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07:57 Uhr, 05.12.2011

Verstaatlichung der Commerzbank rückt näher

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Frankfurt/ Berlin (BoerseGo.de) - Die Bundesregierung denkt offenbar darüber nach, die Mehrheit an der Commerzbank zu übernehmen. In Regierungskreisen hieß es am Sonntag, wenn der Bund der Bank etwa 5 Milliarden Euro frisches Eigenkapital zur Verfügung stellen würde, hätte er eine deutliche Mehrheit der Anteile. „Der Spiegel“ hatte zuvor berichtet, die Regierung stelle sich „für den Notfall auf eine Vollverstaatlichung ein“.

Deutschlands zweitgrößtem Institut fehlen nach vorläufigen Berechnungen knapp 3 Milliarden Euro, um bis kommenden Sommer die harten Eigenkapitalanforderungen der europäischen Bankenaufsicht EBA zu erfüllen. Nach dem neuen, verschärften Stresstest der EBA soll die Kapitallücke gar knapp 5 Milliarden Euro groß sein. Die Commerzbank muss bis Ende Juni 2012 ihre Eigenkapitalquote auf neun Prozent anheben. Sollte das Institut es nicht schaffen, die Kapitalbasis etwa über den Abbau von Bilanzrisiken oder den Rückkauf eigener Schulden in erforderlichem Maße zu stärken, müsste erneut der Staat einspringen, so die Spekulationen.

Der Bund hält bereits 25 Prozent plus eine Aktie. Die Regierung will den Bankenrettungsfonds Soffin 2012 reaktivieren. Im Finanzministerium wird nun überlegt, ob der Soffin die Commerzbank-Tochter, den Immobilienfinanzierer Eurohypo übernimmt oder gleich der Coba selbst Eigenkapital zuschießt. Möglich wäre auch eine Kombination aus beidem. Es hieß aber, eine Übernahme von 100 Prozent der Commerzbank sei nicht geplant.

Die EBA will nach Informationen aus Finanzkreisen an diesem Mittwoch die Ergebnisse des Blitz-Stresstests veröffentlichen, der angesichts der Euro-Schuldenkrise durchgeführt worden war. Die deutschen Geldhäuser müssen dem Vernehmen nach mit einer Kapitallücke von insgesamt zehn Milliarden Euro rechnen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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