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13:14 Uhr, 30.03.2021

US-Offshore-Windenergie-Pläne: "bigger is better“

Die Zeiten, dass im Weißen Haus in Washington verächtlich über Erneuerbare Energien gesprochen wird, sind offenbar vorbei. Die Regierung Biden plant einen gigantischen Ausbau der Offshore-Windenergie. Die Branche darf sich schon mal die Hände reiben.

Washington (Godmode-Trader.de) - Aktuell geben die USA ein kümmerliches Bild ab, was die Offshore-Windenergie anbelangt. Lediglich einen funktionierenden Windpark gibt es im Meer vor Amerikas Küsten: der Block Island-Windpark, der Ende 2016 vor Rhode Island fertiggestellt wurde und 30 Megawatt Strom produzieren kann. Da sind viele europäische Länder deutlich ambitionierter. Nun aber wollen die Vereinigten Staaten aufholen - und das typisch amerikanisch: "bigger is better“.

Die Biden-Administration kündigte am Montag an, die Offshore-Windenergie entlang der Ostküste erheblich auszubauen. „Damit soll eine riesige neue Quelle erneuerbarer Energie erschlossen werden, die bisher in den Vereinigten Staaten nur schwer Akzeptanz gefunden hat“, wie es die "New York Times" formuliert.

In Zahlen lesen sich die Pläne so: Bis zum Jahr 2030 sollen landesweit 30 Gigawatt an Offshore-Windturbinen in den Küstengewässern errichtet werden - genug, um 10 Mio. Haushalte mit Strom zu versorgen. Bis zu 44.000 neue Jobs sollen rund um die Projekte dauerhaft geschaffen werden. Investitionssumme: 12 Mrd. Dollar. Und: Durch die neuen Windparks sollen die CO2-Emissionen um 78 Mio. Tonnen verringert werden. „Wir haben eine enorme Chance, nicht nur die Bedrohungen des Klimawandels anzugehen, sondern ihn auch als Chance zu nutzen, und Tausende von gut bezahlten Arbeitsplätzen zu schaffen", sagte Gina McCarthy, die nationale Klimaberaterin des Weißen Hauses.

Um dieses Ziel zu erreichen, will die Regierung die Genehmigungsverfahren für Projekte vor der Atlantikküste beschleunigen und die Meeresgebiete in der Nähe von New York und New Jersey für die Entwicklung öffnen. Die Regierung plant auch, 3 Mrd. Dollar an Kreditbürgschaften für Unternehmen anzubieten und in die Modernisierung der Häfen zu investieren, um den Bau von Windkraftanlagen zu erleichtern und zu beschleunigen.

Im März tätigte die Regierung einen ersten, wichtigen Schritt. So wurde Umweltverträglichkeitsprüfung für den ersten großen Offshore-Windpark des Landes vor der Küste von Martha's Vineyard in Massachusetts positiv beschieden. Das Projekt für 84 große Windturbinen mit 800 Megawatt Stromerzeugungskapazität soll bis 2023 in Betrieb gehen. Weitere Windparks vor den Küsten von Rhode Island, New York, New Jersey, Delaware, Maryland und North Carolina befinden sich bereits in der Entwicklung.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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