US-Zinswende in Sicht
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Selbst nachdem die US-Notenbank (Fed) deutlich klarer ihre Absicht signalisiert hat, die Leitzinsen anzuheben, hat sich die Performance von Risikoanlagen in den USA weiter verbessert. Das zeigt, dass sich die Märkte vor einer geringen Anhebung der Zinsen im Dezember nicht länger fürchten, wie das Investmentteam von Franklin Templeton Investments im aktuellen „Globale Märkte im Fokus“ schreiben.
In der Tat schienen Anleger, die in risikobehafteten Assets investiert seien, den guten Fundamentalwerten in den USA wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken, anstatt sich nur um die Weltkonjunktur zu sorgen. An den Aktienmärkten habe der S&P500 im Oktober den besten Monat seit vier Jahren erlebt. Positiv hätten sich auch Unternehmensanleihen entwickelt, wo ein hohes Angebot auf eine anhaltend hohe Nachfrage gestoßen sei. Daraus lasse sich schließen, dass Optimismus herrsche sowohl in Bezug auf die Stärke der amerikanischen Unternehmen als auch auf die Beibehaltung des Niedrigzinsumfelds. Anders als bisher habe die Fed in ihrer Stellungnahme Ende Oktober darauf verzichtet, hervorzuheben, welche Risiken die Volatilität an den Finanzmärkten und die träge Weltwirtschaft für Konjunktur und Inflation in den USA bergen würden. Stattdessen habe sie das inländische Wachstum der Konsumausgaben und Investitionen sowie weitere Verbesserungen am Markt für Wohnimmobilien betont, heißt es.
„Die Märkte interpretierten die Verlautbarungen der Fed als Bestätigung, dass eine Anhebung der Leitzinsen in der nächsten Sitzung im Dezember wahrscheinlich ist. Diese Erwartung wurde durch Fed-Präsidentin Janet Yellen bestärkt, die bei einer Kongressanhörung Anfang November erklärte, dass sich die Abwärtsrisiken für die US-Wirtschaft durch die globalen Entwicklungen seit September verringert hätten und sich auch der Arbeitsmarkt deutlich aufgehellt habe“, so die Franklin-Templeton-Finanzexperten weiter.
Der Kongress habe Ende Oktober mit einem Kompromiss zur Anhebung der Schuldenobergrenze auf US-Bundesebene die Gefahr einer weiteren „Fiskalklippe“ gebannt und so einen potenziellen Belastungsfaktor aus dem Weg geräumt. Bemerkenswerterweise sehe die Einigung, anders als in früheren Vereinbarungen, keinen Höchstwert für die Neuverschuldung vor. Der wichtigste Indikator dafür, wie robust die US-Wirtschaft sei, sei jedoch nach wie vor der Zuwachs an neuen Arbeitsplätzen. Tatsächlich hätten die im Oktober veröffentlichten Daten ein Stellenwachstum außerhalb der Landwirtschaft um 271.000 hervorgebracht – den bislang höchsten Wert in diesem Jahr, der deutlich über der Konsensschätzung von 180.000 gelegen habe. Die Arbeitslosenquote sei auf 5,0 Prozent gefallen, und auch das Lohnwachstum sei so hoch ausgefallen wie seit 2009 nicht mehr. Insgesamt hätten sich die Arbeitsmarktdaten also eindeutig positiv entwickelt. Dies habe den US-Dollar und die Renditen auf US-Treasuries steigen lassen, weil die Märkte eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im Dezember einpreisten, heißt es weiter.
„Die jüngsten Arbeitsmarktdaten könnten tatsächlich ausschlaggebend dafür sein, dass sich die Fed für eine allmähliche Normalisierung ihrer Geldpolitik entscheidet. Die anhaltende Schwäche in Teilbereichen der US-Wirtschaft bedeutet jedoch auch, dass die Straffung – in den Worten von Janet Yellen – „schrittweise und in vorsichtigem Tempo“ vonstattengehen sollte. Am deutlichsten zeigt sich die Schwäche in den Inflationsdate die abermals sehr moderat ausfielen. Der Preisindex für persönliche Konsumausgaben, den die Fed als wichtigsten Maßstab betrachtet und der die volatilen Preise für Lebensmittel und Energie nicht berücksichtigt, stieg im September um 1,3 Prozent. Damit liegt er immer noch unter der Jahresrate von zwei Prozent, dem Zielwert, den die Fed als langfristig angemessen betrachtet, damit sie Preisstabilität und höchstmögliche Beschäftigung gewährleisten kann. Allerdings sind wir der Meinung, dass sich die Inflationssituation bald ändern könnte. Denn die Kerninflation Ist in den zwölf Monaten bis Ende September um 1,9 Prozent gestiegen, und wir sind davon überzeugt, dass der engere Arbeitsmarkt und die robusten Konsumausgaben sie noch weiter nach oben treiben werden. Für die Fed wäre das ein weiterer Grund, mit der Normalisierung ihrer Geldpolitik zu beginnen“, so die Franklin-Templeton-Investmentexperten.
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