VISA oder MASTERCARD? Mein Favorit und meine Alternative!
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- VISA Inc. - WKN: A0NC7B - ISIN: US92826C8394 - Kurs: 267,710 $ (NYSE)
- MasterCard Inc. - WKN: A0F602 - ISIN: US57636Q1040 - Kurs: 447,940 $ (NYSE)
- Booking Holdings Inc. - WKN: A2JEXP - ISIN: US09857L1089 - Kurs: 3.909,400 $ (Nasdaq)
Über die letzten zwölf Monate haben die Aktien der beiden führenden Unternehmen im Bereich der Zahlungsabwicklung, Visa und Mastercard, keine einfache Zeit gehabt und sich eher seitwärts entwickelt. Das Papier von Visa konnte über das letzte Jahr rund 12 % gewinnen, das von Mastercard rund 13 %.
Was die beiden Unternehmen grundsätzlich unterscheidet und welche spannende Aktien-Alternative im engen Zusammenhang steht, aber im vergangenen Jahr etwa 34 % Kursperformance verzeichnen konnte, erfährst Du in diesem Rundumblick.
Geschäftsmodell von Visa
Visa betreibt ein globales Netzwerk, das es ermöglicht, Zahlungen zwischen Banken, Händlern und Verbrauchern schnell und sicher abzuwickeln. Das Unternehmen verdient Geld, indem es Gebühren für jede Transaktion erhebt, die über sein Netzwerk abgewickelt wird, sowie durch Dienstleistungen wie Betrugserkennung und Sicherheitslösungen. Wichtig: Visa besitzt keine physischen Karten, sondern stellt die Technologie und Infrastruktur bereit, die Banken nutzen, um ihren Kunden Zahlungskarten anzubieten. Konkurrenz gibt es mit Mastercard und American Express. Es hat sich ein Oligopol entwickelt.
Visa oder Mastercard?
Beides sind führende Unternehmen im Bereich der Zahlungsabwicklung, aber es gibt einige Unterschiede zwischen den Aktien.
Erstens hat Visa tendenziell eine größere Marktkapitalisierung und einen höheren Marktanteil als Mastercard. Weltweit haben Visa und Mastercard zusammen einen Marktanteil von etwa 63 % bei elektronischen Zahlungstransaktionen. In Europa speziell hielt Visa im Jahr 2020 einen Marktanteil von 58 %, während Mastercard 41 % des Marktes innehatte. Global betrachtet gibt es aktuell über 7,8 Milliarden Karten von Visa und Mastercard im Umlauf. Davon entfallen 4,4 Mrd. auf Visa und 3,4 Mrd. auf Mastercard.
Daher unterscheidet sich auch die geografische Umsatzverteilung beider Unternehmen: Visa generiert einen größeren Teil seiner Einnahmen in den USA (2/3 der Umsätze), während Mastercard stärker international diversifiziert ist (> 50 % in APAC (Asia Pacific) und EMEA (Europe, Middle East, and Africa)).
Drittens unterscheiden sich ihre Geschäftsmodelle leicht, da Visa sich stärker auf Debitkarten konzentriert, während Mastercard ein ausgewogeneres Portfolio zwischen Kredit- und Debitkarten hat.
Trotz starker Konkurrenz und regulatorischer Herausforderungen bleiben Visa und Mastercard die dominierenden Akteure im globalen Zahlungsverkehr, was sich auch in ihrer hohen Profitabilität widerspiegelt. Die Bruttomarge liegt bei 97,8 %. Das regulatorische Risiko aufgrund der Marktmacht bleibt.
Beide Unternehmen sind zudem sensitiv bezüglich der konjunkturellen Lage, abhängig von Verbraucher und dem Reisegeschäft.
Das Umsatzwachstum von Visa im letzten Quartal betrug 9,9 % gegenüber dem Vorjahresquartal bei einem Quartalsumsatz von 8,775 Mrd. USD. Die operative Marge lag bei 66,6 %. Die Aktienanzahl ist weiter stets rückläufig. Die Bilanz ist extrem solide.
Die durchschnittliche annualisierte Wachstumsrate (compounded annual growth rate = CAGR) für den Umsatz soll im Zeitraum FY24 bis FY28 bei 11 % p.a. liegen. Die CAGR für den Gewinn je Aktie bei 14 % p.a. (FY24 bis FY28) und für den Free Cashflow von 13,3 % p.a. Das erwartete KGV liegt bei 25,5 (Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre: 30,1).
VISA: Quartalsberichtssaison & CrowdStrike-Panne
Visa wird heute nach Börsenschluss die Quartalszahlen vorlegen. Erwartet wird ein Umsatz von 8,91 Mrd. USD (+10 % YoY) sowie ein EPS von 2,41 USD. Außerdem wird auf die Margen sowie Take-Rates des Unternehmens geachtet werden.
Mich würde es zudem nicht wundern, wenn Analysten diese Berichtssaison im Earnings Conference Call das Management vermehrt nach den Auswirkungen durch den CrowdStrike-Ausfall befragen würden.
Interessante Alternative
Booking Holdings. Der Betreiber der Online-Plattform für Reisen – Booking.com. Auf dieser können Nutzer Unterkünfte, Flüge, Mietwagen und andere Reisedienstleistungen (Versicherungen, ...) buchen. Booking verdient Geld, indem es von den Anbietern, wie Hotels und Vermietern, eine Provision für jede Buchung erhält. Auch verdient Booking.com Geld über Werbung sowie die Zinserträge auf die Vorabzahlung der Kunden. So haben sich die Zinserträge in den letzten sechs Quartalen vervierfacht auf 243 Mio. USD.
Vorteil: Booking ist quasi die Suchmaschine für Reisen. Damit ist man wenig bis kaum von Google abhängig. Reisende gehen direkt auf Booking und umgehen Google.
Das Umsatzwachstum lag im vergangenen Quartal bei 16,9 % YoY auf 4,415 Mrd. USD. Die Bruttomarge steigerte man auf 81,8 % und die operative Marge auf 18,4 %.
Das Management kauft in extremen Umfang eigene Aktien zurück und zahlt seit zwei Quartalen auch eine Dividende. Es handelt sich um ein sehr Shareholder-freundliches Management, das nicht zu jedem Preis eigene Aktien kauft. Die Aktienanzahl ist seit 2014 um 1/3 gesunken.
Des Weiteren besteht die Chance auf eine Aktiensplit-Ankündigung. Aktien legen nach der Split-Ankündigung im Schnitt 25 % über die kommenden zwölf Monate zu.
Booking oder Airbnb? Booking zeichnet ein vergleichbares Wachstum bei einer günstigeren Bewertung verglichen mit Airbnb aus sowie das geringere regulatorische Risiko.
Das erwartete KGV von Booking liegt bei 22 (Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre: 33). Das von Airbnb liegt bei 32,4 mit einer CAGR von 11,2 % p.a. beim Umsatz.
Die durchschnittliche annualisierte Wachstumsrate (compounded annual growth rate = CAGR) für den Umsatz bei Booking soll im Zeitraum FY24-FY28 bei 8,2 % p.a. liegen. Die CAGR für den Gewinn je Aktie bei 15,5 % p.a. (FY24-FY28) und für den Free Cashflow von 9,8 % p.a.
Fazit:
Ich persönlich finde sowohl Visa als auch Booking aus fundamentaler Sicht sehr spannend. Beide sind stark vom Verbraucher, der Konjunktur und dem Reisegeschäft abhängig. Derzeit bekommt man beide Unternehmen mit einem deutlichen Bewertungsabschlag verglichen mit dem Schnitt der vergangenen fünf Jahre (Booking mit einem 30 % Discount). Da das Geschäftsmodell von Booking greifbarer ist, würde ich mir für die Go-to-Reiseplattform entscheiden.
Wer nach etwas Asien-Exposure sucht bzw. dort noch starkes künftiges Wachstum erwartet, der sollte Mastercard einer Visa vorziehen.
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von AirBnB würde ich allein schon deswegen die Finger von lassen, weil in vielen touristisch wichtigen (und überlaufenen) Städten wie Amsterdam, Barcelona, Berlin etc. die lokalen Behörden massiv gegen Privatvermietung vorgehen. das wird sich noch verstärken und das Ergebnis von AirBnB heftig beeinträchtigen. Angesichts des in absehbarer Zukunft erwarteten Splits bei booking.com ist es tatsächlich ein No-Brainer, welchen Titel man sich ins Nest legen sollte....
Vielen Dank für deine Analysen