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20:37 Uhr, 07.07.2021

US-Notenbank deutet früheres Tapering an

Die US-Notenbank Fed könnte ihre Wertpapierkäufe früher zurückfahren als bisher erwartet. Dies geht aus dem am Abend veröffentlichten Sitzungsprotokoll hervor. Bisher sieht die Fed die Voraussetzungen für eine Reduktion aber noch nicht als erfüllt an.

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  • EUR/USD
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Die US-Notenbank hat ihr Situngsprotokoll zur letzten Zinssitzung am 15. und 16. Juni veröffenlicht. Wichtigste Frage: Wann werden die milliardenschweren Anleihenkäufe zurückgefahren?

Im Protokoll heißt es, dass verschiedene Mitglieder des Offenmarktausschusses der Meinung seien, dass die Bedingungen für den Beginn der Reduzierung des Tempos der Wertpapierkäufe der Fed "etwas früher erfüllt" sein könnten "als sie bei früheren Sitzungen erwartet hatten".

Die meisten negativen Virus-Effekte seien wahrscheinlich vorüber. Gleichzeitig seien die "wesentlichen weiteren Fortschritte", die die Fed zur Voraussetzung für eine Reduzierung ihrer Anleihenkäufe gemacht hatte, noch nicht erreicht. Allerdings würden weitere Fortschritte erwartet, heißt es.

Mehrere Mitglieder des Offenmarktausschusses sprachen sich für ein schnelleres Tapering bei MBS-Papieren aus, heißt es im Protokoll. Zuletzt hatte der heiß gelaufene Häusermarkt für Sorgenfalten in den USA gesorgt. Dies hatte zu Spekulationen geführt, dass die Notenbank ihre Käufe von MBS-Papieren schneller zurückfahren könnte als bei Staatsanleihen. Im Nachgang zur Finanzkrise hatte die US-Notenbank die Käufe bei Staatsanleihen und hypothekenbesicherten Anleihen (MBS-Papiere) gleich schnell reduziert.

Derzeit pumpt die US-Notenbank weiter jeden Monat 120 Milliarden Dollar über ihre Anleihenkäufe in die Finanzmärkte. Dabei kauft die Fed für mindestens 80 Milliarden Dollar pro Monat Staatsanleihen und für mindestens 40 Milliarden Dollar hypothekenbesicherte Anleihen (MBS).

Beim Zinsentscheid am 16. Juni hatte die US-Notenbank ihre Geldpolitik unverändert belassen, gleichzeitig aber frühere Zinserhöhungen angedeutet. Das sogenannte Dot-Plot, das die individuellen Erwartungen der (stimmberechtigen und nicht stimmberechtigten) Mitglieder des Offenmarktausschusses abbildet, zeigte dass die meisten Fed-Entscheidungsträger nun erste Zinserhöhungen beim Leitzins im Laufe des Jahres 2023 erwarten und ganze sieben FOMC-Mitglieder mit der ersten Zinserhöhung sogar im kommenden Jahr rechnen. Im Median werden bis Ende 2023 zwei Zinserhöhungen um jeweils 0,25 Prozent erwartet.

Marktreaktionen: Der US-Aktienmarkt konnte unmittelbar nach Veröffentlichung des Protokolls leicht zulegen, der marktbreite S&P 500 stieg sogar auf ein neues Rekordhoch, fiel anschließend aber wieder zurück. Der Goldpreis zeigte sich wenig verändert. Gleiches galt für die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen, die vor Veröffentlichung des Protokolls zeitweise bis auf knapp unter 1,3 Prozent gefallen war und nach der Veröffentlichung sich nur wenig bewegte und weiter in der Nähe von 1,32 Prozent stand. Der Dollar tendierte etwas schwächer.

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Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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