US-Notenbank hält sich Optionen für weitere Zinserhöhungen offen
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Beim Zinsentscheid am 3. Mai hatten alle Mitglieder des Offenmarktausschusses für eine weitere Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte (25 Basispunkte) gestimmt und den Leitzins auf eine Spanne von 5,00 % bis 5,25 % angehoben. Mit Blick auf weitere Zinserhöhungen wollte sich die Fed aber nicht festlegen, sondern "datenabhängig" und "von Meeting zu Meeting" entscheiden. Dieser Linie bleibt auch das nun veröffentlichte Sitzungsprotokoll treu.
Mit Blick auf weitere Zinserhöhungen will sich die Fed weiter nicht festlegen. "Die Teilnehmer äußerten im Allgemeinen Unsicherheit darüber, inwieweit eine weitere Verschärfung der Geldpolitik angemessen sein könnte", heißt es im Protokoll. "Viele Teilnehmer betonten die Notwendigkeit, die Optionalität nach diesem Meeting beizubehalten."
"Einige Teilnehmer merkten an, dass aufgrund ihrer Erwartung, dass die Fortschritte bei der Rückkehr der Inflation auf 2 % weiterhin unannehmbar langsam ausfallen könnten, eine weitere Verschärfung der Politik bei künftigen Treffen wahrscheinlich gerechtfertigt sei", hieß es weiter. "Mehrere Teilnehmer stellten fest, dass eine weitere Straffung der Geldpolitik nach diesem Treffen möglicherweise nicht erforderlich sei, wenn sich die Wirtschaft entsprechend ihren aktuellen Prognosen entwickle. Angesichts der erheblichen Risiken für die Ziele des Ausschusses hinsichtlich maximaler Beschäftigung und Preisstabilität wiesen die Teilnehmer allgemein darauf hin, wie wichtig es sei, eingehende Informationen und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaftsaussichten genau zu überwachen."
Zur Möglichkeit von Zinssenkungen, die vom Markt für die kommenden Quartale weitgehend erwartet werden, äußert sich die Fed weiter skeptisch. Fed-Chef Jerome Powell hatte auf der Pressekonferenz am 3. Mai bereits gesagt, dass mit Zinssenkungen in diesem Jahr nicht zu rechnen sei, wenn sich die Inflation wie erwartet entwickele. Im Protokoll heißt es nun: "Einige Teilnehmer betonten, dass es von entscheidender Bedeutung sei, zu kommunizieren, dass die Formulierungen in der Erklärung nach der Sitzung nicht als Signal interpretiert werden sollten, dass entweder eine Senkung (...) in diesem Jahr wahrscheinlich sei oder dass weitere Erhöhungen (...) ausgeschlossen seien."
Die Fed-Mitglieder forderten den Kongress unterdessen dazu auf, die Schuldengrenze rechtzeitig anzuheben. "Viele Teilnehmer merkten an, dass es essentiell sei, die Schuldengrenze rechtzeitig anzuheben, um das Risiko schwerwiegender negativer Verwerfungen im Finanzsystem und in der Gesamtwirtschaft zu vermeiden", heißt es im Protokoll.
Die Inflation wird von den Fed-Mitgliedern unterdessen weiter als inakzeptabel hoch betrachtet und die Reduzierung bis einschließlich März sei langsamer als erwartet verlaufen, besonders mit Blick auf die Kerninflation, heißt es im Protokoll. Der Fed-Stab hält derweil eine milde Rezession als Folge der Straffung der Kreditbedingungen nach den Bankenproblemen gegen Ende des Jahres weiter für wahrscheinlich.
Der nächste Zinsentscheid steht am 14. Juni an. Die Terminmärkte preisen derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 73 % ein, dass die Fed den Leitzins konstant hält. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 27 % wird eine weitere Anhebung um 25 Basispunkte erwartet, wie das CME FedWatch Tool zeigt.
Fazit: Die US-Notenbank will sich mit Blick auf künftige Zinserhöhungen weiter nicht festlegen und sich alle Optionen für eine weitere Straffung offenhalten. Eine Pause der Zinserhöhungen oder ein vollständiges Ende ist damit zwar möglich, aber keineswegs sicher. Zinssenkungen im laufenden Jahr erteilt die US-Notenbank hingegen bisher eine Absage, obwohl diese vom Markt erwartet werden. Es bleibt damit spannend mit Blick auf die künftige Zinspolitik der Fed.
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