Fundamentale Nachricht
12:55 Uhr, 17.07.2019

US-Zinssenkungsphantasie bringt Finanzmärke in labiles Gleichgewicht

Die Positionierung in Aktien erscheint Ostrum-Marktstratege Axel Botte nicht exzessiv, und die anhaltenden Abflüsse aus Aktienfonds werfen seiner Meinung nach die Frage nach der Nachhaltigkeit der Rallye auf.

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  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 3.014,30 Pkt (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris (GodmodeTrader.de) - Die von den Marktteilnehmern erwartete Zinssenkung hält Axel Botte, Marktstratege beim französischen Vermögensverwalter Ostrum Asset Management, für entscheidend für das aktuelle Gleichgewicht der Finanzmärkte. Die Fed habe sich in eine Situation gebracht, in der die Beibehaltung des Status quo Verkäufe von Risikoaktiva auslösen könnte, heißt es im „Strategy Weekly“.

„Die Veränderung ihrer Rhetorik trieb den S&P auf neue Höchststände. Technologie-Aktien und Industriewerte mit hohem Beta entwickelten sich besser, während der Energiesektor durch höhere Ölpreise begünstigt wurde. Nicht geholfen hat die Zinssenkungsphantasie den Finanzwerten. Die Positionierung in Aktien scheint generell aber nicht exzessiv, und die anhaltenden Abflüsse aus Aktienfonds werfen die Frage nach der Nachhaltigkeit der Rallye auf“, so Botte.

An den US-Anleihenmärkten könnte ein bullischer Konsens auf das Risiko einer Korrektur hindeuten, aber Hedgefonds schienen an beträchtlichen Short-Positionen festzuhalten, was wiederum zu Rückkäufen führen könnte. So sei eine neutrale Haltung bei der Duration von US-Treasuries geboten. Die Zinskurve werde steiler, da die versprochene Lockerung die Zwei-Jahres-Renditen unter den Zehn-Jahres-Renditen halte (2,03 Prozent), heißt es weiter.

„Der 5y30y-Spread ist am attraktivsten, um von einer steiler werdenden Zinskurve zu profitieren; er hat sich von 25bp Ende September auf jetzt 77 Basispunkte ausgeweitet. Dieser Trend müsste sich in dem Maße fortsetzen wie die Inflationserwartungen steigen. Parallel dazu könnte die aktuelle Bewertung der 30-jährigen US-Anleihen auf den Prüfstand gestellt werden, wenn die Fed das Durationsprofil ihres Portfolios im kommenden Jahren reduziert“, so Botte.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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