US-Konjunktur und festeres Öl schmieren den DAX

Die überraschend guten Daten zur US-Konjunktur, darunter eine starke Industrieproduktion und kräftig gestiegene Erzeugerpreise, haben im Verbund mit festeren Ölpreisen den Börsen in China und Japan zu stabileren Kursniveaus verholfen. Zwar sind in Japan die Exporte zuletzt sehr deutlich zurückgegangen, doch die Anleger hoffen angesichts der freundlichen Konjunkturdaten aus den USA auf einen starken US-Dollar, der Japans Exporte beflügelt. Haruhiko Kuroda, Chef der japanischen Notenbank, hat sich heute Morgen beeilt darauf hinzuweisen, dass negative Zinsen kein Anzeichen dafür seien, dass Japans QE-Programm seine Grenzen erreicht habe.

In den USA wiederum haben die unerwartet starken Daten zur US-Industrieproduktion, die drei Mal so stark gewachsen ist wie von Analysten erwartet, die Börsen zum dritten Tag in Folge mit kräftigen Gewinnen im Plus schließen lassen. Die US-Börsen gingen mit Zuwächsen zwischen 1,6 und 2,3 Prozent aus dem Handel.

Das gestern Abend publizierte Protokoll der Januarsitzung der US-Notenbank zeigt: Die US-Währungshüter sind besorgt über die Risiken für die Inflationsentwicklung und das Wirtschaftswachstum. Die Notenbanker waren angesichts der schwierigen Situation der Weltkonjunktur bei ihrer Sitzung am 26. und 27. Januar in zwei Lager gespalten, bei denen die Pessimisten den Vertretern entgegen standen, die zunächst noch die weitere Entwicklung abwarten wollten. Im Kern ging es um die Frage, ob die steigenden Risiken für die Wirtschaft den Plan zur Erhöhung der Zinsen ändern könnten. US-Notenbanker James Bullard etwa hat sich gegen voreilige Zinserhöhungen ausgesprochen. Derzeit seien weitere Schritte „unklug“, da die Inflationserwartungen weiter gesunken seien und die Verluste an den Aktienmärkten das Risiko von Preisblasen bei Vermögenswerten verringert hätten.

Bei der Januar-Sitzung hatten die Geldpolitiker still gehalten und den Leitzins nicht angetastet. Im Dezember 2015 hatte die Fed den Leitzins um 25 Basispunkte angehoben und damit der sieben Jahre anhaltenden Nullzinspolitik eine neue Richtung gegeben. Auffällig war, dass die FOMC Minutes nur mit starker Verzögerung auf der Fed-Webseite veröffentlicht wurden. Die entsprechenden Meldungen gingen auf indirektem Wege über die Nachrichtenagenturen ein.

Nachdem sich auch heute Morgen die Ölpreise weiterhin fest zeigen, legt der DAX vorbörslich zu. Die deutschen Standardwerte liegen mit 0,3 Prozent im Plus bei 9.400 Punkten.

Ob es morgen so weitergehen kann, hängt nicht zuletzt von den wöchentlichen Rohöl-Lagerbeständen in den USA zusammen, die um 17.00 Uhr veröffentlicht werden. Um 8.15 Uhr notiert WTI knapp 1 Prozent im Minus bei 33,36 US-Dollar. Brent gewinnt 1,3 Prozent auf 35,34 US-Dollar hinzu.

Gold präsentiert sich unverändert bei 1.208 US-Dollar je Feinunze (-0,02 Prozent).

Der Euro legt zum US-Dollar leicht zu. Das Währungspaar notiert bei 1,1150 (+0,14 Prozent).

Einzelaktien

Elmos Semiconductor mit guten Zahlen

Elmos Semiconductor hat 2015 nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von €219,6 Mio (VJ: €209,5 Mio), ein EBIT von €24,5 Mio (VJ: €22,6 Mio) und einen Konzernüberschuss von €16,2 Mio (VJ: €18,3 Mio) erzielt.

Takkt legt zu

Takkt steigert Umsatz 2015 um 8,5 % auf €1,064 Mrd und verbessert das EBITDA auf €157,3 Mio (VJ: €137,3 Mio). Die EBITDA-Marge liegt mit 14,8 % (VJ: 14,0 %) im oberen Bereich des Zielkorridors von 12-15 %. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich auf €1,24 (VJ: €1,00).

Einigung bei Fresenius Medical Care

Fresenius Medical Care einigt sich mit Klägern im GranuFlo/NaturaLyte-Verfahren. Bei Zustimmung von 97 % der Kläger bis Juli 2016 wird den Klägern eine Summe von $250 Mio ausgezahlt. Davon werden $220 Mio von Versicherungen übernommen.