Fundamentale Nachricht
12:13 Uhr, 17.12.2018

US-Aktien: Mitgehangen – mitgeFAANGen!

Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Google verlieren Spängler IQAM Invest zufolge ihre Anziehungskraft.

Erwähnte Instrumente

  • Meta Platforms Inc
    ISIN: US30303M1027Kopiert
    Kursstand: 145,010 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Amazon
    ISIN: US0231351067Kopiert
    Kursstand: 1.657,830 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Salzburg (GodmodeTrader.de) - Der US-Aktienmarkt ist auch 2018 im globalen Vergleich in Euro wieder der beste Markt. Dieser bereits seit einigen Jahren andauernde Höhenflug ist jedoch bei genauerer Betrachtung sehr stark von einem Sektor bzw. einer Gruppe von Unternehmen getrieben. Die als FAANG-Aktien bekannten Unternehmen Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Google (Alphabet) machen aktuell in Summe mit ihrer Marktkapitalisierung bereits zwölf Prozent der Gesamtkapitalisierung des MSCI USA Index aus. Im NASDAQ 100 sind es sogar bereits über 35 Prozent, wie Markus Ploner, Geschäftsführer von Spängler IQAM Invest, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Bei jedem der fünf Unternehmen sei in den letzten Jahren in Anbetracht des Erfolges der jeweiligen Produkte die Beliebtheit unter den Investoren gestiegen und der Aktienkurs habe sich damit auch zu Recht vervielfacht. „Dennoch zeigte sich gerade im Oktober und November 2018, welchen durchschlagenden Effekt diese konzentrierte Marktkapitalisierung der FAANG-Aktien auf den Gesamtmarkt haben kann“, so Ploner. „Investoren wurden zuletzt von den immer stärker aufklaffenden Schwachstellen der FAANG-Unternehmen beunruhigt.“

Facebook kämpfe nach wie vor mit dem Thema Datensicherheit und den rückläufigen Nutzerzahlen gerade bei der jungen Generation. Apple erlebe bei seinem Hauptprodukt iPhone eine natürliche Marktsättigung und der Verkauf neuer Apple-Modelle verlaufe nur schleppend, daher seien sowohl Produktionszahlen als auch Endpreise gesenkt worden. Bei Amazon lasse die Kritik an den Arbeitsbedingungen verbunden mit temporären Arbeitsniederlegungen nicht nach, während Netflix den zu Beginn verzeichneten Wachstumspfad nur schwer fortschreiben könne. Google habe zwar eine Vormachtstellung in einigen IT-Bereichen, komme aber – wie die Schließung der Social Media-Plattform Google+ zuletzt zeigte – mit neuen Themen nicht voran. „Schlussendlich darf nicht vergessen werden, dass sich die US-Wirtschaft am Ende eines sehr langen Expansionszyklus befindet und in einer drohenden Rezession klassischerweise Growth-Aktien schlechter abschneiden“, sagt Ploner.

Betrachte man diese fünf Unternehmen rein quantitativ und damit emotionsfrei, so falle schnell auf, dass nur sehr wenige Gründe dafür sprächen jetzt in diese Aktien zu investieren. In der Bewertung eines Multi-Faktor Modells lägen die FAANG-Unternehmen mit einem Gesamtscore von 0,45 knapp am Mittelmaß, wobei 1 der maximal erzielbare Scoring-Wert sei. Auch auf Ebene der Qualität der Gewinnentwicklung seien die fünf Unternehmen trotz teils hoher Margen nur leicht über Mittelmaß. Einzig bei Momentum zeige sich mit einem Score von 0,82 die starke Entwicklung der letzten zwölf Monate, heißt es weiter.

„FAANG-Aktien sind im Portfolio bei Spängler IQAM Invest nicht vertreten. Unser Qualitätsansatz für US-Aktien kombiniert die drei Faktoren Value, Sentiment und Quality derartig, dass nur jene Unternehmen die in Summe bei allen drei Faktor-Bereichen am besten abschneiden ins Portfolio gekauft werden“, erklärt Ploner. Die Gewichtung der Einzeltitel erfolge dabei auf Basis einer Minimum-Varianz-Optimierung mit dem Ziel in möglichst 50 unkorrelierte Aktien zu investieren. Mit Erfolg: FAANG Aktien seien im Portfolio nicht vertreten. Die Strategie schneide außer im Falle des Faktors von Momentum bei den Kennzahlen teilweise gravierend besser ab. Die Risikokennzahlen zeigten, dass dieser Ansatz gerade im Vorfeld einer möglichen wirtschaftlichen Abschwächung in den USA der richtige defensive Baustein in der Veranlagung sein könne, heißt es abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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