Fundamentale Nachricht
12:00 Uhr, 31.03.2017

USA: Anleihen mit hoher Kreditqualität

Für Anleiheninvestoren ergibt es den Finanzexperten von Nordea zufolge Sinn, den Atlantik zu überqueren.

Erwähnte Instrumente

  • EURO STOXX 50
    ISIN: EU0009658145Kopiert
    Kursstand: 3.472,50 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Stockholm (GodmodeTrader.de) - Seit letztem Sommer steigen die Renditen weltweit wieder an, weil Hoffnungen auf eine Reflation aufleben. So überrascht es nicht, dass die Analysten für 2017 von einer Anhebung der Zinsen ausgehen. Sollten Anleiheninvestoren nun also das Weite suchen? Zu bedenken ist, dass die Renditen kurz laufender US-Anleihen in den letzten zehn Jahren durchweg hinter den Erwartungen der Analysten zurückgeblieben sind, wie die Finanzexperten von Nordea im aktuellen „In Focus“ schreiben.

Außerdem sollte die Anlageklasse Anleihen wegen der großen konjunkturellen Unsicherheit von den Investoren auch weiterhin nachgefragt werden. Dabei gehe es allerdings darum, die richtigen Märkte auszuwählen. Deshalb sollte man auch über den Atlantik blicken, wo vor allem der US-Anleihenmarkt herausragt – und zwar sowohl im Vergleich zu Anleihen aus anderen Industrienationen als auch in absoluten Zahlen, heißt es weiter.

„Schauen wir uns zunächst einmal die Fundamentaldaten an. Seit der großen Finanzkrise weiten sich die Spreads zwischen US-amerikanischen und europäischen Märkten kontinuierlich aus. So sind die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen derzeit zwei Prozent höher als die ihrer deutschen Pendants. So groß sei diese Zinsdifferenz seit 1989 nicht mehr gewesen. Damals hatten die USA noch mit den Folgewirkungen jener Maßnahmen zu kämpfen, die der ehemalige Fed-Chef Volckers zur Eindämmung der Inflation umgesetzt hatte. Inzwischen zeichnet sich ein völlig anderes Bild, denn die Weltwirtschaft hat die Deflationsängste, die nach der Lehman-Pleite aufgekommen waren, bisher kaum abschütteln können. 1989 lag die Inflation bei 4,8 Prozent und war damit dreimal so hoch wie die aktuelle Teuerungsrate von 1,6 Prozent“, so die Nordea-Finanzexperten.

Die jüngste Ausweitung der Zinsdifferenzen lasse sich teilweise darauf zurückführen, dass die Wirtschaft jenseits des Atlantiks wieder kräftiger anziehe als in Europa. Wie die nachfolgende Grafik zeige, sei der Anstieg der Spreads mit einer Verbesserung des US-Konjunkturzyklus im Vergleich zu anderen Ländern einhergegangen. Allerdings scheine sich dieser Ausweitungstrend bei den Zinsdifferenzen inzwischen von der ökonomischen Realität abgekoppelt zu haben. Die Ursachen dafür seien in erster Linie Hoffnungen auf ein steigendes Wirtschaftswachstum in Verbindung mit einem moderaten Anstieg der Inflation, heißt es weiter.

„Unabhängig davon, ob ein derart günstiges Inflationsszenario auch tatsächlich einsetzen wird oder nicht, bieten die USA gegenüber allen anderen Anleihenmärkten besonders attraktive Anlagechancen“, so die Nordea-Finanzexperten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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