Fundamentale Nachricht
16:10 Uhr, 01.09.2015

US-Indizes eröffnen tiefrot

Wie schlimm ist es wirklich? Die Konjunkturschwäche Chinas stellt Anleger vor Rätsel. US-Konjunkturdaten wiederum fallen heute durchwachsen aus.

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Wie ist es wirklich um Chinas Konjunktur bestellt? Volkswirte, Analysen und Anleger grübeln seit der Abwertungsserie des Yuan vor zwei Wochen. Heute bietet China frische Zahlen an, die jedoch sehr enttäuschend ausfallen und schlimmste Erwartungen bestätigen. Die Industrieproduktion im August zeigt sich so schwach wie seit sechs Jahren nicht mehr. Die Großbank UBS fasst die Befürchtungen der Investoren zusammen: "Die internationalen Anleger sind extrem besorgt über die Realwirtschaft in China, und sie haben Angst, dass es noch schlimmer werden könnte."

Zugleich belastet heute eine neue Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) zum Wachstum der Weltwirtschaft die Stimmung der Anleger. Der IWF senkt seine Wachstumsschätzung für das laufende Jahr auf 3,3 von zuvor 3,5 Prozent. Zwei Faktoren schlagen derzeit lauf IWF auf die Weltwirtschaft durch: Die schwächer als erwartet ablaufende Konjunkturerholung in den entwickelten Staaten und eine weitere Abschwächung der Schwellenländer, vor allem in Lateinamerika. China will derweil die Gunst der Stunde nutzen und hat heute angekündigt, zehn Milliarden US-Dollar in Lateinamerika zu investieren – in der Industrie, insbesondere in Hi-Tech-Unternehmen, in der Landwirtschaft, in Bergbau- und Energieunternehmen sowie in Infrastrukturprojekten.

Der DAX fällt angesichts der deutlich getrübten Konjunkturgroßwetterlage heute um rund 3 Prozent unter die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten.

Auch aus den USA werden heute Konjunkturzahlen gemeldet: Die um 16.00 Uhr MESZ veröffentlichten Statistiken zu den Bauausgaben und dem ISM Einkaufsmanagerindex fallen durchwachsen aus. Während der ISM Einkaufsmanagerindex für den August sinkt, sind die Bauausgaben im Juli gestiegen. Die Daten zeigen offenbar eine leichte Abschwächung der US-Konjunktur – die Voraussetzungen für die geplante Zinserhöhung in den USA bleiben weiterhin unsicher.

Hatten die US-Indizes schon vorbörslich eine tiefrote Eröffnung signalisiert, hat sich diese Tendenz in der ersten Stunde nach Handelsbeginn weiter ausgeprägt: Der Dow Jones verliert rund 2 Prozent auf 16.200 Punkte. Der S&P büßt 1,7 Prozent auf 1.939 Punkte ein. Der Nasdaq 100 gibt um 1,4 Prozent auf 4.215 Punkte nach.

Die Ölpreise geben nach den schwachen Konjunkturdaten aus China weiter ab: WTI fällt um 1,6 Prozent auf 47,44 US-Dollar. Brent gibt um 1,7 Prozent auf 52,16 US-Dollar ab. Gold profitiert von der wachsenden Unsicherheit und steigt um knapp 1 Prozent auf 1.1.45 US-Dollar. Der Euro wird ebenfalls als vermeintlich sicherer Hafen weiterhin gesucht und legt gegenüber dem US-Dollar um 0,55 Prozent auf 1,1274 zu.

US-Verbraucher weniger optimistisch

Das in den USA ermittelte IBD/TIPP-Verbrauchervertrauen ist im September auf 42,0 Punkte zurückgegangen. Erwartet wurde ein Wert 47,3 nach 46,9 zuvor.

Die US-Bauausgaben haben im Juli leicht zugelegt

USA: Bauausgaben Juli +0,7%. Erwartet wurden +0,8% nach +0,1% zuvor. m/m

ISM-Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe sinkt

Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in den USA ist im August auf 51,1 Punkte zurückgegangen. Erwartet wurde ein Wert von 52,6 nach 52,7 Punkten zuvor.

US-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe minimal höher

Markit Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in den USA liegt im August nach endgültiger Berechnung bei 53,0 Einheiten, erwartet wurden 52,9 Einheiten nach 53,8 Einheiten zuvor.

US-Einzelhandelsumsätze leicht höher

Die in den USA ermittelten Redbook-Einzelhandelsumsätze steigen in der Vorwoche um +0,20% nach +0,30% zuvor.

Dollar Tree verfehlt knapp die Analystenerwartungen

Dollar Tree im 2. Quartal mit bereinigtem Gewinn je Aktie von $0,67 unter Analystenprognosen von $0,68, Umsatz mit $3,01 Mrd. unter Analystenerwartungen von $3,31 Mrd.

Fiat Chrysler steigert Umsatz um 2 Prozent

USA: Fiat Chrysler steigert Gesamtabsatz im August 2015 um 2% auf 201.672 Einheiten.

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