Kommentar
11:11 Uhr, 31.12.2022

Das waren die Renditebringer und Rohrkrepierer an der Wall Street

Die ehemals heiß geliebten Wachstums- und Technologiewerte brachten den Anlegern im Jahr 2022 kein Glück mehr. Dafür konnten ausgerechnet die jahrelang gemiedenen Öl- und Gastitel kräftig zulegen.

Erwähnte Instrumente

  • US 2Y Bond Yield
    Kursstand: 4,386 % (Bonds) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 33.147,25 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • US 2Y Bond Yield - Kurs: 4,386 % (Bonds)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 33.147,25 $ (NYSE)

Wie sehr sich die Zeiten geändert haben, zeigt ein Blick auf die Jahresperformance der wichtigsten US-Indizes. Jahrelang waren die Wachstums- und Technologiewerte an der Nasdaq das Nonplusultra, wenn Anleger eine hohe Rendite einfahren wollten. Doch spätestens 2022 galt das nicht mehr.

Die stark von den Wachstums- und Technologiewerten geprägten Indizes Nasdaq Composite und Nasdaq-100 büßten im Jahresverlauf rund ein Drittel ihres Wertes ein. Etwas besser lief es im S&P 500, der knapp 20 % verlor. Der von eher langweiligen Industrietiteln, Value-Papieren und Zyklikern dominierte Dow Jones Industrial Average sank nur um rund 9 %.

Wichtige US-Indizes im Jahresverlauf
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Verantwortlich für die schwache Aktienperformance insgesamt und für das besonders schlechte Abschneiden der Wachstums- und Technologiewerte war neben dem Ukraine-Krieg vor allem das veränderte Umfeld aus hoher Inflation und schnell steigenden Zinsen. Wie stark sich das Zinsniveau verändert hat, zeigt die Rendite der zweijährigen US-Staatsanleihen, die innerhalb von anderthalb Jahren von 0 % auf zeitweise über 4,5 % geklettert ist.

Rendite der zweijährigen US-Staatsanleihen
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Die starken Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed führten auch zu einer invertierten Zinsstrukturkurve mit höheren kurz- als langfristigen Zinsen, was sich in der Vergangenheit als verlässlicher Indikator für bevorstehendes Ungemach sowohl in der Wirtschaft als auch an den Finanzmärkten erwiesen hat.

Ehemalige Highflyer aus traf es besonders hart: Die Aktien des Zahlungsdienstleisters PayPal, des Facebook-Mutterkonzern Meta, des Videokonferenzanbieters Zoom Video und die Papiere des E-Autobauers Tesla verloren auf Jahressicht mehr als 60 %. 2022 war das Jahr der großen Ernüchterung im Sektor Elektromobilität, so waren die Aktien der Tesla-Konkurrenten Rivian und Lucid mit einem Minus von mehr als 80 % sogar das Schlusslicht im Nasdaq-100.

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Geld verdienen konnte man an anderer Stelle: Ausgerechnet die Öl- und Gaswerte, die von Anlegern jahrelang gemieden wurden, erlebten 2022 dank stark gestiegener Energiepreise eine Renaissance. Nicht nur der Ukraine-Krieg war für den Anstieg der Öl- und Gaspreise verantwortlich, sondern auch das jahrelange Ausbleiben von Investitionen in die Öl- und Gasförderung wegen des Klimawandels.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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