Fundamentale Nachricht
17:21 Uhr, 14.12.2016

US-Rohöllagerbestände sinken überraschend kräftig

In den USA sind die Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche erneut gesunken. Das vierte Mal in Folge. Der Rückgang fiel sogar überraschend deutlich aus. Profitieren können die Ölpreise aber nicht. Denn zugleich ist die US-Ölpropduktion deutlich gestiegen.

Washington (Godmode-Trader.de) - Überraschend stark sind die Rohöllagerbestände in den USA in der vergangenen Woche gesunken. Nach Angaben des US-Energieministeriums fielen die Vorräte um 2,56 Mio. auf 483,2 Mio. Barrel. Experten hatten hingegen im Mittel einen geringeren Rückgang um 1,5 Mio. Barrel erwartet. Nicht wenige Beobachter glaubten sogar an einen Lageraufbau, zumal gestern nach Handelsschluss vom American Petroleum Institute (API) ein unerwartet kräftiger Anstieg der US-Rohöllagerbestände um 4,7 Mio. Barrel in der letzten Woche gemeldet worden war. Der Öllagerbericht des Department of Energy gilt aber als verlässlicher, da die entsprechenden Unternehmen verpflichtet sind ihre Daten dort zu melden. Während die Daten nur freiwillig an das API weitergeleitet werden.

Die Vorräte an Destillaten fielen in der vergangenen Woche den weiteren Angaben des Energieministeriums zufolge um 0,76 Mio. auf 155,9 Mio. Barrel. Die Benzinbestände legten um 0,5 Mio. auf 230,0 Mio. Barrel zu.

Profitieren können die Ölpreise nicht. Die US-Sorte WTI steht am Nachmittag deutlich unter Druck. Denn zugleich ist die US-Ölproduktion in der vergangenen Woche um 1,14 Prozent auf 8,8 Mio. Barrel pro Tag gestiegen. Die US-Schieferölproduktion scheint inzwischen die Trendwende vollzogen zu haben. Laut Schätzung der US-Energiebehörde EIA dürfte sie weiter zulegen. Bei den jetzigen Preisniveaus können viele Fracking-Produktionsstätten in den USA wieder profitabel arbeiten. Das höhere Ölangebot aus den USA macht es noch wichtiger, dass die jüngst von der OPEC beschlossenen Produktionskürzungen auch tatsächlich umgesetzt werden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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