US Indizes - Was jetzt? Trumpflation oder Deflation?
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Erwähnte Instrumente
- Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 20.914,62 Pkt (NYSE)
Handelsverlauf und Sektorenentwicklung
Der Dow Jones muss nach einem ereignislosen Handel ein Minus von 0,10 % verbuchen und der Nasdaq 100 zieht sich mit -0,06 % nur wenig besser aus der Affaire.
Belastet wurden die Märkte heute maßgeblich vom Finanzsektor (XLF), der fast 0,98 % rückwärts lief und damit seine zweitschlechteste Woche des Jahres abschloss.
Munter gekauft wurden auf der anderen Seite Versorger (XLU +0,6 %) und Industriewerte (XLI +0,55 %), welche von Rüstungswerten wie Boeing (+1,07 %), Lockheed Martin (+1,51 %) und Raytheon (+2,15 %) profitierte.
Der Pharmasektor (XLV -0,55 %) wurde derweil von Amgen (-6,38 %) aus der Fassung gebracht, weil das neue Cholesterinmittel Repatha in einem Klinikversuch die Erwartungen nicht erfüllen konnte.
Die Rendite für Treasuries mit einer Laufzeit von zehn Jahren sank um vier Basispunkte auf 2,50 % und verschlechterte damit ihren Wochensaldo auf -8 Punkte. Fantastisch, dass Zinsanhebungen mittlerweile den gleichen Effekt wie früher in der guten alten Zeit Zinssenkungen haben..
Der Tag an der Wall Street
Die Veröffentlichung Nummer Eins war heute sicherlich die zum Vormonat stagnierende Industrieproduktion im Februar, welche die Erwartungen von +0,2 % knapp verfehlte. Der Fehlschuss war sicherlich dem überdurchschnittlich warmen Wetter geschuldet, welches den Output der Versorger um 7,5 % kollabieren ließ. Als Trostpflaster wurde allerdings der Januar Wert um zwei Zehntel nach oben korrigiert - alles halb so schlimm also. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe legte im Februar um 0,5 % zu und stieg damit den sechsten Monat in Folge an.
Für Perplexität sorgte der vorläufige Sentiment-Report der University of Michigan. Während der Gesamtindex im März von 96,3 auf 97,6 Punkten steigt und damit ohne Frage erfreut, brachen die Inflationserwartungen auf Sicht von Fünf Jahren regelrecht ein, und stehen mittlerweile nur noch bei 2,2 %. Entweder misst die Universität hier systematisch falsch (denn die Werte gehen schon seit längerer Zeit zurück), oder die Verankerung der Inflation ist, ohne dass es der Markt gemerkt hat, endgültig im Eimer.
Der Index der Frühindikatoren verbesserte sich im Februar um 0,6 % auf den höchsten Stand seit über einer Dekade und signalisiert damit eine an Fahrt aufnehmende Wirtschaft. Größten Anteil an dem guten Wert hatten Spreads (+0,20 %), New Orders (+0,2 %) und die Initial Claims (+0,16 %).
FOMC-Abweichler Neel Kashkari von der Minneapolis Fed verteidigte am Freitag seine ablehnende Haltung gegenüber dem vollzogenen Zinsschritt damit, dass das Inflationsziel der Fed symmetrisch sei, und dass der Wert schließlich jahrelang unterboten wurde. Dass schrittweise Zinserhöhungen sinnvoller seien als längeres Stillhalten, um dann sprunghaft die Sätze anzupassen, bezweifelte er ebenso.
Wenig Spektakuläres bot das Treffen zwischen Donald Trump und Angela Merkel. Der US-Präsident forderte Deutschland dazu auf seine Schulden gegenüber der Nato endlich auszugleichen und lobte das Engagement der deutschen Wirtschaft in Amerika. "Fake News" seien Medienberichte, die ihm Isolationismus unterstellen. Er sei ein "Handelsmann", der keine Siege über Handelspartner, sondern Fairness anstrebe.
Ausblick
Am Montag wird sich Charles Evans von der Chicago Fed zu Wort melden, und am Dienstag sind dann Esther George (Kansas City) und Loretta Mestern (Cleveland) an der Reihe und es wird spannend sein zu beobachten, inwiefern die Notenbanker sich genötigt sehen die dovishe Interpretation der jüngsten Zinsmaßnahme zu korrigieren.
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