Fundamentale Nachricht
10:06 Uhr, 11.06.2015

US-Aktienmarkt braucht jetzt steigende Unternehmensgewinne

Nach Meinung von Stephanie Sutton, Investment Director bei Fidelity Worldwide Investment, sind jetzt steigende Unternehmensgeninne wichtig für eine substanzielle weitere Entwicklung des US-Aktienmarkts.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 18.000,40 Punkte (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) - Positive Wirtschaftsdaten haben den US-Aktienmarkt in den vergangenen drei Jahren getrieben. Aktuell ist der Markt daher nicht mehr so günstig bewertet wie noch vor einiger Zeit. Allerdings ist er auch noch nicht teuer. Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16 bis 17 liegt etwa im historischen Durchschnitt. Jetzt sind jedoch steigende Unternehmensgeninne wichtig für eine substanzielle weitere Entwicklung des US-Aktienmarkts. Hingegen dürfte die Politik der US-Notenbank in diesem Jahr kaum Einfluss auf den Aktienmarkt haben, da wir davon ausgehen, dass sie die Zinsen erst Ende dieses Jahres oder Anfang 2016 erhöht, wie Stephanie Sutton, Investment Director bei Fidelity Worldwide Investment, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Für Stock-Picker ergäben sich im aktuellen Umfeld dank der Belebung der Verbrauchernachfrage und der Unternehmenstätigkeit gute Kaufgelegenheiten. Aufgrund niedrigerer Energiepreise und eines verbesserten Arbeitsmarktumfelds hätten die Verbraucher mehr Geld in der Tasche. Die Konsumbelebung werde den Unternehmen zugutekommen. Ein anderer wichtiger Treiber für US-Aktien seien die zunehmenden Aktivitäten hinsichtlich Fusionen und Übernahmen. Sie seien seit dem vergangenen Jahr stark gestiegen, nachdem Unternehmen in den Jahren zuvor ihr Bargeld horteten oder lediglich ihre Aktien zurückkauften. Das spiegle ein geringes Vertrauen in die Wirtschaftsaussichten wider, heißt es weiter.

„Nun ist die Situation jedoch eine andere: Es fanden bereits viele Deals statt, und wir können davon ausgehen, dass in diesem Jahr weitere folgen werden. Die Fusionen und Übernahmen beschränken sich dabei nicht auf eine Branche. Viele der Deals finden im Gesundheitsbereich statt, aber wir haben auch schon eine gewisse Konsolidierung im Konsumsektor und der Technologiebranche gesehen. Vor allem Large-Caps haben hohe Cashbestände. Und anstatt es für Forschung und Entwicklung auszugeben, kaufen sie die Innovation, sprich ein anderes Unternehmen. Der Vorteil dabei: Sie müssen nicht Jahre warten, bis sich die Investition auszahlt“, so Sutton.

Insbesondere der Gesundheitssektor in den USA bleibe interessant. In den vergangenen Jahren habe es eine Menge Veränderungen und Innovationen in der Branche gegeben. Es seien mehr Arzneimittel zugelassen worden und das mit einem höheren Tempo als in der Vergangenheit. Davon habe die Branche profitiert, allen voran Biotech- und Pharmaunternehmen. Hinzu komme Obamacare, also die von US-Präsident Obama initiierte Krankenversicherung, die umgesetzt worden sei und sich positiv auf das Wachstum zahlreicher Unternehmen im Gesundheitsbereich ausgewirkt habe, heißt es weiter.

„Nach der starken Outperformance von Large-Caps im vergangenen Jahr denken einige Anleger nun darüber nach, in Small- und Mid-Caps zu investieren. Das hat auch mit der Dollar-Stärke zu tun. Denn Large-Caps erzielen einen größeren Teil ihrer Gewinne in ausländischen Märkten als Mid- und Small-Caps. Ein starker Dollar, beziehungsweise umgekehrt Einnahmen in anderen, schwächeren Währungen, wirken sich da negativ aus. Daher ist es vielleicht ein guter Zeitpunkt, stärker als bislang in Unternehmen zu investieren, deren Umsätze und Gewinne hauptsächlich in den USA liegen. Rund 40 Prozent der Umsätze der S&P 500-Unternehmen stammen von außerhalb der USA. Dagegen sind es bei den Unternehmen des Russel 2000 nur 22 Prozent“, so Sutton.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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