US-Präsidentschaftswahlen auf dem Anlegerradar
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Den Haag (GodmodeTrader.de) - Die US-Präsidentschaftswahlen sind inzwischen eindeutig auf dem Anlegerradar bzw. des privaten Sektors angekommen, und die Programme der beiden Kandidaten sind so unterschiedlich wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Wenn Donald Trump zum Präsidenten gewählt wird, könnte das Haushaltsdefizit deutlich ansteigen (auch, wenn er sich in dieser Beziehung bisher „hawkish“ äußert), denn ähnlich wie einst Ronald Reagan dürfte er die Steuern vor allem für die höheren Haushaltseinkommen und für Unternehmen senken und gleichzeitig die Sicherheits- und Verteidigungsausgaben erhöhen, wie Willem Verhagen, Senior Strategist Multi-Asset bei NN Investment Partners, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Für sich genommen könnte dies positive Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Gleichzeitig wären die Märkte jedoch mit größerer Unsicherheit konfrontiert, die z.B. durch einen Schwenk hin zu einer stärker protektionistischen Politik verursacht würde. Seit etwa einem Monat gehe Trumps Beliebtheit in den Meinungsumfragen deutlich zurück, da einige seiner Äußerungen in der Öffentlichkeit nicht gut aufgenommen worden seien (das beste Beispiel sei seine Auseinandersetzung mit den Eltern eines gefallenen amerikanischen Soldaten). Selbst hochrangige Republikaner liebäugelten inzwischen offen mit der Idee, für Clinton als Präsidentin zu stimmen und im Wahlkampf hingegen eine Mehrheit der Republikaner im Kongress anzustreben, heißt es weiter.
„Insofern ist derzeit die Wahrscheinlichkeit deutlich größer, dass Hillary Clinton ins Oval Office einziehen wird. Sicher ist dies jedoch nicht. Trump könnte eine Kehrtwende vollziehen und seinen Ton deutlich mäßigen. Zudem ist auch Clinton an einigen Stellen angreifbar; zu nennen wären hier die Verwendung ihres privaten E-Mail-Accounts und Vorwürfe gegenüber der Clinton-Stiftung. Falls ein schwerwiegendes Ereignis einträte, z.B. ein Terroranschlag auf amerikanischem Boden, könnte sich die Lage ebenfalls grundlegend ändern. Man kann durchaus die Auffassung vertreten, dass der Lehman-Konkurs im September 2008 im weiteren Jahresverlauf zu Obamas Wahlsieg beitrug. Sofern es jedoch nicht zu derartigen Ereignissen kommt, dürfte Hillary Clinton im Januar des kommenden Jahres als Präsidentin amtieren. Sie kann auf eine geeinte Partei (im Gegensatz zu den Republikanern) und eine gut organisierte Wahlkampfmaschine zurückgreifen, wird vom immer noch populären POTUS Obama unterstützt und verbreitet eine optimistische Botschaft“, so Verhagen.
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