USA: Verbrauchervertrauen stabilisiert sich auf tiefem Niveau
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• Das vom Conference Board erhobene Verbrauchervertrauen blieb im September im Vormonatsvergleich mit 45,4 Punkten nahezu unverändert. Nach wie vor belasten die Finanzmarktturbulenzen sowie die fiskalpolitischen Unwägbarkeiten.
• Die Erwartungskomponente hat sich im Vergleich zum Vormonat leicht verbessern können, während die Lagekomponente zum fünften Mal in Folge sank. Die Anschaffungsneigung verschlechterte sich sehr deutlich gegenüber dem Vormonat.
1. Das vom Conference Board erhobene Verbrauchervertrauen hat sich im September gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert gezeigt. Der Indikator stieg von nach oben revidierten 45,2 auf 45,4 Punkte denkbar knapp an (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: 46,0 Punkte). Nach dem starken Rückgang im Vormonat hat sich die Erwartungskomponente leicht verbessern können. Dagegen verschlechterte sich die Lagekomponente zum fünften Mal in Folge.
2. Auch die Bewegungen von den fünf Teilbereichen des Verbrauchervertrauens sind wenig ausgeprägt. Am stärksten haben sich die Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung am Arbeitsmarkt verbessert. Die deutlichste Verschlechterung fand bei der Einschätzung bezüglich der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung statt. Stets von Interesse ist die Beurteilung der Arbeitsmarktlage. Diese wird mehrheitlich schwächer eingeschätzt als im Vormonat, was zu einer eher steigenden Arbeitslosenquote im September passen würde. Neben den Befragungsergebnissen, die in die Berechnung des Verbrauchervertrauens eingehen, werden die Konsumenten auch bezüglich ihrer Anschaffungsneigung befragt. Hierzu hat das Conference Board seit November vergangenen Jahres eine neue Zeitreihe implementiert, die nicht zwingend mit der alten Zeitreihe vergleichbar ist. Die Anschaffungsneigung blieb im August noch unbeeinflusst von den jüngsten Finanzmarktturbulenzen und sackte nun im September sehr deutlich auf 39,2 Punkte ab. Aufgrund der Veränderung der Zeitreihe ist der historische Vergleich schwierig. Dennoch deutet sich an, dass die Anschaffungsneigung im September den niedrigsten Stand seit Mitte 1993 erreicht hat. Der Zusammenhang dieses sehr volatilen Indikators mit der tatsächlichen Kaufaktivität ist äußerst gering, sodass wir in unseren Analysen stets ein Dreimonatsmittel verwenden. Hier zeigt sich ein bislang weit weniger dramatisches Bild. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass die Konsumdaten der kommenden Monate eher schwach ausfallen werden.
3. Die schwachen Stimmungswerte der Konsumenten resultieren einerseits aus den aktuellen Finanzmarktturbulenzen sowie anderseits aus den politischen Unwägbarkeiten. Es besteht aus Sicht der privaten Haushalte eine große Unsicherheit darüber, wie sich die Fiskalpolitik – insbesondere die Steuerpolitik in den kommenden Jahren entwickeln wird. Solange diese Unwägbarkeiten bestehen, dürften die Stimmungswerte der Konsumenten außerordentlich niedrig sein.
Rudolf Besch
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