US-Notenbankchef Powell hievt S&P 500 und Nasdaq-100 auf neue Allzeithochs
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Erwähnte Instrumente
- EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,17941 $ (FOREX)
- S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 4.495,81 Pkt (S&P)
- Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 15.357,50 Pkt (Nasdaq)
Fed-Präsident Jerome Powell hat auf seiner mit Spannung erwarteten Rede auf dem virtuellen Notenbanksymposium von Jackson Hole eine Reduzierung der Fed-Anleihenkäufe noch in diesem Jahr angedeutet. Zugleich betonte Powell aber, dass dies nicht bedeuten würde, dass es auch bald zu Zinserhöhungen kommt. An der Wall Street konnten der S&P 500 und die Indizes an der Nasdaq nach Beginn der Rede Powells und der Veröffentlichung des Redetextes auf neue Allzeithochs steigen. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus findet das Treffen in diesem Jahr erneut nur virtuell statt.
Hier wichtige Aussagen von Jerome Powell aus seiner Rede:
- Es könnte angemessen sein, in diesem Jahr mit der Reduzierung ("Tapering") der Wertpapierkäufe zu beginnen.
- Ein Beginn des Taperings wäre kein direktes Signal für anschließende Zinserhöhungen. Bevor Zinserhöhungen beschlossen würden, müssten strengere Maßstäbe angelegt werden. So müssten die wirtschaftlichen Bedingungen mit dem Erreichen "maximaler Beschäftigung" vereinbar sein.
- Ein schlechtes Timing bei geldpolitischen Veränderungen wäre besonders schädlich.
- Aktuell ist die Geldpolitik "gut positioniert" und wie immer ist die Fed darauf vorbereitet, ihre Politik so abzuändern, wie es angemessen ist. Die Fed ist fest entschlossen, die Wirtschaft so lange zu unterstützen, um eine vollständige Erholung sicherzustellen.
- Bei der Inflation [nicht aber auf dem Arbeitsmarkt] wurden die "wesentlichen weiteren Fortschritte" als Bedingung für das Tapering bereits erreicht.
- Auf dem Arbeitsmarkt gibt es anhaltende Fortschritte, der Ausblick hat sich in den vergangenen Monaten deutlich aufgehellt. Die Delta-Variante stellt kurzfristig ein Risiko dar, langfristig sind die Aussichten aber gut für eine weitere Erholung in Richtung des Ziels maximaler Beschäftigung.
- Würde die Inflation auf dem aktuellen Niveau verbleiben, wäre dies besorgniserregend. Allerdings dürfte die hohe Inflation nur ein vorübergehender Effekt sein.
- Bisher beschränkt sich die Inflation auf bestimmte Segmente. Würde der Inflationsdruck in der Breite zunehmen, wäre das besorgniserregend.
- Die globalen disinflationären Effekte wie technologischer Fortschritt und demografischer Wandel sind weiter intakt.
Marktteilnehmer spekulieren bereits seit längerer Zeit darüber, wann die US-Notenbank mit einer Reduzierung ihrer Wertpapierkäufe von derzeit mindestens 120 Milliarden Dollar pro Monat beginnen wird. Aktuell kauft die Notenbank US-Staatsanleihen im Volumen von mindestens 80 Milliarden Dollar pro Monat sowie Hypothekenpapiere im Volmen von mindestens 40 Milliarden Dollar pro Monat.
Der Präsident der Fed von Dallas, Robert Kaplan, hatte sich wiederholt für einen baldigen Beginn des Taperings ausgesprochen. Im September sollte ein Plan vorgelegt werden und das Tapering dann im Oktober oder kurz danach beginnen, sagte Kaplan zuletzt. Auch andere US-Notenbanker hatten sich zuletzt für einen baldigen Beginn des Taperings ausgesprochen, so etwa James Bullard, Präsident der St. Louis Fed sowie Raphael Bostic, Chef der Atlanta-Fed.
Wie aus dem in der vergangenen Woche veröffentlichten Protokoll der letzten Notenbanksitzung vom 27. und 28. Juli hervorging, waren die meisten Mitglieder des Offenmarktausschusses der Meinung, dass ein Beginn des Taperings im laufenden Jahr angemessen sein dürfte, sofern sich die Wirtschaft wie erwartet entwickelt.
Die Inflation in den USA war in den vergangenen Monaten deutlich angestiegen. Zuletzt hatte die Inflationsrate bei 5,4 Prozent und damit deutlich über dem mittelfristigen Notenbankziel von zwei Prozent gelegen. Die meisten Mitglieder des Fed-Offenmarktausschusses betrachten den jüngsten Inflationsschub allerdings als vorübergehend, wie das jüngste Sitzungsprotokoll bestätigte.
Im vergangenen Jahr hatte die Fed das Notenbanktreffen von Jackson Hole dazu genutzt, ihre geldpolitische Strategie zu überarbeiten. Die Fed strebt künftig ihr Inflationsziel von zwei Prozent nur noch durchschnittlich im Zeitverlauf an. Dies bedeutet, dass nach einer Phase schwacher Inflation wie in den vergangenen Jahren die Fed auch eine zeitweise höhere Inflation tolerieren wird, um ihr Inflationsziel zu erreichen. Das Inflationsziel soll außerdem "flexibel" gehandhabt und zudem mehr Wert auf das Fed-Ziel der "maximalen Beschäftigung" gelegt werden.
Marktreaktionen: Die Indizes an der Wall Street konnten nach Veröffentlichung des Textes von Powells Rede auf neue Tageshochs steigen. Im S&P 500 und den Nasdaq-Indizes wurden auch neue Allzeithochs erreicht. Auch Euro und Gold legten zu, der Dollar tendierte entsprechend schwächer. Die Anleiherenditen sanken.
Link: Redetext von Fed-Chef Jerome Powell
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wie erwartet könnte sein Anleihekaufprogramm reduzieren um wieviel ? Zinserhöhung ist somit gar kein Thema mehr und wird es auch nicht mehr werden.