Kommentar
08:41 Uhr, 01.09.2015

US-Daten am Donnerstag und Freitag von hoher Signifikanz

Die Fed richtet ihren Fokus auf die Payroll-Daten am Freitag. Trader sollten schon am Donnerstag Ohr sein und ihr Augenmerk auf die Erstanträge legen.

Für mich persönlich gibt es ein hauptsächliches Jackson Hole-Takeaway, und zwar dass die Fed die marktbasierten Inflationskompensationen (Stanley Fischer setzt sie bewusst nicht mit Inflationserwartungen gleich) als temporäres Phänomen diskontiert.

Viel wichtiger für die Einschätzung der zukünftigen Inflation sind der Zentralbank umfragebasierte Methoden, sowie der über die Phillipskurve beschrieben inverse Zusammenhang von Preisdruck und Arbeitslosenrate.

Der September als Zeitpunkt für die erste Zinsanhebung ist damit nicht nur nicht vom Tisch und weiterhin hochwahrscheinlich, sondern seit Samstag auch erstmals mit einer relativ greifbaren Konditionalität versehen:

„In addition, the July announcement set a condition of requiring "some further improvement in the labor market." From May through July, non-farm payroll employment gains have averaged 235,000 per month. We now await the results of the August employment survey, which are due to be published on September 4.“
- Stanley Fischer (goo.gl/Ll9VaB):

In ihrem Juli-Statement nannte die Fed als Bedingung für eine Leitzinsanhebung weitere Verbesserungen am Arbeitsmarkt. In seiner jüngsten Rede hat der Fed-Vize diese Bedingung nun indirekt konkretisiert: Man will am 4. September einen NFP-Wert von mindestens 235k+ sehen, um grünes Licht für den „liftoff“ geben zu können.

Von besonderer Bedeutung ist aber schon der Donnerstag, denn dann werden die „initial claims“ veröffentlicht, welche negativ mit den Payroll-Daten korrelieren.

Lassen sich daraus mit einem 24-Stunden-Vorsprung gewisse Rückschlüsse ziehen? Ein Rückgang des vierwöchigen Durchschnitts der Erstanträge unter 266k wäre auf jeden Fall ein stark hawkishes Signal.

Zum Wochenende wissen wir auf jeden Fall mehr.

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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