Analyse
09:30 Uhr, 05.07.2022

UNIPER – Russisches Roulette

Die Uniper Aktie ist für Investoren derzeit kein sonderlich geeignetes Betätigungsfeld, wenn es um das Thema Geldanlage geht.

Erwähnte Instrumente

  • Uniper
    ISIN: DE000UNSE026Kopiert
    Kursstand: 11,320 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Uniper - WKN: UNSE02 - ISIN: DE000UNSE026 - Kurs: 11,320 € (XETRA)

Die Zocker haben das Papier vollends übernommen und Gerüchte treiben den Kurs mal in die eine und mal in die andere Richtung. Die Tendenz zeigt dabei steil nach unten und es ist aktuell fraglich, ob die Aktie aktuell überhaupt noch einen Wert besitzt.

Der Staat entscheidet

Über das Wohl und Wehe des Unternehmens entscheiden aktuell nicht mehr die Aktionäre, der Vorstand oder russische Gaslieferungen. Es geht nur noch darum, ob Kanzler Scholz zusammen mit dem Wirtschaftsministerium entscheidet, ob und wie Uniper gerettet werden soll.

Heute Morgen argumentiert die UBS zwar, dass alleine die Gasvorräte von Uniper die Marktkapitalisierung mehr als abdecken würden, doch das ist letztlich kaum relevant. Schließlich hat sich Uniper vertraglich verpflichtet dieses Gas auch an die Kunden zu liefern, und zwar deutlich mehr als man aktuell davon auf Lager hat.

Das aktuell durch die Presse geisternde 9 Mrd. EUR Rettungspaket für Uniper, wäre sicher für die Aktionäre am Ende stark verwässernd und extrem wert vernichtend. Aber was soll man machen? Aktuell verbrennt der Konzern laut Berechnungen von Analysten etwa 30 bis 40 Mio. EUR pro Tag. Das geht nicht mehr lange gut. Gibt man Uniper das Recht, die Kosten auf die Kunden umzulegen, wird es auch dort zu Schieflagen kommen. Weitet man damit am Ende das Problem nur aus, anstatt es zu lösen?

Eine zweite Lufthansa?

Die Analysten von Société Générale fragen sich daher zurecht ob Uniper eine zweite Lufthansa werden könnte? Doch auch ein Einstieg des Staates könnte zwar Uniper retten, würde aber nicht mehr Gas herbeizaubern.

Ich persönlich würde sogar vermuten, dass ähnlich wie bei der HypoRealEstate am Ende des Tages eine vollständige Verstaatlichung anstehen könnte. Dann wären deutlich niedrigere Kurse vorstellbar, denn es wäre wohl ein friss oder stirb Angebot in der Kategorie von um die 1 EUR pro Aktie.

Fazit: Die Zocker haben vielleicht aktuell ihren Spaß mit der Aktie. Die Risiken sind aber so immens und das Unternehmen verbrennt dermaßen viel Geld an jedem einzelnen Tag, dass nur zum Abstand halten geraten werden kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass es für die Aktionäre am Ende gut ausgeht, halte ich für deutlich geringer als einen weiteren deutlichen Wertverlust.

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    10:13 Uhr, 05.07. 2022

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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