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17:55 Uhr, 22.05.2019

USA prüfen weiteren Beschränkungen für chinesische Technologiekonzerne

Die US-Regierung erwägt Bloomberg zufolge, weiteren chinesischen Unternehmen ähnliche Beschränkungen wie Huawei aufzuerlegen. Betroffen sein sollen bis zu fünf Unternehmen. Diesen Unternehmen, die auf Videoüberwachung spezialisiert sind, könnte dann der Zugang zu wichtiger US-Technik vorenthalten werden.

Peking (Godmode-Trader.de) - Chinas Präsident Xi Jinping hat seine Landsleute aufgefordert, sich einem „neuen Langen Marsch" anzuschließen. Dieses Bild hatte Xi bereits mehrere Male im anhaltenden Handelsstreit mit den USA benutzt, um die Bürger auf neue Schwierigkeiten und einen langwierigen Konflikt einzuschwören. Der Handelskrieg hat sich am Mittwoch weiter verschärft, da die USA erwägen, stärkere Einschränkungen für chinesische Technologieunternehmen durchzusetzen.

Xi machte die Bemerkungen diese Woche, als er den „Langen Marsch-Gedächtnisgarten“ in der Provinz Jiangxi verließ. Der Standort markiert den Ausgangspunkt für eine lange Flucht der Anhänger der Kommunistischen Partei im Jahr 1934, um nicht von den Nationalisten niedergemetzelt zu werden. Ziel war es, sich den Truppen im Nordwesten Chinas anzuschließen. Der „Lange Marsch“ wird in China noch heute als Gründungsmythos der chinesischen Revolution gefeiert. „Wir kamen heute zum Ausgangspunkt des „Langen Marsches“, um die Abreise der Roten Armee zu diesem Zeitpunkt zu erleben", sagte Xi am Montag zu einer jubelnden Menge. „Es ist jetzt ein neuer Langer Marsch, und wir müssen von vorne anfangen.“

Die Trump-Administration erwägt laut Bloomberg, bis zu fünf chinesische Technologieunternehmen, darunter Hangzhou Hikvision Digital Technology Co. und Zheijiang Dahua Technology Co. auf eine schwarze Liste wie zuvor bereits Huawei zu setzen. Diesen Unternehmen, die auf Videoüberwachung spezialisiert sind, könnte dann der Zugang zu wichtiger US-Technik und amerikanischen Lieferanten vorenthalten werden.

Der chinesische Außenminister Wang Yi sagte auf dem Treffen der Shanghai Cooperation Organization in Bischkek, Kirgisistan, dass Chinas Türen weiterhin offen stehen, sofern die USA bereit sind, in fairer Art und Weise zu verhandeln. China werde aber definitiv bis zum Ende kämpfen, sollten die USA das Land weiter unter Druck setzen. Die Unterdrückung eines Privatunternehmens wie Huawei durch die USA sei ein „ein typisches Verhalten der wirtschaftlichen Hegemonie“, ergänzte Wang.

Xis Bemerkungen zogen eine Reaktion eines US-Politikers nach sich, der wegen der starken landwirtschaftlichen Ausrichtung seines Staates Iowa sehr unter dem Handelskrieg leidet. Senator Chuck Grassley, Republikaner, schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter, dass Xis „langfristige" Ausrichtung auf eine Trump-Niederlage bei den Wahlen 2020 spekuliere. In seinem Tweet hatte Grassley noch einen Hinweis für Xi parat: Die chinesische Hinhaltetaktik werde dazu beitragen, dass Trump wiedergewählt wird.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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