Analyse
23:04 Uhr, 27.01.2017

US Indizes - verdiente Atempause

Der Dow Jones legt nach seiner furiosen Gipfel-Jagd eine verdiente Atempause ein. Die Stimmung der US-Verbraucher ist weiter fantastisch. Die amerikanische Erdölindustrie bohrt fleißig weiter.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 20.093,78 Pkt (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 20.093,78 Pkt (NYSE)

Handelsverlauf und Sektorentwicklung

Der Dow Jones beendete den Freitagshandel 0,04 % tiefer bei 20.093,78 Punkten, der Nasdaq 100  konnte 0,22 % auf 5.168,06 Punkte zulegen.

Nur der Healtcare- (+0,82 %) und Technologie-Sektor (+0,40 %) verzeichneten heute Gewinne, der Energie-Komplex (-1,04 %) wurde am deutlichsten abgestraft.

Alphabet ging nach Quartalszahlen mit -1,39 % aus dem Handel, während Microsoft (+2,35 %) und Intel (+1,12 %) mit ihren gestern Abend gemeldeten Quartalsergebnissen für Kauflaune sorgten. Die Aktien der New York Times brachen im späten Handel ein, nachdem Meldungen zirkulierten, dass sich Carlos Slim von seinen Anteilen an dem Unternehmen getrennt hatte. Gegen später dementierte ein Sprecher die Information jedoch und sprach von einem Missverständnis.

Treasuries wurden über die ganze Session hinweg gekauft, die Renditekurve veränderte sich kaum: 2 Jahre -2 bps auf 1,21 %; 5 Jahre -2 bps auf 1,95 %; 10 Jahre -2 bps auf 2,48 %; 30 Jahre -3 bps auf 3,06 %.

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Der Tag an der Wall Street

Die US-Wirtschaft ist Ende 2016 deutlich schwächer als erwartet gewachsen. Im vierten Quartal legte das BIP um annualisiert 1,9 % zu, wie das Handelsministerium in einer ersten Schätzung mitteilte. Analysten hatten 2,2 % Zuwachs erwartet. Mitnehmen kann man aus dieser Veröffentlichung hauptsächlich die Erkenntnis, dass das starke Q3-Wachstum von 3,5 % nicht ins Schlussquartal gerettet werden konnte.

Der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter konnte die Erwartungen für den Dezember ebenfalls nicht erfüllen und ging überraschend um 0,4 % zurück, obwohl Experten mit einem Plus von 2,7 % gerechnet hatten.

Auch wenn die harten Fakten enttäuschen, ist die Stimmung der US-Verbraucher im Januar blendend. Wie die Universität von Michigan ermittelte, verbesserte sich das Konsumklima gegenüber dem Vormonat um 0,3 auf 98,5 Punkte. Ökonom Richard Curtin verweist auf den historisch einmaligen Rekord-Optimismus, der sich vor allem aus der besseren Einkommenssituation der Amerikaner und dem positiven Ausblick für ihre persönliche Finanzlage speist.

Die Zahl der Erdöl-Rigs ist laut Informationen von Baker Hughes um 15 to 566 gestiegen. Dominiert wurde der starke Zuwachs von horizontalen Anlagen, deren Zahl sich hauptsächlich in den Regionen Permian/Eagle Ford um 20 erhöhte.

Wie Fitch nach Börsenschluss mitteilte, wird die Türkei jetzt mit Ramsch eingestuft. Die Ratings von Spanien ("BBB+") und Dänemark ("AAA") werden dagegen bestätigt.

Ausblick

Die nächste Woche verspricht aufgrund der Leitzinsentscheidungen von Fed und BoE umtriebig zu werden, und auch Mario Draghi wird sich mit Kommentaren nicht lumpen lassen.

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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