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12:10 Uhr, 14.06.2018

Volatilität: Chinas nächster Exportschlager?

John Lin, Portfolio Manager China Equities beim Asset Manager AllianceBernstein (AB), denkt, dass sich mit der Öffnung des chinesischen Aktienmarktes auch die Volatilität in anderen Regionen erhöhen könnte.

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  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 25.301,08 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York (GodmodeTrader.de) - Anleger weltweit verfügen nun über einen verbesserten Zugang zu chinesischen Inlandsaktien, besser bekannt als A-Aktien. Am 31. Mai 2018 nahm der Indexanbieter MSCI die Titel mit einem Gewicht von 0,35 Prozent erstmals in seine Schwellenländerindizes auf. Doch nach Überzeugung von John Lin, Portfolio Manager China Equities beim Asset Manager AllianceBernstein (AB), könnte dies ungeahnte Konsequenzen haben, wie Lin in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Denn es werde nicht nur mehr ausländisches Geld in chinesische Inlandsaktien fließen, sondern umgekehrt auch mehr Kapital aus China herausströmen. „Dies könnte die Volatilität in anderen Regionen erhöhen“, so der Experte. Bereits jetzt ließen sich die Auswirkungen am Markt für H-Aktien in Hongkong beobachten, wo seit einigen Monaten die Investitionen von Festlandchinesen deutlich angestiegen seien, heißt es weiter.

„Die einheimischen Aktienmärkte Chinas sind sehr volatil und ineffizient, weil 86 Prozent der Marktkapitalisierung in der Hand von Privatanlegern liegt“, so Lin. Hinzu komme: Es handle sich hierbei um notorisch nervöse Aktienhändler. Chinesische Privatinvestoren reagierten oftmals auf Schlagzeilen und kurzfristige Entwicklungen, anstatt sich auf langfristige Trends zu fokussieren. Selbst chinesische Fondsmanager verhielten sich teilweise derart, nicht zuletzt, weil ihre Boni oft an kurzfristige Performanceziele geknüpft seien, heißt es weiter.

„Wir denken, dass sich in den kommenden drei bis fünf Jahren die Börsenliberalisierung Chinas auch auf andere Regionen ausdehnen wird, insbesondere in Asien“, so Lin. „Erhebliche Mittelzuflüsse von chinesischen Privatanlegern könnten die Zusammensetzung der Anlegerbasis dieser Märkte, und damit letztlich ihr Verhalten, einschneidend verändern. Relativ kleine Märkte wie Taiwan, wo Privatanleger aktuell nur für 37 Prozent des Volumens verantwortlich sind, könnten sich hierdurch dramatisch wandeln. Die Kurse dürften dann verstärkt von Schlagzeilen und kurzfristigen Stimmungen abhängig sein.“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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