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20:22 Uhr, 22.02.2023

US-Notenbank stellt weitere Zinserhöhungen in Aussicht

Die US-Notenbank Fed hat am Abend das Sitzungsprotokoll zum Zinsentscheid vom 1. Februar veröffentlicht. Alle Teilnehmer waren der Meinung, dass fortlaufende Zinserhöhungen angemessen seien, heißt es im Protokoll.

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Beim Zinsentscheid Anfang Februar hatte die US-Notenbank zwar das Tempo ihrer Zinserhöhungen auf 0,25 Prozentpunkte verlangsamt, gleichzeitig aber auch für die kommenden Monate weitere Anhebungen in Aussicht gestellt. Der Leitzins wurde auf eine Spanne von 4,5 % bis 4,75 % angehoben.

Das nun veröffentlichte Protokoll zeigt, dass die meisten Mitglieder des Offenmarktausschusses die Verlangsamung der Zinserhöhungen unterstützten. "Fast alle Teilnehmer waren sich einig, dass es angemessen sei, das Zielband für den Federal Funds Rate bei dieser Sitzung um 25 Basispunkte anzuheben", heißt es im Protokoll zum Zinsentscheid. "Viele dieser Teilnehmer stellten fest, dass eine weitere Verlangsamung des Tempos der Zinserhöhungen es ihnen besser ermöglichen würde, den Fortschritt der Wirtschaft in Richtung der Ziele des Ausschusses für maximale Beschäftigung und Preisstabilität zu beurteilen (...)." Zugleich votierten aber einige Mitglieder des Offenmarktausschusses auch für stärkere Anhebungen: "Einige Teilnehmer gaben an, dass sie bei dieser Sitzung eine Anhebung des Zielbands für den Federal Funds Rate um 50 Basispunkte befürworten oder eine Anhebung des Ziels um diesen Betrag hätten unterstützen können."

Auch für die kommenden Monate signalisiert die Fed weitere Zinserhöhungen. "Alle Teilnehmer gingen weiterhin davon aus, dass fortlaufende Erhöhungen des Zielbereichs für den Federal Funds Rate angemessen wären, um die Ziele des Ausschusses zu erreichen. Die Teilnehmer bekräftigten ihr starkes Engagement, die Inflation wieder auf das 2-Prozent-Ziel des Ausschusses zurückzuführen", heißt es im Protokoll. Beim Umfang künftiger Zinserhöhungen sollten "die kumulative Straffung der Geldpolitik, die Verzögerungen, mit denen die Geldpolitik die Wirtschaftstätigkeit und die Inflation beeinflusst, sowie wirtschaftliche und finanzielle Entwicklungen" berücksichtigt werden, heißt es. Über eine mögliche Pausierung der Zinserhöhungen wurde nicht gesprochen, wie das Protokoll zeigt.

Nach dem Fed-Zinsentscheid hatten eine Reihe unerwartet starker US-Wirtschaftsdaten, darunter höher als erwartet ausgefallene Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten für Januar, die Zinserwartungen wieder in die Höhe getrieben und zuletzt auch zu Kursverlusten an den Aktienmärkten geführt. Da sich das nun veröffentlichte Sitzungsprotokoll auf den Zinsentscheid vor den zuletzt stärker als erwartet ausgefallenen Wirtschaftsdaten bezieht, könnte er zumindest teilweise bereits wieder überholt sein, so Vermutungen im Vorfeld.

Die Finanzmärkte preisen nach den zuletzt stärker als erwartet ausgefallenen Wirtschaftsdaten noch drei Zinserhöhungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte ein. Der Leitzins würde damit im Hoch eine Spanne von 5,25 % bis 5,50 % erreichen.

Marktreaktionen: Die Aktienmärkte zeigten am Mittwochabend nach Veröffentlichung des Notenbankprotokolls in einer ersten Reaktion leichte Kursverluste. Auch EUR/USD und der Goldpreis tendierten etwas schwächer.

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Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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