Kommentar
09:37 Uhr, 20.05.2015

US-Häusermarkt: Top-Zahlen

Das Census Bureau hat gestern fantastische Housing Starts-Zahlen vorgelegt, die im Monatsvergleich um 20,2% explodiert sind

In der Nordost-Region legte der entsprechende Wert um 86% zu (Grafik 1) und unterstrich damit einmal mehr die These, dass der Winter über die letzten Monate sehr wohl ein entscheidender (aber temporärer) Negativfaktor war.

Der GDP-Tracker der Atlanta-Fed veränderte sich jedoch trotz der guten Zahlen kaum und prognostiziert für das zweite Quartal ein Wachstum von lediglich 0,7%. Da sich dieser Wert aus einer bislang nur sehr dünnen Datenreihe berechnet wird, ist die Schätzung noch wenig seriös.

Hauptsächlicher Belastungsfaktoren (Grafik 2) sind weiterhin „Structures“ (Öl) und „Net Exports“ (Dollar / Hafenstreiks) – hier ist jedoch in den nächsten Monaten eher Entlastung angesagt.

Die US-Zinsen (10Y 2,28%) wollen derweil kaum sinken. Verantwortlich dafür sind neben den guten US-Daten auch die Rekordplatzierungen von US-Unternehmen, die sich kurz vor der Zinswende noch günstige Konditionen sichern wollen.

Allein gestern wurden Anleihen im Wert von $18 Mrd begeben (YTD mittlerweile über $700 Mrd) wobei mindestens 9 Unternehmen noch diese Woche den Markt anzapfen wollen.

In der Pipeline stehen darüber hinaus noch einige M&A-Deals die finanziert werden wollen:

Halliburton/Baker Hughes ($34,6 Mrd)
Teva/Mylan ($25 Mrd)
Pfizer/Hospira ($17 Mrd)
Danaher/PALL ($13,8 Mrd)
United Health/Catamaran ($12,8 Mrd)
Reynolds American/Lorrilard Tobacco ($9 Mrd)

9 Kommentare

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  • Investor
    Investor

    Herr Hauser,

    irgendwie ist in meinem Hinterkopf gespeichert, daß housing immer mehr durch Investoren und nicht durch Eigentümer getrieben wird.

    Gilt diese Aussage auch für den Nordwesten? Und falls dies so ist, sind dies mehr inländische oder ausländische Investoren.

    Gilt eine vergleichbare Aussage auch für andere Regionen oder ist dies eher ein lokales Phänomen, da einige der ansässigen Unternehmen (wie MS) alles in den HQ zentrieren?

    Wie haben sich die Preise im Nordwesten entwickelt? Dies ist neben der unit Aussage eine wichtige Größe.

    Investoren kann ich mir gut vorstellen. Bei Zinsen um 2,5% sollten Investionen in Immobilien eine nettorendite von ca 3-4% nach steuern erzielen. Jede Pensionskasse wäre dumm, in US treasuries mit eventuell steigenden Zinsen zu investieren und nicht die Renditen am Immo Markt zu nutzen. USA NW sollte wegen der stabilen Wirtschaft risikoarm sein.

    Bei den Häusern sinkt in USA die Eigentümerquote. Scheint nach Auto leasing werden die letzten Assets (Häuser) monitarisiert. Die Mittelschicht wird in USA gerade ausradiert und wir viele Entwicklungen wird dies zur Blaupause für Europa.

    10:47 Uhr, 20.05. 2015
    2 Antworten anzeigen
  • Eulen_spiegel
    Eulen_spiegel

    Vor der Zinserhöhung schnell noch mit billigem Kredit kaufen was man sich eigentlich nicht leisten kann?

    Die FED kann die Zinsen nicht wirklich erhöhen - das würde die ganze Konsolidierung zunichte machen und den Aktienmarkt zum Einsturz bringen. Wie sollen die milliardenschweren Aktienrückkäufe weitergehen, wenn wieder reale Zinsen bezahlt werden müssen?

    QE ist das Reiten eines Tigers. Und jeder Chinese weiß das man eins nie nie niemals tun darf wenn man einen Tiger reitet: absteigen.

    10:33 Uhr, 20.05. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • Jochen Stanzl
    Jochen Stanzl Chefmarktanalyst CMC Markets

    Jetzt wo die Spekulationsblase in Chinas Häusermarkt platzt geht der Häusermarkt in den USA wieder durch die Decke. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

    10:18 Uhr, 20.05. 2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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