US-Anleger warten auf den ersten Fed-Zinsentscheid im Jahr 2016

Der heutige Handelstag bewegt sich zwischen den Apple-Zahlen von gestern Abend und dem heutigen Fed-Zinsentscheid um 20.00 Uhr. Apple hatte gestern verhaltene Zahlen geliefert: Im ersten Geschäftsquartal ist der Umsatz mit dem wichtigsten Ertragsbringer des Konzerns, dem iPhone, so langsam gewachsen wie seit dessen Markteintritt 2007 nicht mehr. Für das laufende Quartal stellte Apple zudem einen deutlichen Umsatzrückgang in Aussicht, der noch dazu unter Markterwartungen liegt. Die Aktie verliert heute rund 5 Prozent. Welche Signale die Fed am Abend hinsichtlich der künftigen Geldpolitik geben wird, ist vollkommen unsicher. Marktkennern zufolge dürften die Notenbanker die gestiegenen Abwärtsrisiken für die US-Inflation durch die Entwicklung der globalen Wirtschaft einkalkulieren. Es ist fraglich, ob sich die Fed angesichts der schwierigen Weltlage zu ursprünglich offenbar vier geplanten Leitzinsanhebungen im laufenden Jahr durchringen kann.

Starökonom Nouriel Roubini geht davon aus, dass die derzeit fallenden Inflationserwartungen in den USA dazu führen dürften, dass die Fed maximal zwei Zinserhöhungen in diesem Jahr durchführen kann. Roubini reflektiert mit dieser Einschätzung die überwiegende Marktmeinung.

Aus Europa kommen keine Impulse für die US-Märkte. Der Deutsche Aktienindex leidet weiterhin unter dem Verfall der Ölpreise. Am Vormittag mäanderte der Index zwischen Minus und Plus, nur um gegen Mittag abzurutschen. Gegen 16.00 Uhr notiert der Index unverändert bei 9.800 Punkten.

In der ersten Stunde nach Handelsbeginn fällt der Dow Jones um 1 Prozent auf 16.015 Punkte. Der S&P gibt um 0,6 Prozent auf 1.892 Punkte nach. Der Nasdaq 100  verliert 1,3 Prozent auf 4.180 Punkte.

Interessant wird heute Abend nicht nur der Fed-Entscheid, sondern schon am Nachmittag steht eine wichtige Kennzahl an: Um 16.30 Uhr werden die Rohöllagerbestände der USA bekanntgegeben.

Im Vorfeld ziehen die Ölpreise leicht an: WTI steigt um 2,2 Prozent auf 31,20 US-Dollar. Brent legt ebenfalls um 2,2 Prozent auf 23,60 US-Dollar zu.

Gold verliert vor dem Fed-Zinsentscheid leicht auf 1.117 US-Dollar (-0,32 Prozent).

Der US-Dollar gibt im Vorfeld des Fed-Zinsentscheids nach. Der Euro wird von einem stärkeren Anstieg des deutschen GfK-Konsumklimas als erwartet gestützt und notiert bei 1,0882 im Hoch.

Konjunktur

US-Neubauverkäufe deutlich über den Erwartungen

USA: Neubauverkäufe im Dezember (annualisiert) bei 544.000, erwartet wurden 503.000 nach 490.000 zuvor.

Aktien

Meredith Corp. über den Analystenschätzungen

Meredith Corp. übertrifft im zweiten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von $0,80 die Analystenschätzungen von $0,78. Umsatz mit $406,4 Mio unter den Erwartungen von $406,94 Mio.

General Dynamics Corp über den Analystenschätzungen

General Dynamics Corp. übertrifft im vierten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von $2,40 die Analystenschätzungen von $2,38. Umsatz mit $7,81 Mrd unter den Erwartungen von $8,24 Mrd

Illinois Tool Works Inc über den Analystenschätzungen

Illinois Tool Works Inc. übertrifft im vierten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von $1,23 die Analystenschätzungen von $1,21. Umsatz mit $3,27 Mrd über den Erwartungen von $3,24 Mrd.

Gewinn von Boeing bricht im Schlussquartal ein

Belastungen aus der Produktionsanpassung beim Jumbo 747-8 haben den Gewinn von Boeing im vierten Quartal geschmälert. Auch operativ verdiente der Airbus-Rivale weniger als im Vorjahr. Der Gewinn von Boeing sank um 30 Prozent auf 1,03 Milliarden Dollar.