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- CAC 40Kursstand: 5.410,30 Pkt (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Paris (GodmodeTrader.de) - Spanien beherrschte in diesem Jahr die ökonomischen wie die politischen Schlagzeilengleichermaßen. Bis in den Sommer sorgten vor allem die Wirtschaftsmeldungen für Aufsehen. Denn ausgerechnet das einstige Sorgenkind Spanien erwies sich in diesem Jahrgemeinsam mit Deutschland als der Wirtschaftsmotor für die Eurozone. Angesichts der guten Entwicklung erhöhte die spanische Regierung noch im Juli ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr auf drei Prozent, wie Heike Fürpaß‐Peter, ETF‐Expertin beim französischen Asset Manager Lyxor, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Dann aber seien mit dem katalonischen Unabhängigkeitsreferendum politische Schlagzeilen in den Vordergrund gerückt. Am 1. Oktober hätten 90 Prozent der zur Wahl gegangenen Katalanen für die Unabhängigkeit von Spanien gestimmt. Nach mehrtägiger Hängepartie seien die katalonischen Regierungsvertreter von Madrid entmachtet und Neuwahlen für den 21. Dezember angekündigt worden. Dies habe nicht ohne Folgen für die Wirtschaft bleiben können, heißt es weiter.
„Die Regierung in Madrid korrigierte ihre Wachstumserwartung für das kommende Jahr von 2,6 auf 2,3 Prozent. Bereits zuvor war es an den Börsen nach unten gegangen. Hatte der Ibex 35 noch zur Mitte des Jahres einen Zwei‐Jahres‐Höchstand erreicht, so ging es danach kontinuierlich bergab“, so Fürpaß‐Peter. Direkt nach dem Referendum habe der Index insgesamt zehn Prozentunter dem Spitzenwert aus dem Sommer gelegen. Ganz ähnlich sei die Entwicklung bei anderen Indizes wie etwa dem Dow Jones Spain verlaufen, heißt es weiter.
„Die aktuelle Situation bietet risikobewussten Anlegern die Chance, mit taktischen Investments am spanischen Aktienmarkt von der aktuellen Unsicherheit zu profitieren“, findet Heike Fürpaß‐Peter. Unterstützt durch die synchrone Erholung der Weltwirtschaft und Europas sowie durch die weiterhin lockere Geldpolitik der EZB sei das spanische Wirtschaftswachstum weiterhin robust. „Hinzu kommt, dass die katalanische Wirtschaft nur 20 Prozent der spanischen Wirtschaftskraftausmacht und dass zwei Drittel der Erträge der im Ibex enthaltenen Unternehmen im Ausland erwirtschaftet werden“, so Fürpaß‐Peter.
Ein Blick auf erste Frühindikatoren aus dem vierten Quartal deutet in der Tat darauf hin, das sich die Störfaktoren bisher allenfalls begrenzt auf die konjunkturelle Erholungsphase in Spanien auswirken. So zeigte der von der EU‐Kommission erstellte Economic Sentiment Indicator (ESI) Anfang Oktober statt einer Eintrübung einen weiteren Stimmungszuwachs und landete auf dem stärksten Wert seit beinahe zwei Jahren. „Risiken sind in Spanien natürlich weiterhin vorhanden“, erklärt Fürpaß‐Peter, und verweist dabei u.a. auf die zweithöchste Arbeitslosenquote im Euroraum, die starke Abhängigkeit vom Tourismus oder die hohe Verschuldung der öffentlichen Haushalte.
Diese Risikofaktoren seien primär jedoch nicht mit der aktuellen Katalonien‐Krise verbunden, sondern stellten grundsätzliche Herausforderungen dar, denen sich die spanische Regierung ohnehin zu stellen habe. Ihr Fazit: „Insofern öffnet sich für mutige Anleger an Spaniens Märkten derzeit ein Zeitfenster für Risikoinvestments, die über ETFs kostengünstig und effizient umgesetzt werden können. Gerade ETFs würden in der letzten Zeit nicht mehr nur als sicherheitsorientierte Core‐Investments, sondern verstärkt auch als risikoreichere Satelliteninvestments genutzt“, so Fürpaß‐Peter.
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