Kommentar
14:44 Uhr, 02.06.2023

US-Arbeitsmarkt überrascht mit widersprüchlichen Zahlen

Die Zahl der neu geschaffenen Stellen lag im Mai deutlich über den Erwartungen. Zugleich legte allerdings die Arbeitslosenquote stärker als erwartet auf 3,7 % zu.

Erwähnte Instrumente

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  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 33.061,57 $ (NYSE)

Auf dem US-Arbeitsmarkt wurden außerhalb der Landwirtschaft im Mai netto und saisonbereinigt 339.000 neue Stellen geschaffen, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag mitteilte. Damit wurden die Erwartungen der Volkswirte, die nur mit 193.000 Stellen gerechnet hatten, sehr deutlich übertroffen.

Die Zahl der neu geschaffenen Stellen in den beiden Vormonaten wurde zudem kräftig um 93.000 Stellen nach oben revidiert. So wurden den aktualisierten Angaben zufolge im April 294.000 (zuvor: 253.000) und im Februar 217.000 (zuvor: 165.000) neue Stellen geschaffen.

Die separat ermittelte Arbeitslosenquote stieg allerdings gleichzeitig von 3,4 % im April auf 3,7 % im Mai. Erwartet wurde nur ein Anstieg auf 3,5 %. Mit 3,4 % war im April (wie bereits zuvor im Januar) die tiefste Quote seit dem Jahr 1969 erreicht worden.

Die Arbeitslosenquote steht, auch wegen Ungenauigkeiten bei ihrer Ermittlung, in der Regel nicht so stark im Fokus wie die Zahl der neu geschaffenen Stellen.

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Die durchschnittlichen Stundenlöhne, die wegen der hohen Inflation stark beachtet werden, legten unterdessen um 0,3 % gegenüber dem Vormonat zu. Erwartet wurde ebenfalls ein Anstieg um 0,3 %, nach einem Plus von revidiert 0,4 % (zunächst: 0,5 %) im April.

Im Jahresvergleich lagen die durchschnittlichen Stundenlöhne im Mai wie erwartet um 4,3 % höher, nach einem Anstieg auf Jahressicht um 4,4 % im April.

Die sogenannte Labor Force Participation Rate, die angibt, welcher Anteil der Bevölkerung erwerbstätig ist oder einen Arbeitsplatz sucht, blieb konstant bei 62,6 %.

Fazit und Marktreaktionen

Die Zahlen vom US-Arbeitsmarkt fallen recht widersprüchlich aus. Einerseits lag die Zahl der neuen Stellen deutlich über den Erwartungen, andererseits legte aber zugleich die Arbeitslosenquote deutlich stärker als erwartet zu. Normalerweise wird der Zahl der neu geschaffenen Stellen eine höhere Aussagekraft zugemessen als der Arbeitslosenquote.

Die Zinsen zogen in einer ersten Reaktion deutlich an und die US-Aktienfutures tendierten schwächer. Allerdings zogen die Futures auf den Dow Jones und den S&P 500 anschließend wieder an, während die Nasdaq-Futures weiter schwächelten.

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