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13:46 Uhr, 28.05.2020

Ölmarkt: US-Lagerdaten im Fokus

Neue Lagerdaten aus den USA sorgen für Bewegung bei den Ölpreisen. Der Branchenverband American Petroleum Institute (API) hatte am Mittwochabend einen überraschend kräftigen Zuwachs der US-Rohölvorräte gemeldet.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 34,80200 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Am Ölmarkt hat sich abermals Druck aufgebaut, nachdem die Spannungen zwischen den beiden weltgrößten Ölverbrauchsländern USA und China weiter zugenommen haben. Die Referenzsorte Brent verlor gestern über vier Prozent, im Zuge steigender Aktienmärkte können sich die Ölnotierungen heute aber wieder fangen.

Der überraschende Aufbau der Rohölbestände in den USA, den das American Petroleum Institute am Vorabend bekannt gegeben hatte, erhöhte den Druck auf die Preise zwischenzeitlich. Demnach stiegen die US-Vorräte in der vergangenen Woche überraschend um 8,7 Mio. Barrel, während der Markt einen Rückgang um 1,9 Mio. Barrel erwartet hatte. Sollte die US-Energiebehörde EIA am heutigen Nachmittag einen Vorratsanstieg in ähnlicher Größenordnung bestätigen, wäre dies der stärkste wöchentliche Lagerzuwachs im auslaufenden Monat.

Die Ankündigungen des russischen Präsidenten Putin und des saudischen Kronprinz bin Salman nach ihrem Telefonat am Mittwoch prallten am Ölmarkt ab. Beide waren sich einig, dass eine „enge Koordinierung“ erforderlich sein wird und dass gemeinsame Anstrengungen wichtig sind, um das OPEC+-Abkommen zu erreichen. Konkrete Schlüsse lassen sich aus den Aussagen zwar nicht ziehen, allerdings können sie mit Blick auf das anstehende OPEC+-Treffen am 9. und 10. Juni zumindest als konstruktiv gewertet werden.

Die Regierung der kanadischen Ölprovinz Alberta teilte derweil mit, dass die Produzenten in der Region aufgrund des schwierigen Marktumfelds ihre Förderung um etwa 1 Mio. Barrel/Tag reduziert haben, was etwa 25 Prozent der Gesamtproduktion der Provinz entspricht. Angesichts dieser marktbedingten Rückgänge ist das dortige Energieministerium nicht der Ansicht, dass weitere Produktionskürzungen in der Provinz vorgenommen werden müssen. Die Kürzungen in Alberta haben sich im Spread zwischen den Sorten West Canada Select und WTI niedergeschlagen, wobei sich der Rabatt für WTI von 20 US-Dollar/Barrel Anfang April auf zwischenzeitlich nur noch 3 Dollar eingeengt hatte. Zuletzt wurde die Kanada-Sorte mit einem Abschlag von 8 Dollar/Barrel zu WTI gehandelt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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