UNIPER – Russisches Roulette
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- Uniper - WKN: UNSE02 - ISIN: DE000UNSE026 - Kurs: 11,320 € (XETRA)
Die Zocker haben das Papier vollends übernommen und Gerüchte treiben den Kurs mal in die eine und mal in die andere Richtung. Die Tendenz zeigt dabei steil nach unten und es ist aktuell fraglich, ob die Aktie aktuell überhaupt noch einen Wert besitzt.
Der Staat entscheidet
Über das Wohl und Wehe des Unternehmens entscheiden aktuell nicht mehr die Aktionäre, der Vorstand oder russische Gaslieferungen. Es geht nur noch darum, ob Kanzler Scholz zusammen mit dem Wirtschaftsministerium entscheidet, ob und wie Uniper gerettet werden soll.
Heute Morgen argumentiert die UBS zwar, dass alleine die Gasvorräte von Uniper die Marktkapitalisierung mehr als abdecken würden, doch das ist letztlich kaum relevant. Schließlich hat sich Uniper vertraglich verpflichtet dieses Gas auch an die Kunden zu liefern, und zwar deutlich mehr als man aktuell davon auf Lager hat.
Das aktuell durch die Presse geisternde 9 Mrd. EUR Rettungspaket für Uniper, wäre sicher für die Aktionäre am Ende stark verwässernd und extrem wert vernichtend. Aber was soll man machen? Aktuell verbrennt der Konzern laut Berechnungen von Analysten etwa 30 bis 40 Mio. EUR pro Tag. Das geht nicht mehr lange gut. Gibt man Uniper das Recht, die Kosten auf die Kunden umzulegen, wird es auch dort zu Schieflagen kommen. Weitet man damit am Ende das Problem nur aus, anstatt es zu lösen?
Eine zweite Lufthansa?
Die Analysten von Société Générale fragen sich daher zurecht ob Uniper eine zweite Lufthansa werden könnte? Doch auch ein Einstieg des Staates könnte zwar Uniper retten, würde aber nicht mehr Gas herbeizaubern.
Ich persönlich würde sogar vermuten, dass ähnlich wie bei der HypoRealEstate am Ende des Tages eine vollständige Verstaatlichung anstehen könnte. Dann wären deutlich niedrigere Kurse vorstellbar, denn es wäre wohl ein friss oder stirb Angebot in der Kategorie von um die 1 EUR pro Aktie.
Fazit: Die Zocker haben vielleicht aktuell ihren Spaß mit der Aktie. Die Risiken sind aber so immens und das Unternehmen verbrennt dermaßen viel Geld an jedem einzelnen Tag, dass nur zum Abstand halten geraten werden kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass es für die Aktionäre am Ende gut ausgeht, halte ich für deutlich geringer als einen weiteren deutlichen Wertverlust.
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Interessanter und hilfreicher Artikel.