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08:59 Uhr, 10.07.2018

USA/China: Handelskrieg ohne Gewinner

Alle Vergeltungsmaßnahmen dürften Columbia-Theradneedle-Finanzexperte Krishan Selva zufolge der US-Produktion und der Beschäftigung sowie dem Marktvertrauen schaden.

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Minneapolis (GodmodeTrader.de) - Die 25-Prozent-Zölle auf Einfuhren aus China (ab 6. Juli) könnten das BIP-Wachstum Chinas um 0,1 Prozent senken, was eher unbedeutend ist. Die jüngste Rhetorik über weitere 200 Milliarden Dollar oder sogar die heutigen Kommentare von Trump folgend, den Einsatz zu erhöhen, um alle 500 Milliarden Dollar an aus China importierten Waren abzudecken, sind für die globalen Märkte besorgniserregender. Zudem führt die zunehmende Unsicherheit zu Verzögerungen und Veränderungen bei Geschäfts- und Investitionsentscheidungen, wie Krishan Selva, Client Portfolio Manager, Emerging Markets Equities bei Columbia Theradneedle Investments, in einem aktuellen Marktkommentar zum Handelskrieg zwischen den USA und China schreibt.

Das Endspiel sei schwer vorherzusagen, und Vergeltungsmaßnahmen von allen beteiligten Seiten würden letztendlich dazu führen, dass inländische Verbraucher und Unternehmen die Kosten für diese Zölle bezahlen müssten. Alle Vergeltungsmaßnahmen dürften der US-Produktion und der Beschäftigung sowie dem Marktvertrauen schaden. Ein Handelskrieg sei eindeutig ein Risiko für die Risikoprämie, und letztlich werde es keine wirklichen Gewinner geben, heißt es weiter.

„Im Falle eines sich beschleunigenden Handelskrieges erwarten wir in Peking eine Anpassung der Innenpolitik, um die Abwärtsrisiken abzumildern. Tatsächlich hat die chinesische Zentralbank gerade eine weitere Senkung des Reserve Requirement Ratio (RRR) um 50 Basispunkte angekündigt, die mehr als 100 Milliarden US-Dollar Liquidität für die Realwirtschaft freisetzen wird“, so Selva.

Es gebe auch verschiedene politische Optionen, die von Peking eingesetzt werden könnten, zum Beispiel: weitere Kürzungen der RRR, eine direktere Finanzierung durch die chinesische Zentralbank, eine Beschleunigung der Steuerausgaben, eine Lockerung der Finanzierungsbeschränkungen für die lokalen Regierungen und eine Verlangsamung des Tempos der Umsetzung eines strengen Deleveraging. Die chinesische Regierung habe noch viele Werkzeuge in ihrem Werkzeugkasten, um unvorhergesehene äußere Einflüsse zu überstehen, heißt es weiter.

„Bei unseren Portfolios versuchen wir, nicht auf Schlagzeilen der Politik zu reagieren, doch in diesem Umfeld bietet der kurzfristige Marktpessimismus Chancen - dies ist besonders vorteilhaft für unsere konträre Strategie in Asien -, wo wir in qualitativ hochwertige Wachstumsunternehmen zu vernünftigen Preisen investieren können“, so Selva.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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