Kommentar
09:46 Uhr, 19.04.2018

Volatilität – gekommen, um zu bleiben

In den vergangenen Wochen ist an den Aktienmärkten alles gesunken – bis auf die Spannungen. Eine wachsende Reihe von Unsicherheiten belastete die Aktienkurse: die Auswirkungen einer strafferen Geldpolitik und höherer Anleiherenditen auf die Bewertungen, eine Eskalation der Diskussion um neue Handelsbarrieren, eine Verschiebung des Volatilitätsregimes und die jüngsten Belastungen im Technologiebereich. Protektionistische und geldpolitische Risiken stehen aktuell ganz oben auf dem Anlegerradar. Vor allem die protektionistische Handelspolitik der USA hat den Markt in den vergangenen Wochen dominiert und die Finanzmärkte belastet – zuletzt durch die Sanktionen gegen China und Russland. Zwar deutete sich eine leichte Entspannung bezüglich der politischen Konflikte an und auch die Tech-Werte zogen wieder an. „Ein klarer Trend ist jedoch trotz der Erholung nicht zu erkennen. Aufgrund der geopolitschen Risiken dürften sich Unternehmen mit Investitionen deutlich zurückhalten. Die Verunsicherung der Anleger bleibt – und damit auch die Volatilität“, sagt Serge Pizem, Fondsmanager für Multi-Asset Investments bei AXA Investment Managers (AXA IM).

Straffere US-Geldpolitik sorgt für weitere Volatilität

Die Sorge um die Eskalation der Handelsbarrieren ist jedoch nicht der einzige Faktor, der für Marktschwankungen sorgt. Die US-Notenbank Fed zieht trotz geopolitischer Risiken die Zügel weiter an. Ende März hob sie den US-Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 1,5 bis 1,75 Prozent an. Dieser Schritt erscheint aufgrund des beschleunigten Wirtschaftswachstums nicht weiter verwunderlich: AXA IM hat seine Prognosen für das Wachstum des US-Bruttoinlandsproduktes von 2,3 Prozent auf 2,9 Prozent für das Jahr 2018 sowie von 2,1 Prozent auf 2,3 Prozent für 2019 angehoben. „Wir halten drei weitere Zinsschritte in diesem Jahr für wahrscheinlich, gefolgt von vier Zinserhöhungen im kommenden Jahr. In der Eurozone sollte man sich auf ein Ende des Ankaufprogramms von Schuldtiteln und Mitte 2019 auf eine erste Zinserhöhung einstellen“, so Pizem.

Straffere geldpolitische Zügel, die konjunkturellen Überhitzungserscheinungen begegnen sollen, gehen typischerweise mit einer steigenden Volatilität einher. „Wir nehmen daher an, dass sich eine Tendenz zur steigenden Volatilität in allen Anlageklassen und diversen Ländern reflektieren wird. Dies gilt umso mehr, als die expansive globale Geldpolitik ihren Scheitelpunkt überschritten hat“, so der Experte weiter.

Flexibel auf Marktschwankungen reagieren

In diesem Marktumfeld sollten institutionelle Investoren gut gerüstet sein. „Multi-Asset-Strategien können insbesondere hier ihre Vorteile ausspielen: Die Kombination unterschiedlicher Anlageklassen macht es möglich, flexibel auf Marktschwankungen zu reagieren“, sagt Serge Pizem. Je breiter dabei die Diversifikation des Portfolios mit Anlagen in vielversprechende Titel und einer umfassenden Marktabdeckung, desto besser. Ein entsprechendes Anlageuniversum könne zum Beispiel aus internationalen Aktien einschließlich der Emerging Markets, Staats- und Unternehmensanleihen (Investmentgrade und High Yield), Emerging-Markets-Anleihen und Cash bestehen. „Dabei sollte gezielt in Titel investiert werden, die negativ oder nur schwach mit Aktien korrelieren. Für ein volatiles Marktumfeld eignen sich vor allem Multi-Asset-Strategien, die sich defensiver positionieren“, rät Pizem. Dazu zählt auch die AXA IM Defensive Optimal Income-Strategie: Das Ziel der Strategie ist es, moderaten Wertzuwachs bei geringerer Risikobereitschaft zu erzielen – mit einer annualisierten Volatilität von maximal 5 Prozent.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen