Analyse
15:40 Uhr, 28.10.2022

VISA & MASTERCARD – Beide Unternehmen liefern ab

Die beiden Kreditkartenriesen zeigen sich bislang unbeeindruckt von der wirtschaftlichen Schwäche und liefern mit einem zweistelligen Wachstum beeindruckende Ergebnisse ab.

Erwähnte Instrumente

  • MasterCard Inc.
    ISIN: US57636Q1040Kopiert
    Kursstand: 319,370 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • VISA Inc.
    ISIN: US92826C8394Kopiert
    Kursstand: 204,290 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • MasterCard Inc. - WKN: A0F602 - ISIN: US57636Q1040 - Kurs: 319,370 $ (NYSE)
  • VISA Inc. - WKN: A0NC7B - ISIN: US92826C8394 - Kurs: 204,290 $ (NYSE)

Die Inflation führt automatisch zu höheren Umsätzen, da die Rechnungen der Verbraucher steigen. Somit legen neben dem Umsatz auch die Erträge der beiden Anbieter zu. Die Zahlungsabwickler koppeln sich damit vom allgemeinen Trend schwacher Ergebnisse ab. Auch die Aktien zeigen sich vergleichsweise robust.

Beide Aktien entwickeln sich im Einklang

Die Entwicklung weist bei beiden Unternehmen stets hohe Parallelen auf. So auch aktuell. Beide Aktien notieren etwa 20 Prozent unter ihren bisherigen Allzeithochs. Damit kommen sie besser durch die Krise als die meisten anderen Technologieunternehmen. Zudem wachsen beide zweistellig und können auch beim Ertrag weiter zulegen.

Visa wächst im dritten Quartal um stolze 23 Prozent auf Basis konstanter Wechselkurse. Das Transaktionsvolumen legte um 12 Prozent zu. Die Dividende wird um 20 Prozent auf 0,45 USD pro Aktie und Quartal angehoben. Für Aktienrückkäufe werden weitere 12 Mrd. USD bereitgestellt. Das vierte Quartal sei ähnlich angelaufen wie die Vormonate, heißt es. Somit bleibt der Wachstumskurs intakt. Das Ergebnis pro Aktie ist um rund 13 Prozent auf 1,86 USD angewachsen.

Bei Mastercard lief es praktisch komplett identisch. Auch hier legten die Umsätze im dritten Quartal um 23 Prozent zu. Das Ergebnis pro Aktie fiel mit 2,58 USD allerdings nur um rund 6 Prozent höher aus. Im vierten Quartal wird weiterhin zweistelliges Wachstum erwartet, das aber eher im unteren Bereich um 10 bis 12 Prozent anzusiedeln ist. Die EBIT-Marge soll im Gesamtjahr bei 56,6 Prozent liegen. Visa erreicht hier sogar Werte von nahezu 65 Prozent.

Beide Unternehmen sind also weiterhin Cashmaschinen, die auch im vierten Quartal, sowie im kommenden Jahr massive freie Cashflows erwirtschaften werden. Bei Visa sollen es rund 18 Mrd. USD sein, bei Mastercard werden 10,2 Mrd. USD erwartet.

Das KGV beider Unternehmen, liegt auf Basis der Gewinne der kommenden 12 Monate, bei 28 für Mastercard und 25 für Visa. Visa ist größer und erzielt höhere Margen. Mastercard wird dafür im Gegenzug in den kommenden Jahren ein Wachstum zugetraut, welches um 3 bis 4 Prozent höher als bei Visa liegt. Somit befindet sich die Bewertung weitgehend im Einklang. Historisch betrachtet lagen die Bewertungen beider Aktien zuletzt in den Jahren 2012/2013 niedriger als heute. Beide Aktien können Anleger also in etwa auf einem Zehnjahrestief aus Bewertungssicht einkaufen. Hier spielen sicherlich die gestiegenen Zinsen eine Hauptrolle. Ein Kreditrisiko tragen beide Unternehmen so gut wie gar nicht. Da sie die Karten nur für Banken ausstellen, stehen diese für Ausfälle gerade. Somit obliegt auch den Banken die Bonitätsprüfung, sowie weitere Dinge, die viel Verwaltungsaufwand bedeuten.

Fazit: Ob eine Mastercard oder lieber Visa ins Depot gehören ist eine Glaubensfrage. Ich persönlich halte seit einigen Jahren Visa-Aktien. Beide Unternehmen wurden mehr als einmal totgesagt und sollten durch die Fintech-Konkurrenz unter Druck geraten. Das ist nicht passiert. Beide Unternehmen sind sogar stärker als je zuvor und setzen hier eher die Konkurrenz unter Druck. Langfristig orientierte Anleger können auf den aktuellen Kursniveaus einen Einstieg suchen.

MasterCard Inc.
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VISA Inc.
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Der Autor hält Aktien von Visa

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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