Kommentar
20:11 Uhr, 08.11.2018

US-Notenbank verändert Leitzins nicht

Nach einem Zinsschritt im September belässt die US-Notenbank den Leitzins nun wie erwartet unverändert. Im Statement zum Zinsentscheid gibt die Fed keine Hinweise auf den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung.

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Die US-Notenbank belässt den Leitzins wie erwartet unverändert. Die sogenannte Fed Funds Target Rate verbleibt in einer Spanne von 2,00 bis 2,25 Prozent, wie die Fed nach der zweitägigen Sitzung des Offenmarktausschusses am Donnerstagabend mitteilte. Die Entscheidung fiel einstimmig mit neun zu null Stimmen. Erst beim letzten Zinsentscheid Ende September hatte die Notenbank den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte angehoben.

Die jüngsten Marktturbulenzen und die Handelskonflikte werden im Statement zum Zinsentscheid nicht erwähnt. Im Statement zum Zinsentscheid gibt die Fed auch keine Hinweise auf den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung. Die Fed betont im Statement weiterhin, dass die Leitzinsen graduell steigen dürften. Eine Formulierung, wonach die Geldpolitik "akkommodativ" bleibe, wurde im September gestrichen. Die Risiken betrachtet die Fed als "weitgehend ausgewogen".

Die US-Wirtschaft wächst nach Einschätzung der Fed weiter stark. Die Arbeitslosigkeit sei zuletzt weiter gesunken, der Zuwachs an neuen Stellen sei stark. Die Inflation dürfte nach Einschätzung der Fed in der Nähe von zwei Prozent verbleiben, die Erwartungen hätten sich zuletzt nur wenig verändert. Die Konsumausgaben seien zuletzt stark gestiegen, die Investitionen hätten sich nach einem zuvor starken Zuwachs aber abgeschwächt.

Der Markt rechnet aktuell damit, dass die US-Notenbank beim nächsten Zinsentscheid im Dezember den Leitzins erneut um 0,25 Prozentpunkte anheben wird. Dies hatten auch die Mitglieder des Fed-Offenmarktausschusses in ihren individuellen Prognosen beim Zinsentscheid Ende September in Aussicht gestellt.

Spekuliert wird auch darüber, dass die Fed im Dezember eine erneute technische Änderung bei den Zinsen auf die Überschussreserven der Geschäftsbanken vornehmen dürfte. Zuletzt hatte der Leitzins am Geldmarkt nämlich bereits die Obergrenze der von der Fed vorgegebenen Zinsspanne erreicht. Dies deutet auf eine knappe Liquidität am Geldmarkt hin.

Im Protokoll zum letzten Zinsentscheid hatte die Fed Signale für eine möglicherweise stärkere Straffung ihrer Geldpolitik gegeben. Weitere Zinserhöhungen seien angemessen, möglicherweise auch über den neutralen Zinssatz hinaus, hatte es im Protokoll geheißen (siehe hier). Die Fed sieht den neutralen Zinssatz aktuell bei rund drei Prozent.

Zum heutigen Zinsentscheid findet keine Pressekonferenz mit Fed-Präsident Jerome Powell statt. Auch gibt es dieses Mal keine neuen Projektionen zur Konjunktur- und Zinsentwicklung. Ab dem kommenden Jahr wird die Fed bei jedem Zinsentscheid und nicht nur bei jeder zweiten eine Pressekonferenz veranstalten.


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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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