Analyse
22:59 Uhr, 30.12.2016

US Indizes - Happy New Year!

Apple stutzt möglicherweise die iPhone-Produktion zusammen. NVIDIA setzt Abverkauf fort. Treasuries legen weiter zu. Unternehmen sehen die Neuausrichtung der US-Politik sehr positiv. Trump mag Putin.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.238,83 Pkt (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.238,83 Pkt (Chicago Mercantile Exchange)

Handelsverlauf und Sektoren

Der S&P 500  verlor heute 0,46 % und reduzierte seinen Jahresgewinn auf 9,5 %. Der Nasdaq 100  gab um 1,11 % nach und steht Year-to-Date damit nur noch 5,89 % im Plus.

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Gewinner bei den Sektoren war neben den nur gering gewichteten Immobilien (XLRE +0,95 %) der Finanzsektor (XLF +0,22 %), welcher auf Jahressicht nur vom Energiekomplex (+25 %, ytd) geschlagen wird und 2016 eine Rendite von 20 % generieren konnte.

Die zwei großen Verlierer waren auf der anderen Seite die Bereiche "Consumer Discretionary" (XLY -0,84 %), der von Amazon.com (-2,00 %) belastet wurde, sowie der Sektor Technologie (XLK -0,78 %).

In die Tiefe gezogen wurden Tech-Titel unter anderem von Apple-Aktien (-0,78 %), deren Kurs heute durch einen Bericht von "Nikkei Asian Review" unter Druck kam. Das Blatt hat Daten von Zulieferer analysiert und ist zu dem Schluss gekommen, dass die Kalifornier ihre iPhone-Produktion aufgrund schleppender Verkäufe im ersten Quartal 2017 um 10 % zusammenstauchen werden. Zwar sei das Modell 7 Plus weiterhin sehr populär, aber aufgrund der Knappheit an Kamerasensoren könne das Unternehmen die Nachfrage nur schwerlich bedienen. Aktionäre von Zulieferern wie Cirrus Logic (-2,53 %), Skyworks (-2,48 %), Qualcomm (-1,27 %) oder Qorvo (-1,64 %) waren verständlicherweise wenig begeistert.

NVIDIA setzte heute seinen am 28. Dezember gestarteten Abverkauf fort und brach um 4,21 % ein - Citron Research hatte die Investoren am Mittwoch mit einem Kursziel von $90 übel verschreckt (siehe Tweet).

Treasuries marschierten den dritten Tag in Folge nach oben und die Renditen logischerweise Richtung Süden: 2 Jahre -1 bps auf 1,21 %; 5 Jahre - 4 bps auf 1,92 %; 10 Jahre - 3 bps auf 2,44 %; 30 Jahre -1 bps auf 3,07 %.

Der Tag an der Wall Street

Das Chicago Business Barometer sinkt im Dezember um 3 auf 54,6 Punkte und enttäuscht damit etwas die Erwartungen von 55,2 Zähler. Verantwortlich für den Rückgang war vor allem die Komponente "New Orders", die um 6,7 Punkte schrumpfte, und damit fast alle November-Gewinne wieder neutralisierte. Auf der anderen Seite zog der Inflationsdruck beim Einkauf nach leichtem Rückgang im Vormonat um 1,2 auf 58 Punkte an. In einer gesonderten Frage wurde die Umfrageteilnehmer aufgefordert, ihre Einschätzung zu den Auswirkungen der zukünftige Politik von Donald Trump abzugeben. Über die Hälfte der Befragten erwarten aufgrund der kommenden Steuerreform und den erhofften Deregulierungen ein Aufblühen ihres Unternehmens. 40 % rechnen damit, dass die Neuausrichtung der Politik keinen Einfluss haben wird und nur 9 % befürchten negative Auswirkungen. MNI-Ökonomin Jamie Satchithanantham: "Most respondents to our survey remain upbeat about the fate of their business as we head into 2017, buoyed by fresh hope of better things to come under the new administration."

Apropos Donald Trump: Der twitterte heute sein Gefallen über die großzügige Reaktion von Wladimir Putin zu den neuen US-Sanktionen.

Ausblick

Aktien- und Bondmärkte werden am Montag geschlossen bleiben und die Daten am Dienstag beschränken sich auf die Bauausgaben für November, sowie den ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitendes Gewerbe (Dezember). Happy New Year!!

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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