Analysteneinschätzung
18:06 Uhr, 10.09.2015

Verbleib der Kernenergie bei E.ON: Hohe Einbuße an Attraktivität

Die Analysten der DZ Bank bestätigen ihre Anlageempfehlung „Verkaufen“ für die E.ON-Aktie und reduzieren den Fair Value auf 8,30 Euro.

Erwähnte Instrumente

  • E.ON SE
    ISIN: DE000ENAG999Kopiert
    Kursstand: 8,93 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Analysten der DZ Bank bestätigen ihre Anlageempfehlung „Verkaufen“ für die E.ON-Aktie und reduzieren den Fair Value auf 8,30 (zuvor: 9,20) Euro.

Der Energieversorger E.ON zieht Konsequenzen aus dem vom Bundeswirtschaftsministerium auf den Weg gebrachten Konzernnachhaftungsgesetz. Dieses bringt es mit sich, dass der Energiekonzern unbegrenzt für Abriss- und Entsorgungskosten der AKWs mit beiden aus der geplanten Aufspaltung hervorgehenden Konzerngesellschaften haften würde. Die Aufspaltung in E.on und Uniper und die damit verbundene strategische Neuaufstellung soll zwar nach bisherigem Zeitplan umgesetzt werden. Die deutsche Kernenergie sowie die Verpflichtungen für Rückbau und Entsorgung und die damit verbundenen Rückstellungen in Höhe von 16,6 Milliarden Euro verbleiben aber anders als ursprünglich geplant bei E.ON. Allerdings wird das Geschäft mit der Kernenergie in einer gesonderten operativen Einheit mit dem Namen PreusssenElektra geführt und abgewickelt.

E.ON hat außerdem für das 3. Quartal 2015 eine Wertberichtigung im hohen einstelligen Milliarden-Euro-Bereich in den konventionellen Geschäftsfeldern angekündigt, die zum größten Teil aus der Abschreibung von Firmenwerten resultiert. Hier wirken sich u. a. der Rückgang von Öl- und Kohlepreis sowie der Verfall der europäischen Stromnotierungen massiv negativ aus. Trotz des aus der Abschreibung resultierenden hohen Verlustes im Geschäftsjahr 2015 plant E.on eine unveränderte Dividende in Höhe von 0,50 Euro je Aktie zu zahlen.

Die Analysten bestätigen ihre Anlageempfehlung „Verkaufen“ und reduzieren den Fair Value auf 8,30 (zuvor: 9,20) Euro je Aktie. Die geplante Abspaltung der konventionellen Energieerzeugung, des globalen Energiehandels und der Exploration in die neue Gesellschaft Uniper und die Fokussierung von E.ON auf die zukunftsträchtigeren Segmente Erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen büßten durch den Verbleib der deutschen Kernenergie bei E.ON an Attraktivität ein, so die Einschätzung der Experten.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Bernd Lammert zu den erwähnten Instrumenten

Mehr von Bernd Lammert

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten