Fundamentale Nachricht
12:16 Uhr, 16.03.2017

US-Notenbank Fed nimmt Druck von der Bank of Japan

Die Zinserhöhung in den USA trägt auch zur Entspannung in Japan bei. Dadurch bleibt der Yen-Kurs günstig. Die Bank of Japan hat derzeit wenig Handlungsdruck, ihren geldpolitischen Kurs zu ändern.

Erwähnte Instrumente

  • Nikkei225
    ISIN: XC0009692440Kopiert
    Kursstand: 19.625,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Tokio (Godmode-Trader.de) - Die Bank of Japan (BoJ) hat ihren extrem lockeren geldpolitischen Kurs bestätigt und setzte sich damit in Gegensatz zur US-Notenbank Fed, die am Vorabend die Zinsen erneut angehoben hatte. Der Zinssatz, zu dem sich US-Banken gegenseitig Geld leihen, steigt um 0,25 Punkte auf ein Niveau von 0,75 bis 1,0 Prozent. In Japan gilt seit Februar 2016 ein negativer Zinssatz von minus 0,1 Prozent. Die Bank of Japan hat nun auch vorerst keinen konkreten Handlungsbedarf. Die Fed nimmt Druck von den Japanern. Die robuste Verfassung der japanischen Wirtschaft und der anhaltend günstige Yen machen Änderungen nicht unbedingt nötig.

BoJ-Chef Haruhiko Kuroda will an der lockeren Geldpolitik festhalten, bis das Inflationsziel der Notenbank stabil erreicht ist. Dieses liegt aber noch in weiter Ferne. Die Inflationsrate lag im Februar mit minus 0,3 Prozent sogar wieder im negativen Bereich. Die BoJ versucht seit Jahren, die zähe Deflation dauerhaft zu überwinden und den Wachstumsmotor anzukurbeln. Ihr Ziel ist eine Inflationsrate von zwei Prozent, das sie jedoch wiederholt nach hinten schieben musste. Die Tokioter Preise für den März ebenso wie die Produzentenpreise signalisieren aber einen höheren Preisdruck für die kommende Zeit. Im Jahresverlauf kommen dann begünstigende Basiseffekte hinzu.

Nach Ansicht der NordLB ist die kritischere Frage die Erreichung der Zielrendite für die zehnjährigen Staatsanleihen, welche die Notenbank im September 2016 zusammen mit der Zinsstrukturkurvensteuerung eingeführt hat. Seit einiger Zeit liegt die Rendite darüber. Daher dürfte der nächste Schritt der BoJ wohl sein, die Zielrendite den Marktgegebenheiten anzupassen. „Die BoJ könnte die Zielrendite anheben oder einen Zielkorridor einführen. Letzteres würde der Bank mehr Flexibilität verschaffen. Im April wird dies wahrscheinlich noch nicht passieren, aber im Juni sähen wir schon einen möglichen Termin für die Anpassung“, so die Experten.

Ein Ende der offenen Geldschleusen ist nicht in Sicht, noch nicht einmal die Diskussion über ein allmähliches Zurückfahren der Wertpapierkäufe ist bis auf weiteres Thema. Dafür sind die Notenbankziele noch zu weit entfernt.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten