Fundamentale Nachricht
16:19 Uhr, 27.02.2015

US-Börsen - Keine Kurstreiber in Sicht

Die US-Indizes treten auf der Stelle. Die positiven Effekte der Stellungnahme von Fed-Chefin Yellen in dieser Woche laufen aus, die Berichtssaison neigt sich ihrem Ende und die neuesten Daten aus der Wirtschaft reißen auch keinen Anleger vom Hocker. Entscheidende Kursimpulse sind zurzeit nicht in Sicht.

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US-Börsen - Schwache Konjunkturdaten trüben das Bild

Die positiven Effekte der Stellungnahme von Fed-Chefin Yellen in dieser Woche laufen langsam aus. Yellen erklärte, dass sie keine Eile mit der Zinswende in Amerika hat. Neue Nachrichten, die die Kurse treiben könnten, gibt es nicht. Die US-Indizes tendieren im frühen Handel schwächer. So notiert der Dow Jones um 0,11 Prozent unter seinem Schlusskurs von Donnerstag. Zusätzlich trüben schwächere Wirtschaftsdaten das Bild.

US-Wirtschaft schwächer als zunächst ermittelt

Die US-Wirtschaft ist von Oktober bis Dezember laut der 2. Veröffentlichung um annualisiert 2,2 Prozent gewachsen. Dies ist deutlich schwächer als zuvor errechnet. Bei der Schnellschätzung war ein BIP-Plus von 2,6 Prozent gemeldet worden. Bankvolkswirte hatten allerdings mit einer stärkeren Absenkung der ersten Schätzung auf 2,1 Prozent gerechnet. Wachstumszahlen werden in den USA aufs Jahr hochgerechnet. Sie geben an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Tempo ein Jahr lang gehalten würde.

Chicago-Einkaufsmanagerindex rauscht in den Keller

In den Chefetagen der Firmen in der Region Chicago brodelt es. Der viel beachtete PMI-Stimmungsindikator ist im Februar geradezu in den Keller gerauscht. Der Wert sackte von 59,4 Punkten im Januar auf 45,8 Punkte ein, wie die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Freitag in Chicago mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Mitte 2009. Volkswirte hatten lediglich mit einem leichten Rücksetzer auf 58,4 Zähler gerechnet. Der Frühindikator notiert nun deutlich im kontraktiven Bereich und signalisiert damit eine Schrumpfung.

Michigan-Konsumklima sinkt deutlich

Die Verbraucher in den USA sind in Februar nicht mehr ganz so zuversichtlich wie noch zu Jahresbeginn. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima sank im Berichtsmonat auf 95,4 Punkte, wie die Universität am Freitag in einer zweiten Schätzung mitteilte. Das ist zwar mehr, als in einer ersten Schätzung mit 93,6 Zählern ermittelt worden war, aber zum Vormonat ein Rückgang um 2,7 Punkte.

Geldautomaten der Piraeus Bank leer?

Gerüchten zufolge sollen die Geldautomaten der Piraeus Bank in Athen kein Bargeld mehr haben. Es soll zu einem Bank Run gekommen sein.

Volkswagen wird vorsichtiger

Im vergangenen Jahr erzielte der Volkswagen-Konzern abermals Rekorde: Mit 12,7 Milliarden Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern und 202,5 Milliarden Euro Umsatz erreichten die Wolfsburger Bestwerte. Der Überschuss stieg auf 11,1 Milliarden Euro. Die Zukunft außerhalb Chinas soll trübe werden. Beim operativen Gewinn avisiert der Vorstand „werden des herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds“ wie zuvor nur die Renditespanne von 5,5 bis 6,5 Prozent, nachdem VW im Vorjahr 6,3 Prozent erwirtschaften konnte.

Russland erwartet Haushaltsdefizit von 3,7 Prozent

Wegen des erwarteten Staatsdefizits hat die russische Regierung Haushaltskürzungen beschlossen. Wie das Finanzministerium mitteilte, müssen in diesem Jahr umgerechnet 17,5 Milliarden US-Dollar eingespart werden. Russland erwartet für 2015 ein Defizit von 3,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Deutsche Inflationsrate im Februar wieder leicht positiv

Wegen wieder etwas gestiegener Energiepreise und der Einführung des Mindestlohns ist die Inflationsrate in Deutschland im Februar gestiegen. Laut vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes legten die deutschen Verbraucherpreise um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat zu. Es ist der erste Anstieg seit über einem halben Jahr und fiel stärker aus als vom Markt erwartet worden war. Die Jahresteuerungsrate lag im Februar bei 0,1 Prozent.

Kursbewegende Unternehmensnachrichten aus den USA

- Der Einzelhändler J.C. Penney hat für das abgelaufenen Quartal überraschend einen Verlust von 59 Millionen Dollar bzw. 0,19 Dollar je Aktie ausgewiesen.

- Der Modekonzern Gap Inc. meldete für 2014 (Stichtag: 31.1.) einen Umsatzzuwachs von 2 Prozent auf 16,44 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn sank im Geschäftsjahr um 1,4 Prozent auf 1,26 Mrd. Dollar.

- Monster Beverage hat im vierten Quartal seinen Überschuss überraschend deutlich um 65 Prozent auf 125,3 Millionen Dollar gesteigert. Die Umsätze legten um 12 Prozent auf 605 Millionen Dollar zu.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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