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12:13 Uhr, 30.12.2010

Unternehmens- und High Yield Anleihen auch 2011 attraktiv

Frankfurt (BoerseGo.de) - Der Fondsanbieter M&G Investments setzt auch im Jahr 2011 auf Unternehmens- und High Yield Anleihen. Das geringe, aber positive Wachstum bei niedriger Inflation biete ein günstiges Umfeld für Unternehmens- und Hochzinsanleihen in Europa, sagt Jim Leaviss, Head of Retail Fixed Interest bei M&G. "Wir rechnen in den USA, Kontinentaleuropa oder Großbritannien nicht mit einem Rückfall in die Rezession - obwohl immer die Möglichkeit besteht, dass Fehlentscheidungen wie etwa ein voreiliger Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik den Auslöser dazu liefern, so Leaviss weiter. Die Inflation dürfte 2011 seiner Ansicht nach auch nicht spürbar steigen. "Das verhindern die schwache Verfassung des Arbeitsmarkts, die große Differenz zwischen tatsächlicher und potenzieller Produktion und weltweite Deflationstendenzen".

Der Fondsmanager geht auch für 2011 von einem für Anleihen weiterhin einigermaßen günstigen wirtschaftlichen Umfeld aus. Natürlich sei es wichtig, die Risiken diverser Szenarien stets im Blick zu behalten, wie etwa die Möglichkeit weiterer Probleme bei europäischen Banken und Staatsanleihen oder eine Korrektur in China, so Leaviss. "Wir haben es jedoch mit einem Umfeld zu tun, in dem Unternehmensanleihen auch künftig bessere Ergebnisse liefern können als Anleihen hochverschuldeter Staaten".

"Zweifel an der Kreditwürdigkeit europäischer Staaten werden im nächsten Jahr weiter die Schlagzeilen beherrschen", glaubt Fondsexperte Leaviss. "Uns allen sind die Probleme einiger Randstaaten der Eurozone bekannt. Falls die starken Schwankungen an den Anleihemärkten der Randstaaten andauern oder auch nur der geringste Eindruck entsteht, dass Spanien in finanziellen Schwierigkeiten steckt, werden die Verantwortlichen den Euro-Rettungsschirm entsprechend vergrößern."

Inmitten der Probleme gibt es aber in Europa auch Lichtblicke. So läuft es in Deutschland seit Beginn der Finanzkrise außergewöhnlich gut - das belegen eine Vielzahl von Konjunkturindikatoren wie Beschäftigung, BIP und Geschäftsklima-Umfragen. Besonders die deutschen Exporte bewegen sich auf sehr hohem Niveau und tragen maßgeblich zu mehr Wachstum und sinkenden Arbeitslosenzahlen bei. "Das wirtschaftliche Umfeld sowohl für Unternehmens- als auch für Hochzinsanleihen ist weiterhin günstig. In die Kurse sind immer noch wesentlich höhere Ausfallraten eingepreist als sie in dieser Phase des Konjunkturzyklus in der Vergangenheit zu verzeichnen waren. Die Spreads von Unternehmensanleihen in Großbritannien, den USA und der Eurozone waren in den letzten Monaten relativ stabil. Sie liegen weiter über dem Vorkrisen-Niveau", so Leaviss.

Bei den Unternehmensgewinnen ging es 2010 deutlich nach oben. Einige Firmen meldeten Rekordgewinne. Seit der Finanzkrise haben die Unternehmen in beträchtlichem Umfang Schulden abgebaut, und die meisten befinden sich von den Fundamentaldaten her in guter Verfassung. Zudem haben viele Unternehmen, ob mit Investment-Grade- oder High-Yield-Status, den Rekordtiefstand der Zinsen genutzt, um die Laufzeit ihrer Schulden zu verlängern.

"Am High-Yield-Markt bleiben die qualitativ besseren BB- und B-Ratings unser bevorzugter Bereich", resümiert Leaviss. So böten einige mit BB bewertete Anleihen immer noch einen attraktiven Renditeaufschlag gegenüber BBB-Ratings. "In einem schwachen Konjunkturumfeld, in dem mit einer weiterhin recht geringen Inflation und noch längere Zeit äußerst niedrigen Zinsen zu rechnen ist, dürfte die Mehrrendite von High-Yield-Bonds gegenüber Bankguthaben und Staatsanleihen das Interesse der Anleger an der Anlageklasse aufrechterhalten," erwartet Leaviss. "Wir bleiben in ausgewählten Anleihen von Finanzinstituten investiert, prüfen aber sehr genau, wem wir unser Geld leihen und wo wir uns innerhalb der Kapitalstruktur platzieren."

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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