US-Notenbank will Zinsen weiter anheben
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Beim Zinsentscheid am 14. Juni hatte die US-Notenbank Fed den Leitzins zum ersten Mal nach zehn Zinserhöhungen in Folge nicht weiter angehoben, sondern in der Spanne von 5,00 % bis 5,25 % belassen. Gleichzeitig hatten die Mitglieder des Offenmarktausschusses in ihren individuellen Prognosen ("Dot Plot") im Median zwei weitere Zinserhöhungen für den Rest des Jahres angedeutet. Dieser Linie bleibt auch das nun veröffentlichte Sitzungsprotokoll treu.
"Fast alle" Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) hielten es für angemessen oder akzeptabel, den Leitzins im Rahmen dieses Zinsentscheids nicht anzuheben, heißt es in dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll. Einige Mitglieder befürworteten zwar eine Anhebung, schlossen sich dann aber der Mehrheitsmeinung an. Die meisten der FOMC-Mitglieder, die den Leitzins nicht weiter erhöhen wollten, waren laut Protokoll auch der Meinung, dass die Entscheidung den Leitzins nicht anzuheben, ihnen mehr Zeit gebe, um zu beurteilen, inwiefern sich die Wirtschaft den Zielen von maximaler Beschäftigung und Preisstabilität annähere.
Trotz der Entscheidung, den Leitzins zunächst nicht weiter anzuheben, waren "fast alle" Mitglieder auch der Meinung, dass wegen der erhöhten Inflation weitere Zinserhöhungen im Jahresverlauf angemessen sein dürften.
"Bei der Erörterung der politischen Aussichten gingen alle Teilnehmer weiterhin davon aus, dass die Beibehaltung eines restriktiven geldpolitischen Kurses angemessen sei, um die Ziele des Ausschusses zu erreichen, da die Inflation immer noch deutlich über dem 2-Prozent-Ziel des Ausschusses liegt und der Arbeitsmarkt weiterhin sehr angespannt ist", heißt es im Protokoll. "Fast alle Teilnehmer gaben an, dass sie in ihren Wirtschaftsprognosen weitere Erhöhungen des Leitzinses im Jahr 2023 für angemessen hielten. Die meisten Teilnehmer stellten fest, dass die Unsicherheit über die Wirtschafts- und Inflationsaussichten weiterhin erhöht sei und dass zusätzliche Informationen für die Überlegung des angemessenen geldpolitischen Kurses wertvoll seien."
Obwohl sich die Inflation seit Mitte 2022 abgeschwächt hat, bleibt sie laut Fed deutlich über dem längerfristigen Inflationsziel von 2 %. Die Wirtschaftstätigkeit ist laut Fed zuletzt weiterhin in bescheidenem Tempo gewachsen. "Der Arbeitsmarkt blieb sehr angespannt, mit einem kräftigen Beschäftigungszuwachs in den letzten Monaten und einer immer noch niedrigen Arbeitslosenquote, es gab jedoch einige Anzeichen dafür, dass Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt besser ins Gleichgewicht kamen", heißt es im Protokoll. "Die Wirtschaft sah sich mit Gegenwind durch strengere Kreditbedingungen, einschließlich höherer Zinssätze, für Haushalte und Unternehmen konfrontiert, die wahrscheinlich die Wirtschaftstätigkeit, die Einstellungen und die Inflation belasten werden, obwohl das Ausmaß dieser Auswirkungen ungewiss blieb."
Fazit/Marktreaktionen: Wie bereits beim Zinsentscheid am 14. Juni und beim Auftritt von Fed-Chef Jerome Powell auf dem EZB-Notenbankforum in Sintra in der vergangenen Woche deutet die Fed in dem Abend veröffentlichten Protokoll für den Rest des Jahres weitere Zinserhöhungen an, obwohl im Juni der Leitzins zum ersten Mal nach zehn Anhebungen in Folge nicht weiter erhöht wurde.
Im Juli dürfte die Fed nun mit hoher Wahrscheinlichkeit den Leitzins wieder anheben. Laut CME FedWatch Tool liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte im Juli jetzt bei rund 89 %. Einen weiteren Zinsschritt könnte es dann später im Jahr geben.
Die US-Aktienmärkte tendierten in einer ersten Reaktion auf die Veröffentlichung des Protokolls am Abend etwas schwächer, die Zinsen und der Dollar zogen etwas an.
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