US-Indizes runter – Gold rauf

Mit der Einigung für ein drittes Hilfspaket für Griechenland wurde am deutschen Aktienmarkt wenig Aufhebens gemacht: Nach einer leichten Erholung infolge der Abstimmung, die unter Reformauflagen neue Kredite in Höhe von 86 Milliarden Euro möglich macht, hatte der Dax bis zum Nachmittag 1,6% auf 10.742 Punkte verloren. Insgesamt überschreiten die für Griechenland bereitgestellten Kredite jetzt die Schwelle von 300 Milliarden Euro. Neben dem Griechenland-Thema hielten die turbulenten Börsen Chinas die Anleger auf Trab. Schlechte Konjunkturaussichten setzen Chinas Aktienmarkt weiterhin unter Druck, viele Anleger gehen auf Nummer sicher und ziehen sich zurück.

Nach Handelsschluss um 20.00 Uhr MESZ wird heute das jüngste Fed-Protokoll veröffentlicht. Marktteilnehmer werden sich die Mitschrift der Juli-Sitzung ganz genau ansehen. Kommt die Zinswende? Viele Experten glauben, dass nach siebeneinhalb Jahren noch immer keine Grundlage für diesen Schritt gegeben sei: Zwar boomt der US-Arbeitsmarkt, die Inflation jedoch kommt kaum vom Fleck, wie auch die heute gemeldeten Juli-Zahlen zeigen. Fed-Chefin Janet Yellen will eine Zinswende jedoch nach eigenem Bekunden nur dann einleiten, wenn beide Indikatoren nach oben zeigen. Heute Abend wissen wir Genaueres zur künftigen geldpolitischen Ausrichtung der Fed. Allerdings war bei der Julisitzung das China-Thema noch nicht so aktut wie aktuell – diesen Umstand gilt es zu berücksichtigen.

Im Vorfeld der Veröffentlichung des Fed-Protokolls geben die US-Indizes in der ersten Stunde nach Handelsbeginn nach: Der Dow Jones Index setzt um 0,84 Prozent auf 17.365 Punkte zurück. Der S&P verliert 0,69 Prozent und sinkt auf 2.082 Punkte. Der Nasdaq muss 0,65 Prozent auf 4.512 Punkte abgeben.

Die Ölpreise entwickeln sich auch heute uneinheitlich. Der Preis für die Sorte WTI geht auf 42,66 US-Dollar (-0,44%) zurück. Brent legt leicht um 0,11 Prozent auf 48,63 US-Dollar zu. Gold zeigt, dass es angesichts der angespannten Lage an den Aktienmärkten jederzeit als „sicherer Hafen“ wieder in Betrieb genommen werden kann: Der Preis klettert um 1,0 Prozent auf in der Spitze 1.129 US-Dollar. Der Euro notiert zum US-Dollar nahezu unverändert bei 1,1026 (-0,02%).

US-Realeinkommen steigen

Die Realeinkommen in den USA sind im Juli gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, war im Juni ein Rückgang um 0,4 Prozent zu verzeichnen. Das durchschnittliche Wocheneinkommen betrug den Angaben der Behörde zufolge im Juli saison- und inflationsbereinigt 363,15 US-Dollar nach 361,85 Dollar im Vormonat.

Weiterhin nur geringer Inflationsdruck in den USA

In den USA baut sich ein milder Inflationsdruck auf. Im Juli stiegen die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten im Vorfeld mit einem Anstieg von 0,2 Prozent gerechnet. Für den Vormonat bestätigte das US-Arbeitsministerium die Preissteigerung um 0,3 Prozent.

Für die sogenannte Kernteuerung, die die besonders volatilen Preise für Energie und Lebensmittel außen vor lässt, wurde für Juli ein Plus von 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gemeldet. Hier hatten Volkswirte einen Anstieg von 0,2 Prozent erwartet.