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14:13 Uhr, 27.04.2020

Bank of Japan: Mit Vehemenz gegen die Wirtschafts- und Finanzmarktkrise

Die japanische Notenbank greift der heimischen Wirtschaft und dem Finanzmarkt im Kampf gegen die Coronavirus-Krise mit weiteren Maßnahmen unter die Arme.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die japanische Notenbank hat weitere Schritte ergriffen, um die Finanzmärkte in der Corona-Krise zu beruhigen und die Wirtschaft zu stützen. Wie die Bank of Japan (BoJ) am Montag mitteilte, sollen mehr Staatsanleihen und Unternehmenspapiere aufgekauft werden. Dabei setzt die BoJ sich beim Kauf von Staatsanleihen kein eigenes Limit mehr. Bei Unternehmensanleihen hat die Bank of Japan die Obergrenze der von ihr gehaltenen Papiere auf 20 Bio. Yen aufgestockt. In Marktkreisen war eine weitere Lockerung der geldpolitischen Zügel erwartet worden.

Der Leitzins und die Zielrendite für japanische Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von 10 Jahren verharren weiterhin auf unverändertem Niveau. Der Notenbanker Kataoka stimmte gegen diese Entscheidung und sprach sich für zügige Zinssenkungen aus. Er betonte angesichts der aktuellen Krise zudem die Notwendigkeit einer engeren Koordinierung der Geld- und Fiskalpolitik in Japan.

Notenbankchef Haruhiko Kuroda wies auf der dem Entscheid folgenden Pressekonferenz darauf hin, dass die Notenbank alles tun werde, was möglich sei. Er machte deutlich, dass die Wirtschaft härter getroffen werde als in der Finanzkrise. Kuroda betonte zudem die Notwendigkeit, die Stabilität der Finanzmärkte zu erhalten. Ein zu flacher Verlauf der Zinsstrukturkurve wäre nicht gewünscht. Finanzintermediäre müssten ihre Rolle weiterhin wahrnehmen können. „Die Bank of Japan macht sich aktuell offenkundig größere Sorgen um die Finanzierungsmöglichkeiten der japanischen Unternehmen“, kommentierte die NordLB. Der Notenbankchef äußerte auch Bedenken bezüglich der Stabilität des Marktes für japanische Unternehmensanleihen. „In diesen Kontext dürfte der Beschluss der Bank of Japan zu stellen sein, ihre Käufe von Corporate Bonds hochzufahren“.

Einen nennenswerte Inflation erwartet Kuroda zudem nicht mehr. Das Preismomentum sei verloren gegangen, sagte er. Es werde daher „einige Zeit dauern", bis das angepeilte Inflationsziel von zwei Prozent erreicht werden könne. In Japan lag die Inflationsrate zuletzt deutlich unter einem Prozent.

In ihrem Wirtschaftsausblick senkte die Bank of Japan ihre Wachstumsprognose für das am 31. März abgelaufene Fiskaljahr und geht jetzt davon aus, dass die Wirtschaft um drei bis fünf Prozent geschrumpft ist.

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