USA ist den Europäern einen Schritt voraus
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London (BoerseGo.de) – Nach Einschätzung von Mark Burgess, Chef-Investment-Stratege bei der britischen Vermögensgesellschaft Threadneedle deutsch sämtliche Wirtschaftsdaten der letzten Monate auf eine Weltwirtschaft der drei Geschwindigkeiten hin. Während Europa nach wie vor mit der Schuldenkrise zu umzugehen habe, sei die USA bereits einen Schritt weiter. Gestützt werde die Weltwirtschaft aber weiterhin vom Wachstum der Schwellenländer, führt der Experte in einem aktuellen Marktkommentar aus. „Da die Auswirkungen des langfristig angelegten Refinanzierungsprogramms (LTRO) mittlerweile nachgelassen haben, wurden risikobehaftete Anlageformen zuletzt nicht mehr aktiv gekauft, sondern lediglich gehalten. Threadneedle hatte deshalb bereits im Februar seine Übergewichtung in Aktien reduziert und erwartet in den kommenden Monaten Gelegenheiten, diese wieder aufzubauen“, so Burgess.
Von den Aktienmärkten in den Industriestaaten sind die USA der von Threadneedle bevorzugte Anlagehafen. Das US-Bankensystem habe sich wesentlich schneller erholt als sein europäisches Pendant. Damit sei eine erforderliche Voraussetzung für eine Konjunkturerholung erfüllt. Mark Burgess geht deshalb davon aus, dass die zuletzt wieder besseren Wirtschaftsdaten in jedem Fall bis zur US-Präsidentschaftswahl im November gut bleiben werden. Auf längere Sicht könnte das BIP-Wachstum durch fiskalische Sparmaßnahmen in den drei Jahren ab 2013 um 1,3 Prozent pro Jahr belastet werden. Teilweise, so Burgess, werde dies aber durch den Vorteil ausgeglichen, dass die USA vergleichsweise günstige Energie selbst produzieren können (insbes. Erdgas). „Dies wird vermutlich dazu beitragen, dass die USA im nächsten Jahrzehnt eine industrielle Renaissance erleben werden“.
Vorsichtig ist Threadneedle aber auch im Schwellenländerbereich. Durch den Wandel Chinas hin zu einer ausgewogeneren Volkswirtschaft, seien Schwellenländerinvestoren etwas zurückhaltender geworden, konstatiert Burgess. Trotzdem bleibe der Fokus auf die Schwellenländer bestehen, da die Schwellenländer das Weltwirtschaftswachstum auch weiterhin anführen werden.
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