Kommentar
18:00 Uhr, 05.11.2021
DAX nach starken US-Arbeitsmarktdaten erneut mit Rekordhoch - Siemens Gamesa erwartet Umsatzrückgang
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Erwähnte Instrumente
- VW-Betriebsratschefin wirft CEO Diess Versäumnisse vor
- US-Arbeitsmarkt im Herbstaufschwung
- Euro-Einzelhändler mit Umsatzseinbußen
- Deutsche Industrieproduktion knickt im September ein
- RKI: Neuer Höchststand an Corona-Neuinfektionen
- Reuters: Weltweit rund 248,6 Mio. Corona-Infizierte
- Oxfam: Superreiche sind ökologische Vandalen
- ARD: Mehrheit der Deutschen für Impfpflicht
- Varta senkt Umsatzziel
- Peloton-Aktie nach Prognosesenkung ermüdet
- Pfizer-Coronamittel wird hohe Wirksamkeit attestiert
Markt
- Nach den starken US-Arbeitsmarktdaten hat der deutsche Aktienmarkt seine Rekordjagd am Freitag fortgesetzt. Der DAX sprang direkt nach den Daten auf ein neues Allzeithoch bei 16.084,90 Punkten, konnte dieses Niveau allerdings nicht ganz halten und beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 0,15 Prozent bei 16.054,36 Punkten. Auf Wochensicht legte das Börsenbarometer um 2,3 Prozent zu. Die Arbeitsmarktlage in den USA verbessert sich weiter. Es entstanden im Oktober 531.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft, Ökonomen hatten lediglich mit 455.000 gerechnet. Zudem wurde die Zahl der neuen Stellen in den beiden Vormonaten kräftig nach oben revidiert. Zur guten Stimmung trugen auch Daten eines neuen Covid-Medikaments (siehe unten) von Pfizer bei.
Chartanalysen & Artikel des Tages
- DAX Tagesausblick: Neues Allzeithoch, aber keine Party
- DOW - AMERICAN EXPRESS und HOME DEPOT bleiben den Bullen treu
- SILBER und GOLD - Stell dir vor, die Inflation steigt, die Edelmetalle aber nicht?
- BUND FUTURE - Na, da schau her. Er dreht tatsächlich.
- EUR/USD-Tagesausblick: US-Arbeitsmarkt im Fokus
Unternehmen & Branchen
- Der Windkraftanlagenhersteller Siemens Gamesa hat im vierten Geschäftsquartal einen Umsatz von 2,86 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,9 Milliarden Euro), ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 177 Millionen Euro (Vorjahr: plus 31 Millionen Euro) und ein Nettoergebnis von minus 258 Millionen Euro (Vorjahr: minus 113 Millionen Euro) verbucht. Für das Geschäftsjahr 2021/2022 erwartet das Unternehmen nun einen Umsatzrückgang um zwei bis sieben Prozent und eine bereinigte EBIT-Marge zwischen einem und vier Prozent. Das Ziel einer bereinigten EBIT-Marge von acht bis zehn Prozent soll nun erst im Geschäftsjahr 2024/2025 und nicht wie bisher erwartet 2022/2023 erreicht werden.
- Ceconomy will über die Transaktion mit der Convergenta Invest GmbH über den Erwerb, die Übertragung und die Einbringung der von der Convergenta Invest GmbH gehaltenen Geschäftsanteile an der Media-Saturn-Holding GmbH erneut die Hauptversammlung abstimmen lassen. Hintergrund ist eine vom Oberlandesgericht Düsseldorf am 8. Juli 2021 geäußerte vorläufige Rechtsauffassung im Freigabeverfahren hinsichtlich Tagesordnungspunkt 8 der ordentlichen Hauptversammlung vom 17. Februar 2021. Die erneute Abstimmung solle in einer außerordentlichen Hauptversammlung erfolgen und unter dem Vorbehalt stehen, dass die ordentliche Hauptversammlung 2022 eine Dividendenausschüttung in Höhe von rund EUR 63 Millionen beschließe, teilte Ceconomy am Freitag mit. Man prüfe außerdem die Umwandlung der heutigen Ceconomy-Vorzugsaktien in Stammaktien, teilte das Unternehmen weiter mit.
- Die Betriebsratschefin von Volkswagen, Daniela Cavallo, hat Vorstandschef Herbert Diess aufgefordert, bei der Umsetzung der Konzernstrategie jetzt an Tempo zuzulegen. Diess habe zwar die richtige Strategie formuliert, sagte Cavallo in einem Gespräch mit dem "Handelsblatt". Jetzt aber gehe es darum, diese auch umzusetzen. „Und da merken wir schon, dass gewisse Themenfelder markenübergreifend nicht reibungsfrei umgesetzt werden“. Bei einem Unternehmen mit vielen Marken sei es Aufgabe des Konzernvorstands, dafür zu sorgen, dass diese besser zusammenarbeiteten. Das Management müsse die Strategie jetzt mit Leben füllen und klarmachen, was das beispielsweise für das Stammwerk in Wolfsburg bedeute.
- Magdeburg ist einem Zeitungsbericht zufolge im Rennen um die milliardenschwere Chipfabrik von Intel. Eine Ansiedlung im Süden der sachsen-anhaltinischen Landeshauptstadt sei im Gespräch, berichtet die „Volksstimme“. Bisher wurden nur Dresden und Bayern als Favoriten für die neue Fabrik gehandelt. Intel-Chef Pat Gelsinger will noch in diesem Jahr eine Standort-Entscheidung treffen.
- Ein Corona-Medikament von Pfizer hat sich in einer Studie als sehr effektiv erwiesen. Das Risiko, wegen Corona ins Krankenhaus zu müssen oder zu sterben, habe sich durch die Einnahme des Mittels bei Erwachsenen mit einer Wahrscheinlichkeit um 89 Prozent verringert, so Pfizer. Die Studie sei vorzeitig beendet worden. Man werde die Daten nun bei der US-Arzneimittelbehörde FDA einreichen.
- Der Flugzeugbauer Boeing kann in den USA laut einem Pressebericht eine Klage im Zusammenhang mit dem Unglücksflieger 737 Max durch eine millionenschwere Zahlung abwenden. Derzeitige und frühere Verwaltungsratsmitglieder hätten einer Summe von rund 225 Mio. Dollar zugestimmt, berichtete das „Wall Street Journal“.
- Im dritten Quartal steigerte der Fahrdienstvermittler Uber seinen Umsatz im Jahresvergleich um 72 Prozent. Auf bereinigter Basis schaffte Uber erstmals ein positives Betriebsergebnis in Höhe von 8 Mio. Dollar. Analysten hatten hier mit einem Minus gerechnet. Unter dem Strich stand allerdings ein Verlust von 2,4 Mrd. Dollar.
- Der Apartment-Vermittler Airbnb hat sein bislang stärkstes Quartal verbucht. Die Bruttobuchungen lagen im Zeitraum Juli bis September um 48,8 Prozent höher bei 11,9 Mrd. Dollar, die Erlöse verbesserten sich um 66,7 Prozent auf 2,24 Mrd. Dollar.
- Das Rollerverleih-Unternehmen Bird mit Sitz in Santa Monica, Kalifornien, will die Einnahmen aus seinem Börsengang in New York in Wachstum und Expansion stecken. „Wir planen eine weitere Ausweitung auf Städte jeder Größe in den USA und insbesondere in Europa", sagte CEO Travis Vander Zanden zu Reuters. Das Unternehmen fusioniert mit dem SPAC Switchback II.
- Die Online-Plattform Pinterest erzielte im dritten Quartal einen Umsatz von 633 Mio. US-Dollar nach 442,6 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn je Aktie lag bei 0,28 Dollar nach 0,13 Dollar vor Jahresfrist.
- Der Action-Kamerahersteller GoPro hat im dritten Quartal einen Umsatz von 316,7 Mio. Dollar erwirtschaftet nach 280,5 Mio. Dollar vor Jahresfrist. Der bereinigte Gewinn je Aktie belief sich auf 0,34 Dollar nach 0,20 Dollar je Aktie im dritten Quartal 2020. Experten hatten ein EPS von 0,19 Dollar erwartet.
- Peloton hat seine Umsatzprognose für das laufende Jahr um bis zu eine Mrd. Dollar zusammengestrichen. Der US-Fitnessgeräte-Spezialist rechnet nun mit Erlösen zwischen 4,4 und 4,8 Mrd. Dollar. Vor drei Monaten war die Firma noch von 5,4 Mrd. Dollar ausgegangen. Auch die Prognose der Abonnenten-Zahl senkte Peloton. Zum Ende des laufenden Geschäftsjahres Mitte 2022 rechnet die Firma nun mit 3,35 bis 3,45 Mio. Abo-Kunden - statt der vorherigen Erwartung von bis zu 3,63 Millionen.
- Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sieht neue Belege für Abschalteinrichtungen bei der Daimler-Marke Mercedes-Benz. Der Kfz-Software-Experte Felix Domke habe im Auftrag einer US-Anwaltskanzlei „insgesamt acht bisher unbekannte Abschalteinrichtungen in einer E-Klasse mit Euro 6 Diesel“ ausgemacht, teilte die DUH am Donnerstag mit.
- Die Familien Porsche und Piech halten an Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess fest, wie ein Sprecher der Holding Porsche SE auf Anfrage von Reuters klarstellte. Über die Holding halten die Familien die Mehrheit an Europas größtem Autokonzern. Diess steht wegen Äußerungen über möglichen Personalabau massiv in der Kritik.
- Traton-Vorstandschef Christian Levin hat die ehemalige Scania-Managerin Catharina Modahl Nilsson als Technik-Chefin bei der Volkswagen-Nutzfahrzeugtocher zurückgeholt. Die 58-Jährige wird dort zum 1. Januar Nachfolgerin von Michael Grahe.
- Die Tage der Wirecard-Aktie im regulierten Handel sind gezählt. Am 15. November soll Schluss sein. Wie die Deutsche Börse mitteilte, werde es dann auch keine Preisermittlung für die Aktien mehr geben. „Für Investoren, die das Papier noch im Depot haben, ist das keine gute Nachricht“, sagt DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler. „Wer zukünftig Wirecard-Aktien handeln will, wird auf den weitgehend unregulierten Freiverkehr ausweichen müssen“.
- Das BMW-Werk Leipzig gleicht seine Arbeitszeiten an die der bayerischen Werke an. „Bis 2026 wird die reguläre wöchentliche Arbeitszeit in drei Schritten um jeweils eine Stunde auf 35 Stunden reduziert", teilten Unternehmen und Betriebsrat am Freitag mit. „Um die Produktionskapazitäten weiter auf Niveau zu halten, werden bis 2026 zusätzlich 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt."
- Klima-Aktivisten haben am Freitagmorgen die Kohlezufuhr zum RWE-Braunkohle-Kraftwerk Neurath in Grevenbroich blockiert. Die Polizei bestätigte die Aktion. Mehrere Menschen seien auf den Schienen gesichtet worden, sagte ein RWE-Sprecher. Neun Aktivisten ketteten sich an zwei Stellen an den Gleisen der Kohlebahn fest, wie die Aktionsgruppe "Block Neurath" bestätige.
- Die Monopolkommission hat die künftige Bundesregierung aufgerufen, die Deutsche Bahn aufzuspalten. Die Regierung solle zwei voneinander unabhängige Unternehmen schaffen, sagte der Vorsitzende Jürgen Kühling der SZ: Auf der einen Seite die Bahn, auf der anderen Seite eine Gesellschaft, die sich um das Schienennetz kümmere.
- Der Batteriekonzern Varta hat seinen Jahresausblick gekappt. Für 2021 rechnet der Vorstand nun mit einem Umsatzanstieg um 3,5 Prozent auf 900 Mio. Euro statt auf 940 Mio. Euro. Davon sollen 30 Prozent als bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) hängen bleiben, was einem absoluten Betrag von rund 275 Mio. Euro entspräche. Als Begrünung teilte Varta mit, einige Kunden seien von Verzögerung bei der Lieferung von Rohstoffen oder Halbleitern betroffen, andere hätten auch durch lokale Lockdowns in Asien ihre Produktion zeitweise gestoppt. Auch das Wachstum 2022 und 2023 soll geringer ausfallen als Analysten es bislang erwartet hatten.
- Der Flugzeugbauer Airbus hat im Oktober weniger Verkehrsflugzeuge ausgeliefert als zuvor. Nach 40 Maschinen im September sank die Zahl im abgelaufenen Monat auf 36, wie der DAX-Konzern am Freitag mitteilte. Dies ist der niedrigste Wert seit Februar. Nach den ersten zehn Monaten liegt die Zahl der Auslieferungen bei 460 Jets. Laut Unternehmensplänen sollen in diesem Jahr rund 600 Maschinen an Kunden übergeben werden.
- United-Internet-Chef Ralph Dommermuth will seinen Anteil an dem Internetkonzern auf etwas mehr als die Hälfte aufstocken. Dommermuth prüfe, ob er über eine existierende oder neu zu gründende von ihm beherrschte Gesellschaft ein freiwilliges Erwerbsangebot für 17 Mio. United-Internet-Aktien zu 35 Euro das Stück abgeben wolle, teilte der Konzern am Donnerstagabend nach Börsenschluss in Montabaur mit. Der von ihm kontrollierte Anteil würde damit auf circa 51 Prozent steigen. Der Schritt zeige, dass Dommermuth an United Internet glaube, erklärte ein Börsianer.
- Der Versorger Uniper profitiert von hohen Gaspreisen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 405 auf 614 Mio. Euro. Der bereinigte Überschuss stieg ebenfalls um mehr als die Hälfte auf nun 487 Mio. Euro. Erste Eckdaten hatte Uniper bereits Ende Oktober vorgelegt. „Wir erleben derzeit einen globalen Wettbewerb bei der Nachfrage nach Gas", sagte Finanzchefin Tiina Tuomela laut Mitteilung. Entsprechend gab es laut Uniper einen „deutlichen“ Ergebnisanstieg im Segment Globaler Handel.
- Der Maschinenbauer Gea verdoppelte im vergangenen Jahr fast seinen Gewinn und verzeichnete zum fünften Mal in Folge mehr Aufträge. Der Auftragseingang des dritten Quartals verglichen mit dem Vorjahreszeitraum stieg um 27,9 Prozent auf 1,35 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Der Umsatz kletterte im vergangenen Jahresviertel um 4,7 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Restrukturierungsaufwand legte um 16,9 Prozent auf knapp 170 Millionen Euro zu. Alle Divisionen hätten dabei zu dem besseren Ergebnis beigetragen, hieß es. Netto verdienten die Düsseldorfer mit gut 81 Mio. Euro fast doppelt so viel wie vor einem Jahr.
- Der Getränkeabfüllanlagen-Hersteller Krones hat im dritten Quartal einen starken Aufschwung erlebt. Weil die Kunden inzwischen wieder investieren und Aufträge vergeben, stieg der Umsatz um fast ein Viertel auf 923 Mio. Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte von rund 29 Mio. Euro im Vorjahr auf knapp 75 Mio. Euro.
- Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall hatte seine Umsatzerwartungen für 2021 wegen Engpässen bei Halbleitern und Rohstoffen Ende Oktober gekappt. Das Management rechnet auf vergleichbarer Basis nur noch mit einem Plus von 6 statt um 7 bis 9 Prozent im Vergleich zu 2020. Dennoch sieht sich der Konzern jetzt auf gutem Wege. „Unseren sehr hohen Auftragsbestand konnten wir mit wichtigen Auftragserfolgen auf jetzt über 14 Mrd. Euro ausbauen und erreichen damit für Rheinmetall ein völlig neues Niveau", sagte Vorstandschef Armin Papperger bei der Vorlage der endgültigen Zahlen des dritten Quartals am Freitag.
- Die Roche-Tochter Chugai hat von der japanischen Gesundheitsbehörde die Zulassung für den Corona-Cocktail Ronapreve zu einer weiteren Indikation erhalten. Eingesetzt werden soll das Mittel als Prophylaxe für eine mögliche Ansteckung und für die Behandlung von asymptomatischen Corona-Patienten.
Konjunktur & Politik
- Die US-Wirtschaft hat im Oktober mehr Arbeitsplätze als erwartet geschaffen. Außerhalb der Landwirtschaft entstanden 531.000 neue Jobs wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Analysten hatten lediglich mit einem Plus von 455.000 gerechnet. Zugleich wurden die September-Zahlen kräftig nach oben korrigiert, und zwar auf 312.000 von 194.000. „Der Job-Motor in der größten Volkswirtschaft der Welt läuft", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Die durchschnittlichen Stundenlöhne erhöhten sich gegenüber September um 0,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote sank auf 4,6 von zuvor 4,8 Prozent und damit stärker als erwartet.
- Die Einzelhändler der Eurozone haben im September 0,3 Prozent weniger umgesetzt als im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Ökonomen hatten hingegen mit einem Plus um 0,2 Prozent gerechnet, nach einem Zuwachs von 1,0 Prozent im August. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg der Einzelhandelsumsatz im September um 2,5 Prozent.
- Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat davor gewarnt, dass es ohne schnelles Handeln in der Pandemie zu einer neuen Lockdown-Debatte kommen wird. Kretschmer fordert als Bund-Länder-Beschluss, wieder kostenlose Tests einzuführen, Wirtschaftshilfen bis 2022 zu verlängern und Krankenhäusern zu helfen, damit sie mehr Patienten aufnehmen können.
- An den Finanzmärkten hat der Countdown für eine Leitzinswende in 2022 begonnen. Steht dann tatsächlich der Einstieg in den Ausstieg aus der Null-Leitzins-Politik bevor? Nach Einschätzung von Robert Halver, Kapitalmarkstratege bei der Baader Bank, wird die Fed auch mit Blick auf die markanten Wertpapierkredite an der NYSE kein scharfes Zinswende-Manöver riskieren. „Trotz des zuletzt leichten Rückgangs kreditfinanzierter Aktienkäufe vom vorherigen Rekordniveau vertrauen die Börsen auf das Fingerspitzengefühl der Fed“. Denn stark fallende Aktien könnten unkontrollierbare negative Vermögenseffekte auf Konsum und Investitionen nach sich ziehen.
- Das vom Handelsblatt Research Institute monatlich berechnete HDE-Konsumbarometer signalisiert so große Inflationssorgen der Verbraucher wie noch nie seit Beginn der Datenreihen. „Da Inflation die Ärmsten stets am härtesten trifft, ist die Regierung gut beraten, zum Jahreswechsel alle Fürsorgeleistungen an die hohe Teuerung anzupassen“, empfehlen die Ökonomen.
- Die Aktivierung der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 könnte nach Einschätzung des Versorgers Uniper den Gasmarkt nur wenig entspannen. Eine Inbetriebnahme wäre ein Schritt in die richtige Richtung, sagte CFO Tiina Tuomela laut Reuters gegenüber Analysten. Eine grundlegende Änderung der Lage hänge aber auch von anderen Faktoren ab, etwa der allgemeinen Nachfrage.
- Der Bundestag soll in einer Sondersitzung am 18. November über Änderungen des Infektionsschutzgesetzes abschließend entscheiden, wie es laut Reuters in Fraktionskreisen von SPD, Grünen und FDP heißt. Der Bundesrat soll dann am 19. November ebenfalls in einer Sondersitzung folgen.
- Die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im September nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Prozent gesunken. Analysten hatten zum Vormonat hingegen einen Anstieg um 1,1 Prozent erwartet. Der Ausstoß in der Industrie ging dabei um 1,5 Prozent zurück, während die Herstellung im Baugewerbe um 1,1 Prozent stieg. Im Quartalsvergleich kam es im dritten Vierteljahr gegenüber dem zweiten zu einem Produktionsrückgang im Produzierenden Gewerbe von insgesamt 2,4 Prozent. Dabei verzeichneten die Industrie (-2,4 %) und das Baugewerbe (-2,1 %) ähnlich starke Rückgänge. Die Produktion liegt aktuell immer noch um 9,5 Prozent niedriger als im Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland. „Nach einem deutlichen Nachlassen der Industrieproduktion im August hat sich die Verringerung des industriellen Ausstoßes im September fortgesetzt“, kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium. „Damit schlagen sich die bereits seit längerer Zeit anhaltenden Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten auf breiter Front nieder“. Bis zur nachhaltigen Auflösung der Knappheiten bleibe der Ausblick für die Industriekonjunktur somit eingetrübt, wenngleich die Nachfrage auf sehr hohem Niveau verharre, so das Ministerium.
- Die Zahl der Corona-Neuninfektionen ist binnen 24 Stunden auf den neuen Höchststand von 37.120 gestiegen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen meldete. Gestern hatte die Zahl der Neuinfektionen bereits den Rekordwert von 33.949 erreicht. Mit 169,9 liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert jetzt höher als während der dritten Corona-Welle im Frühjahr. 154 Todesfälle wurden im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gemeldet.
- Laut einer Umfrage spricht sich eine Mehrheit der Bürger mittlerweile für eine Impfpflicht aus. 57 Prozent sind dafür, nachdem dies im August erst 46 Prozent waren, wie aus dem aktuellen ARD-Deutschlandtrend hervorgeht, der auf einer Infratest-Umfrage von mehr als 1300 Erwachsenen beruht. 39 Prozent sind gegen eine allgemeine Impfpflicht. Vor drei Monaten waren es noch 50 Prozent.
- Weltweit haben sich bislang rund 248,6 Mio. Menschen mit dem Coronavirus angesteckt, wie eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten ergab. Knapp 5,3 Mio. Menschen starben mit oder an dem Virus. Die höchsten Infektions- und Totenzahlen weisen die USA auf.
- Laut einer Oxfam-Studie gehören die Reichen in der Welt zu den Treibern der Erderwärmung. Die Organisation erklärte, das wohlhabendste Prozent der Weltbevölkerung werde im Jahr 2030 voraussichtlich für 16 Prozent des CO2-Ausstoßes verantwortlich sein. Deren Treibhausgas-Emissionen wären damit 30-mal so hoch, wie das 1,5-Grad-Ziel verträglich wäre.
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