Analyse
23:03 Uhr, 03.03.2017

US Indizes - Mission abgeschlossen

Janet Yellen hat die Mission "Umprogrammierung" der Anleger auf einen Zinsschritt im März erfolgreich abgeschlossen. Deutsche Bank plant möglicherweise Kapitaleröhung in Höhe von 8 Milliarden Euro.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 21.005,71 Pkt (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 21.005,71 Pkt (NYSE)

Handelsverlauf und Sektorenentwicklung

Die US-Märkte zeigten sich am Freitag eher richtungslos und selbst Janet Yellen konnte mit ihrer Rede in Chicago keine Impulse generieren. Der Dow Jones beendete den Tag 0,01 % im Plus bei rund 21.006 Punkten, und der Nasdaq 100  zog um 0,18 % auf 5.374 Zähler an.

Der Finanzsektor (XLF) freute sich über die Eintütung des März-Hikes durch die Notenbankchefin höchstpersönlich und beendete den Handel 0,48 % im Plus, während Basiskonsumgüter (XLP -0,38 %) abgestoßen wurden. In die Tiefe gezogen wurde der Sektor durch das Unternehmen Costco, welches gestern Abend die Gewinnerwartungen verfehlte und heute 4,34 % ins Minus geprügelt wurde.

Treasuries hatten ihre Neueinpreisung der Zinspolitik schon im Verlauf der letzten Woche abgeschlossen und mussten heute nur wenig nachjustieren. Die Rendite für 2-jährige Papiere sank um zwei Basispunkte auf 1,29 %, der entsprechende Wert für Benchmarkanleihen stieg um einen Punkt auf 2,49 %.

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Der Tag an der Wall Street

Wirtschaftsdaten waren heute rar gesät und lediglich dem Einkaufsmanagerindex des Institut for Supply Management fiel eine gewisse Bedeutung zu. Im Februar stieg der Index von 56,5 Punkte im Januar auf 57,6 Zähler und übertraf mit dem besten Level seit Oktober 2015 die Erwartungen von 56,5.

Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand am Freitag die Rede von Janet Yellen. Nachdem diverse Notenbanker die Märkte im Wochenverlauf schon intensiv auf eine baldige Zinsanhebung umprogrammiert hatten, wurde von Yellen heute praktisch nichts anderes als das Sahnehäubchen auf der März-Torte erwartet. Zwar blieb Yellen ihrer diplomatischen Linie treu, aber im Großen und Ganzen ist die Bühne einem 25 Basispunkte-Schritt ab heute wohl endgültig bereitet. Eine Zinsanhebung im März sei angemessen, wenn sich die Wirtschaft wie erwartet entwickelt, so die Geldhüterin. Und: In Anbetracht der Nähe zu den Zielen wird die Reduzierung des Stimulus wohl nicht mehr so langsam wie in den vergangenen zwei Jahren verlaufen.

Der Vollständigkeit halber sei noch auf Aussagen des erratischen James Bullard von der St. Louis Fed verwiesen, der eine Zinsanhebung im März weiter für nicht gerechtfertigt hält. Bullard ist innerhalb des FOMC allerdings nicht stimmberechtigt und wechselte im letzten Jahr ins Lager der Über-Tauben.

Un noch zwei Unternehmensmeldungen die am Nachmittag für Volatilität sorgten:

Laut einem exklusiven Bericht von "Reuters", konnte General Motors (+1,24 %) heute mit Peugeot eine Vereinbarung über den Kauf von Opel treffen. Die Nachrichtenagentur bezieht sich dabei auf informierte Kreise.

Die Deutsche Bank sackte im US-Handel auf ein Minus von 4,26 % nachdem das Haus schon zuvor zirkulierende Spekulationen bestätigte, dass Schritte für eine potenzielle Kapitalerhöhung in Höhe von rund 8 Milliarden Euro und verschiedene strategische Maßnahmen vorbereitet werden. Diese Schritte, die abhängig vom Marktumfeld und der Zustimmung des Vorstands und des Aufsichtsrat sind, umfassen den Verbleib der Postbank im Konzern und ihre Integration mit dem deutschen Privat- und Firmenkundengeschäft sowie den Verkauf einer Minderheitsbeteiligung an der Deutschen Asset Management über einen Börsengang.

Ausblick

Am Montag beginnt die Schweigeperiode vor der nächsten Fed-Sitzung und die Daten zum Auftragseingang in der Industrie (Januar) werden veröffentlicht.

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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