Analyse
22:14 Uhr, 15.12.2017

US Indizes - (fast) geschafft! Die Steuerreform ist so gut wie durch.

An der Wall Street kehrt vorweihnachtliche Freude ein, nachdem die Republikaner nun wohl alle Stimmen für ein positives Votum in der Tasche haben.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.677,65 Pkt (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Kursstand: 6.464,49 Pkt (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.677,65 Pkt (Chicago Mercantile Exchange)
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 6.464,49 Pkt (NASDAQ)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 24.673,03 Pkt (NYSE)
  • WTI Öl - WKN: 792451 - ISIN: XC0007924514 - Kurs: 57,335 $/Barrel (Commerzbank CFD)

Handelsverlauf und Sektorenentwicklung

Die amerikanischen Aktienmärkte kannten am Freitag kein Halten mehr, nachdem der Weg für die Steuerreform nun endgültig frei geräumt scheint, und beenden die Woche auf neuen Rekordhochs.

Die Wackelkandidaten unter den Senatoren, Rubio und Corker, hatten zuvor signalisiert, dass sie einem Kompromiss mit dem Repräsentantenhaus zustimmen werden und somit scheint das Prestigeobjekt von US-Präsident Trump nun de facto unter Dach und Fach zu sein.

Der Dow Jones gewinnt 0,51 %, der S&P 500 kann sich um 0,87 % verbessern und der Nasdaq 100 kann sogar mit einem Plus von 1,20 % aus dem Handel gehen.

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Der Tag an der Wall Street

Thema Nummer Eins war am Freitag ganz klar die Steuerreform. Senator Marco Rubio aus Florida hatte gestern für Verunsicherung gesorgt, als er seine Stimme unter Vorbehalt stellte, wenn nicht zusätzliche Verbesserungen für Geringverdiener mit Kindern verhandelt implementiert würden. Heute schwenkte Rubio, ebenso wie sein Kollege Corker, der zuvor Defizitbedenken geäußert hatte um, und machte damit den Weg für eine Abstimmung im Sinne der Republikaner frei. Sollte das Votum in der nächsten Woche tatsächlich den ab heute geltenden Erwartungen entsprechen, dann könnte die Reform noch vor Weihnachten auf dem Schreibtisch von US-Präsident Trump liegen. Nach Berechnungen von UBS dürfte die Steuerreform die Gewinne im S&P 500 um 9 % anschieben und im nächsten Jahr könnten deshalb Buybacks, Dividendenerhöhungen und Übernahmen zunehmen.

Die Industrieproduktion hat sich derweil im November um 0,2 % verbessert, was zwar etwas unter den Erwartungen lag, aber dafür wurde der Vormonatswert von 0,9 % auf 1,2 % revidiert.

Rückblick

Der Montag begann mit einem islamistischen Anschlag in New York, der glücklicherweise missglückte und die Märkte nur kurzzeitig aus der Fassung brachte. Am Ende des Tages konnten dank dem Beitrag von Technologie- und Energie-Aktien neue Rekordnotierungen eingetragen werden. Telekom-Schwergewicht CenturyLink sprang nach Insiderkäufen um 8,2 % an.

Neue Allzeithochs auch am Dienstag, diesmal allerdings getragen von Financials und Telecoms. AT&T (+3,3 %) und Verizon (+2,6 % nach Nomura-Upgrade) gehörten zu den Stars bei letzterem Komplex. Boeing (+2,4 %) stieg derweil nach Ankündigung einer um 20 % verbesserten Dividende auf neue Alltime-Highs und stärkte damit dem Dow Jones signifikant den Rücken.

Am Mittwoch stieg der Dow Jones auf sein viertes Rekordhoch in Folge, während die Fed ihr Leitzinsniveau wie erwartet um 25 Basispunkte nach oben verlegte. An der politischen Front konnten die Republikaner sich auf eine finale Steuereform einigen, mussten aber in Alabama eine bittere Niederlage einstecken und verloren dadurch einen Sitz im Senat.

Am Donnerstag konnte sich der Dow Jones zunächst auf ein weiteres Allzeithoch schieben, allerdings kam er dann am Mittag aufgrund von Querschüssen aus Washington aus dem Tritt. Laut einem schnell wieder dementierten Bericht, erwägt der Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, Paul Ryan, sich nach den Midterms aus der Politik zu verabschieden. Etwas später wurde zudem in den Raum gestellt, dass der republikanische Senator Marco Rubio aus Florida die Reform in ihrer bisherigen Fassung nicht mittragen wird, wenn verdienstarme Arbeitnehmer mit Kindern nicht deutlicher entlastet werden. Die November-Retail-Sales stiegen derweil überraschend stark um 0,8 % und auch der Vormonatswert wurde deutlich nach oben verbessert. Der Messwert ist ein Ausdruck davon, dass die Stimmung unter den Verbrauchern weiter regelrecht bombig ist. Am Abend meldete Costco ermutigende Zahlen.

Ausblick

Datentechnisch geht die Woche erst am Dienstag wieder richtig los, denn dann gibt es neue Zahlen zu den Building Permits und Housing Starts .

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11 Kommentare

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  • Simon Hauser
    Simon Hauser Redakteur

    Fuer die Gegenfinanzierung soll das Wachstum sorgen. +0,4% GDP = 1 Billion Dollar.

    23:24 Uhr, 16.12. 2017
  • Austrochris
    Austrochris

    Belastet wird sicher das US Budget ! 500 Milliarden , 1 Billion , 2 Billionen ! Das ist doch egal !

    Das KGV wird " entlastet " und der Schuldenstand wird ausser Kontrolle geraten !

    Eine feine Steuerreform und vor allem nachhaltig ! Hauptsache es wird ein Höchststand nach dem anderen gefeiert und wenn Trump und seine Familiy wieder nach Florida für ein Weekend um 17 Millionen Dollar fliegen , ist die Welt in Ordnung !

    09:10 Uhr, 16.12. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • Austrochris
    Austrochris

    Über die Gegenfinanzierung spricht hier anscheinend niemand !! Steuerreform gut und schön , aber die Gegenfinanzierung birgt gewaltige Risken ! So nach dem Motto : Endlich brennen alle Kerzen am Weihnachtsbaum und feiern wir, auch wenn es in der Küche schon lichterloh brennt !

    Und ob die Steuerreform das KGV entlasten wird , waage ich zu bezweifeln !

    08:52 Uhr, 16.12. 2017
  • 1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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