Fundamentale Nachricht
13:45 Uhr, 28.01.2020

Unerbittlicher Abwärtsdruck am Ölmarkt

Der sich ungehemmt ausbreitende Coronavirus belastet weiterhin die Stimmung, da er sich aufgrund von Reisebeschränkungen innerhalb Chinas und eines möglichen Übergreifens auf die Region auf die Treibstoffnachfrage auswirken könnte.

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  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 59,51800 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise standen auch am Dienstag zeitweise unter Verkaufsdruck. Gestern musste die Nordseesorte Brent die 60 Dollar-Marke aufgeben, auch heute notierte das Barrel im Tief bei unter 59 Dollar. Zuletzt sich eine Gegenbewegung etabliert, die den Preis auf 59,50 Dollar/Barrel steigen ließ.

Der sich ungehemmt ausbreitende Coronavirus belastet weiterhin die Stimmung, da er sich aufgrund von Reisebeschränkungen innerhalb Chinas und eines möglichen Übergreifens auf die Region auf die Treibstoffnachfrage in großem Stil auswirken könnte. Es ist nicht nur der Ölmarkt, der unter Druck steht - der Bloomberg-Rohstoffindex ist bereits in der letzten Woche um 4,5 Prozent gesunken und sinkt auch diese Woche weiter. Die Bedenken spiegeln sich auch in den Raffineriemargen wider, die weiterhin auf einem niedrigen Niveau gehandelt werden. So wird der Gasöl/Brent-Crackspread in Nordwesteuropa derzeit unter 10 US-Dollar je Barrel gehandelt - ein Niveau, das zuletzt Anfang 2017 erreicht wurde.

Der deutliche Rückgang des Gasöl-Crackspread in den letzten zwei Wochen lässt sich aus Sicht der Commerzbank damit erklären, dass insbesondere die Nachfrage nach Mitteldestillaten unter dem Coronavirus einbrechen dürfte. Das öffentliche Leben in China sei vielerorts zum Stillstand gekommen. Das gehe mit einer geringeren Reisetätigkeit einher. Zudem würden Flugverbindungen von und nach China reduziert, sodass auch weniger Kerosin verbraucht werden dürfte.

Die laufende Woche ist relativ ruhig, was die Datenveröffentlichungen anbelangt, und der Markt wird sich aller Voraussicht nach weiterhin auf alle Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus konzentrieren. Heute Abend (MEZ) wird das API seinen wöchentlichen Lagerbestandsbericht veröffentlichen. Dabei geht der Markt davon aus, dass die US-Rohölvorräte im Laufe der Woche um 0,3 Mio. Barrel gestiegen sind. Ferner wird eine Zunahme der Benzinvorräte um 1,5 Mio. Barrel erwartet, und für destilliertes Heizöl wird ein Vorratsplus von 1 Mio. Barrel prognostiziert.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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