Analyse
14:30 Uhr, 14.09.2022

UNIPER – Hat die Aktie noch einen Wert?

Diese Frage stelle ich gar nicht mal um zu provozieren. Schon seit Tagen machen Gerüchte die Runde, dass der Bund auch die Mehrheit übernehmen könnte.

Erwähnte Instrumente

  • Uniper
    ISIN: DE000UNSE026Kopiert
    Kursstand: 3,982 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Uniper - WKN: UNSE02 - ISIN: DE000UNSE026 - Kurs: 3,982 € (XETRA)

Update 14:43 Uhr

Wie im Handelsblatt aktuell nachzulesen ist, werden Eigenkapitalmaßnahmen von mehr als 8 Mrd. EUR angestrebt. Der Bund will damit seinen Anteil auf über 90 Prozent steigern und die Kapitalmaßnahmen sollen zum Nennwert von 1,70 EUR je Aktie erfolgen.


In der heutigen Adhoc-Meldung, die eigentlich wenig Neues brachte, werden diese Gerüchte bestätigt. Aber Entscheidungen wurden bislang noch keine getroffen. Fakt ist: Die Zeit läuft davon und Uniper ist ein Fass ohne Boden. Was haben die freien Aktionäre hier noch zu suchen?

Riesige Verwässerungen werden kommen

Bereits in meinem Artikel vom Juli habe ich darauf hingewiesen, dass sich die Aktienanzahl von Uniper über die Ausgabe von Pflichtwandelanleihen wohl vervielfachen wird. Würde der Bund die Mehrheit übernehmen, dann wären Barkapitalerhöhungen zu extrem niedrigen Kursen möglich.

Ich sah schon im Juli praktisch keine Argumente, die für ein Engagement in der Aktie sprechen. Einziger Grund: Es folgt keine unmittelbare Insolvenz. An diesen Aussichten hat sich auch absolut nichts verändert. Auch per Stand heute bleibt es dabei. Eine Insolvenz ist staatlich nicht gewollt. Also kommt es zu massiven Verwässerungen der Altaktionäre über unschöne Kapitalmaßnahmen. Wenn der Kreditrahmen sich erschöpft, dann müssen eben Eigenkapitalinstrumente her.

Fragen Sie mich nach meinem Kursziel? Es lautet Null! Wahrscheinlich fällt die Aktie nicht wirklich auf Null, aber im Bereich eines Pennystocks sehe ich das Papier schon. Selbst wenn Uniper irgendwann wieder einmal Geld verdienen sollte, dann müssen wahrscheinlich über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte Schulden abgebaut werden. Eine freundliche Offerte, wie sie der französische Staat für den französischen Versorger EDF gemacht hat, halte ich für mehr als unwahrscheinlich.

Fazit: Wie schon bei deutlich höheren Kursen geschrieben würde ich selbst Zockern nicht zu einem Engagement raten wollen. Der fundamentale Wert des Unternehmens ist mittlerweile klar negativ und wird nur vom guten Willen des Steuerzahlers über Wasser gehalten.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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