Fundamentale Nachricht
12:36 Uhr, 17.08.2018

US-Dollar wird weiter aufwerten, Schwellenländer werden leiden

Trotz der jüngsten Zurückhaltung der Fed ist die geldpolitische Divergenz zwischen der US-Notenbank und der EZB Ostrum-Asset-Management-Chefvolkswirt Philippe Waechter zufolge dramatisch.

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  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,13230 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris (GodmodeTrader.de) - Die Divergenz zwischen der Strategie der beiden Zentralbanken war noch nie so wichtig. Es ist eine starke Unterstützung für den US-Dollar, der sich weiter aufwerten wird, und es ist eine Quelle von Risiken für die Schwellenländer. Die hohe Wahrscheinlichkeit einer restriktiveren US-Geldpolitik in absehbarer Zeit wird Kapitalabflüsse unterstützen, die die Liquidität an diesen Märkten verringern, wie Philippe Waechter, Chefvolkswirt des französischen Investmenthauses „Ostrum Asset Management“, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Auch die jüngsten Ankündigungen von Mario Draghi zum Ende des „Quantitative Easing“ (QE) und die Aussicht auf höhere Zinsen nach dem Sommer 2019 hätten die Wahrnehmung der Anleger über die Zukunft der Geldpolitik der EA nicht verändert. Sie gingen davon aus, dass die Strategie der Europäischen Zentralbank (EZB) dauerhaft nach unten gerichtet sein werde, heißt es weiter.

In den USA hingegen tendierten die Zinsen, zumal im Zuge der starken Fiskalpolitik der Trump-Regierung, weiter nach oben. Waechter: „Die straffere Geldpolitik ist vor allem ein Weg, um die Binnennachfrage einzuschränken und große Ungleichgewichte und eine höhere Inflationsrate zu vermeiden. Da Europa die fiskalischen Instrumente nicht nutzen will, um seine Wachstumsdynamik zu steigern, wird sich die Divergenz in der Grafik fortsetzen und verstärken. Die erste Folge dieser Divergenz ist, dass wir in absehbarer Zeit einen stärkeren Dollar erwarten“, so Waechter. Der US-Dollar/Euro-Wechselkurs könnte unter 1,1 oder sogar darunter liegen.

Das Argument, dass die Ungleichgewichte in der Leistungsbilanz einen stärkeren Dollar nicht zulassen würden, hält der Chefvolkswirt der Natixis-Tochter, nicht für schlüssig. Zum einen sei die Korrelation zwischen Dollar und Leistungsbilanz niedrig. Zum anderen entspreche die Dollar-Aufwertung noch gar nicht dem Potential, das die Zinsdivergenz aufwerfe, heißt es weiter.

„Das Risiko liegt also wieder bei den Schwellenländern. Höhere US-Kurzfristzinsen und ein stärkerer Dollar werden die Anleger veranlassen, ihre Carry-Trade-Positionen in den Schwellenländern zu reduzieren. Ihre Situation wird sich weiter verschlechtern. Die Spielregeln haben sich für sie definitiv geändert“, so Waechter.

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5 Kommentare

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  • The Secessionist
    The Secessionist

    Wer in Usa n Konto hat ..... PLATIN wird dort grad mal ca 60 $ aufschlag zum SPOT !! Nur als Tip !

    13:19 Uhr, 17.08.2018
  • German2
    German2

    immer diese Märchen über einen auswertenden US-Dollar.. in Wahrheit werten alle Papierwährungen ab , der USD viell gerade etwas langsamer als andere ...die Schulden Explodieren weiter, die wahre Inflation liegt bei 4-5% p.a. das hat mit Aufwertung einer Währung nix zu tun....

    12:46 Uhr, 17.08.2018
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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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