Fundamentale Nachricht
13:43 Uhr, 07.06.2018

USA kämpfen im Handelsstreit an vielen Fronten

Die USA haben ihr Defizit in der Handelsbilanz im April spürbar gesenkt. Ein erste Teilerfolg von Donald Trump im Handelsstreit? Dieser bleibt derweil in Verhandlungen mit den "Partnern" hart.

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Washington/ Brüssel (Godmode-Trader.de) - Ist es ein saisonaler Effekt oder bereits ein erster Teilerfolg Trump’scher Handelspolitik? Jedenfalls ist das Defizit in der US-Handelsbilanz im April um 2,1 Prozent auf 46,2 Milliarden US-Dollar gesunken, wie das Handelsministerium am Mittwoch bekannt gab. Analysten zeigten sich überrascht, der Konsens erwartete im Vorhinein einen Fehlbetrag von deutlich höheren 50 Milliarden Dollar. Etwas höhere Exporte als auch geringere Importe waren für die Entwicklung im April verantwortlich. Die Ausfuhren stiegen um 0,3 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 211,2 Milliarden Dollar. Die Einfuhren fielen um 0,2 Prozent auf 257,4 Milliarden Dollar. Das Defizit im Vormonat März wurde nachträglich von 49 auf 47,2 Milliarden Dollar korrigiert.

Besondere Aufmerksamkeit finden derzeit die Handelszahlen mit China. Mit der Volksrepublik steht die US-Regierung im Handelsstreit. US-Präsident Donald Trump sieht in dem hohen Defizit im Handel eine Benachteiligung seines Landes. Im April hat sich der Fehlbetrag der USA nun um deutliche 3,4 auf 30,8 Milliarden Dollar reduziert. Ebenfalls niedriger fiel das Defizit mit Mexiko aus, dem einen Nafta-Partner. Beim anderen, Kanada, wandelte sich der Überschuss in ein Defizit.

Das Handelsdefizit der USA mit der Europäischen Union stieg derweil im April leicht an. Zwischen Brüssel und Washington droht eine weitere Eskalation im Handelskonflikt. Nachdem die amerikanischen Schutzzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte seit Anfang Juni gelten, hat die EU-Kommission am Mittwoch beschlossen, die schon angekündigten europäischen Gegenzölle auf amerikanische Produkte wie Whiskey, Jeans und Motorräder schnellstmöglich in Kraft treten zu lassen. Die Vergeltungszölle als Reaktion auf die amerikanischen Schutzzölle sollen nun bereits von Juli an gelten. Die EU-Zusatzzölle sollen zunächst auf jährliche Importe aus den USA im Gegenwert von 2,8 Milliarden Euro erhoben werden. In einem zweiten Schritt würde es dann um Importe im Wert von weiteren 3,6 Milliarden Euro gehen.

Die Verhandlungen mit China über die Beilegung des Handelskonflikts mit den USA kommen unterdessen in die heiße Phase. Mitte Juni dürfte Washington eine Liste mit Waren aus China im Wert von 50 Milliarden Dollar veröffentlichen, die mit Zöllen belegt werden. China versuche den Streit durch den Erwerb von US-Gütern im Wert von 70 Milliarden Dollar beizulegen, berichtet nun das „Wall Street Journal“. Die Volksrepublik drohe aber zugleich Vergeltung an, sollte Trump auf die Zölle bestehen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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