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09:58 Uhr, 31.08.2012

Verdi plant den Macht-Coup bei der Deutschen Bank

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will laut einem Pressebericht ihren Einfluss bei der Deutschen Bank erheblich ausweiten und sich zum Gegenpol zu den neuen Chefs Jürgen Fitschen und Anshuman Jain innerhalb des Konzerns avancieren. Wie die „Financial Times Deutschland“ am Freitag schreibt, plant die Gewerkschaft sechs der insgesamt zehn Arbeitnehmersitze im Aufsichtsrat des DAX-Konzerns zu besetzen. Bisher hat sie vier Sitze inne. Die nächste Wahl für das Gremium findet im kommenden Jahr statt. Auch Gewerkschaftschef Frank Bsirske selbst drängt nach FTD-Informationen in den Aufsichtsrat. Er sitzt bereits seit 2010 im Kontrollgremium der Konzerntochter Postbank.

Den Arbeitnehmervertretern werden dabei gute Chancen eingeräumt. Mit Übernahme der Postbank hat sich die gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmerseite im Konzern massiv verstärkt. Von den 19.000 Mitarbeiter des Bonner Instituts sind 70 Prozent bereits Verdi-Mitglieder - bei keinem anderen Kreditinstitut in Deutschland ist laut FTD der Organisationsgrad höher. Bei der Deutschen Bank sei er so gering, dass die Gewerkschaft ihn nicht nennt und liege wohl unter zehn Prozent, schreibt die Zeitung.

Seit längerem soll sich Verdi um neue Mitarbeiter im Konzern bemühen. „Auch in der Deutschen Bank erkennen die Mitarbeiter plötzlich, dass es sinnvoll sein kann, der Gewerkschaft anzugehören", sagte ein Banker gegenüber der FTD. Insgesamt soll Verdi in den vergangenen Monaten mehr als 1200 neue Mitglieder bei Postbank und Deutscher Bank eingeworben haben.

Sollte es Bsirske und seinem Team tatsächlich gelingen, ihre Macht im Konzern zu erhöhen, könnte es für Fitschen und Jain schwieriger werden, den Konzern nach ihren Vorstellungen umzubauen und vor allem wie geplant Arbeitsplätze zu streichen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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